31. Sonntag
Berufung
Schriftstelle
2 Thessalonicher 1,11-12
Wir beten immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und das Werk des Glaubens vollende.
So soll der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm, durch die Gnade unseres Gottes und Jesu Christi, des Herrn.
Impuls
Berufung … Stellen Sie sich auch des Öfteren die Frage: Was soll ich tun? Was habe ich vor in meinem Leben? Was ist meine Berufung?
Oder wenn ich meine Berufung vielleicht bereits gefunden habe, dass Unsicherheit aufkommt, ob diese Berufung auch erfüllbar ist? Reichen dafür die Kräfte?
Unzählige Menschen haben sich in der Menschheitsgeschichte bereits über die eigene Berufung Gedanken gemacht und ihr Herz dazu befragt.
Der griechische Philosoph Aristoteles, der vor über 2000 Jahre auf dieser Erde lebte, gab zur Frage der eigenen Berufung folgenden Ratschlag: „Wo die Bedürfnisse der Welt mit deinen eigenen Talenten / Begabungen zusammentreffen – dort liegt deine Berufung“.
Wozu bin ich berufen?
Was sind meine Talente?
Welche Begabungen habe ich?
Wie und wo kann ich sie einsetzen?
Die Suche nach der eigenen Berufung ist nicht immer schnell und einfach erledigt. Manchmal sitzen wir förmlich in einem Lebenstal fest und scheinen nicht weiterzukommen. Die eigene Berufung zu erfüllen, scheint dann oft weit weg. Aber dennoch haben wir eine Berufung. Manchmal sind wir auch der Überzeugung, dass die eigene Berufung auf Grund der Lebensumstände, des familiären Umfelds oder auch auf Grund des eigenen Unvermögens, nicht verwirklichbar ist.
Hier tröstet uns das heutige Schriftwort und spricht uns Mut zu: Denn Gott ist derjenige, der uns der Berufung würdig machen kann, der selbst unseren Glauben und unseren Willen vollendet. Wir tragen unseren Teil dazu bei, mit dem was wir vermögen, für den (manchmal oft großen) Rest sorgt Gott, unser HERR. Und wenn wir die von Gott gegebene Berufung in den Höhen und Tiefen unseres Daseins leben, bereichern wir dadurch nicht nur uns selbst, sondern vor allem auch unser Umfeld. Dann kann sich an uns eines Tages das Bibelwort vollziehen, wenn Jesus zu uns spricht: „Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!“ (Mt 25,21)
© Mario Bachhofer