Viele Glieder … wir brauchen alle … sonst geht’s nicht!
Inspiriert wurde ich zu meinen Gedanken durch die Bibelstelle vom 3. Sonntag im Jahreskreis.
Wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus.
Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib. Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib.
Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn?
Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht. Der Kopf wiederum kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht.
Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich.
So hat Gott in der Kirche die einen erstens als Apostel eingesetzt,
zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Machttaten zu wirken, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, ...1 Korinther 12,12-17.21-22.28
Da kam mir der Gedanken, dass egal, wie wir unseren Glauben leben und welches Bild wir von Kirche haben, wir nicht einfach, wie der Kopf zu den Füßen, sagen können: Ich brauche euch nicht!
Oft ist es ja der Kopf, der uns beeinflusst und nicht so sehr das Herz, dass uns leitet -
denn in dieses hat Gott uns eine Stimme gelegt.
Eine Stimme, die uns den Weg weist. Eine Stimme, die uns unsere Gaben entdecken lässt, um sie in der Kirche und der Welt einzusetzen.
Das wäre für mich gelebte Synodalität und Partizipation.
Zu sehen, dass jeder und jede eine Gabe und Aufgabe hat. Und zwar dort wo wir sind und wo wir leben.
Die einen als Leiter*innen, die anderen als Visionär*innen und wieder andere als Heiler*innen und so weiter und so fort.
Das ist - aus tiefstem Herzen - mein Wunsch für die Welt.
Keine Ausgrenzung, keine Machtspielchen, sondern jeden und jede als Mensch, als Ebenbild Gottes, wahrzunehmen und wertzuschätzen –
seine und ihre Fähigkeiten zu fördern, ohne Neid und Misstrauen, um voneinander zu lernen und einander zu bereichern.
Das müssen wir alle noch lernen!
Und jeden Tag aufs Neue leben – in der Chance und der Herausforderung zugleich.
© Christian Gresz, Angestellter
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