4. Sonntag
Selig, die Frieden stiften
Schriftstelle
Matthäus 5,9
Selig die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Impuls
Frieden ist eine große Sehnsucht in den Herzen vieler Menschen.
Während wir uns alle Weltfrieden wünschen, erleben wir gleichzeitig, wie herausfordernd Frieden im Kleinen sein kann.
Konflikte mit dem Partner oder der Partnerin, Streit in der Familie, Ärger am Arbeitsplatz und nicht zuletzt innere Konflikte können uns an unsere Grenzen bringen.
Wer sehnt sich nicht danach, dass dort, wo Krieg herrscht, Friede einkehrt?
Wer sehnt sich nicht danach, dass dort, wo Streit zwischen Menschen aufgebrochen ist — bis hinein in Ehen, Familien, Freundschaften – Friede einkehrt?
Manchmal werden wir ganz unruhig, unzufrieden oder uns erfasst Angst.
Die Angst, krank zu werden oder die Angst vor einer Klimakatastrophe, wenn wir an die Zukunft unserer Kinder denken.
Diese Angst schnürt uns dann die Luft ab, bewirkt, dass wir uns durch unseren Alltag schleppen. Wir fühlen uns unsicher und unterlegen.
Sorgen, Unruhe und Ängste breiten sich dann aus.
Was dir und mir dann fehlt, ist Frieden, innerer Frieden.
Frieden mit mir selbst.
Ja und das heißt: Mir fehlt der Frieden mit Gott.
Bevor wir selbst Frieden stiften können („Selig, die Frieden stiften“) spricht Jesus zu uns im Johannes-Evangelium: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch.“
Der Friede, den Jesus uns zusagt, ist ganz anders, als der weltliche Friede im Sinne „lassen wir uns im Frieden“.
Der Apostel Paulus hat den Mitchristen in Philippi geschrieben: „Der Friede Gottes, der höher ist alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus“ (Phil 4,7). Das ist kein Wunsch des Paulus. Ein Wunsch ist eine unsichere Sache. Man weiß nie, ob er auch in Erfüllung geht. Doch was Paulus den Christen in Philippi schreibt, ist kein bloßer Wunsch. Seine Worte lassen sich auch so übersetzen: „Der Friede Gottes wird euch bewahren.“
Es geht hier also um eine Zusage, mit der man fest rechnen kann und darf.
Gott appelliert nicht an den Menschen.
Weder an seine guten Vorsätze noch an seinen Willen. Davon scheint sich Gott nicht sehr viel zu versprechen. Gott startet vielmehr seine eigene Friedensinitiative. Diese setzt genau da an, wo bei uns Menschen die Ursache für allen Unfrieden liegt. Unser Unfriede, unsere Unruhe kommt aus einem friedlosen Herzen. Gottes Friedensinitiative beginnt deshalb mit der Heilung unserer Herzen.
Wenn ich Jesus Christus vertraue, wenn ich ihm Raum in mir gebe, in „meinem Herzen“, Tag für Tag neu, dann bin ich umgeben wie von einer schützenden Mauer. Dann bleiben Sorgen und Angst außen vor. Dann wird mein unruhiges Herz ganz ruhig. Dann bin ich zufrieden, dann empfange ich den Frieden, dann werde ich selig und kann diesen von Gott geschenkten Frieden an andere weitergeben.
„Selig, die Frieden stiften“
© Mario Bachhofer