Online-Studientag
Was kann, darf und soll politische Erwachsenenbildung in der Diözese Eisenstadt?
Im Rahmen eines Online-Studiennachmittages setzten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der pastoralen Dienste der Diözese Eisenstadt mit den Grundlagen der politischen Bildung und aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen auseinander. Im Mittelpunkt standen Impulse der eingeladenen Experten Mag. Bernd Wachter, Geschäftsführer des Forum Katholischer Erwachsenenbildung und Dr. Bernhard Leubolt, wissenschaftlicher MItarbeiter bei der KSÖ und Gastprofessor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.
Die Soziallehre als Kompass für die politische Erwachsenenbildung
Dr. Bernhard Leubolt erläuterte in seinem Impuls, dass die Katholischer Soziallehre der grundlegende Kompass für die Katholische Erwachsenenbildung ist. Diese ist aber keine fixe Doktrin, sondern in den letzten Jahrzehnten haben sich Prinzipien wie Menschenwürde, Solidarität, Subsidiarität, Gemeinwohl, Personalität, Nachhaltigkeit und Option für die Armen als Antworten auf jeweils aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen gebildet. Im Zentrum steht immer der Mensch mit seiner Sehnsucht nach gutem Leben.
Die Zunahme von Ungleichheiten, die Digitalisierung und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Auswirkungen des Wirtschaftens auf die Natur und das Klima gehören zu den großen aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, wo eine Auseinandersetzung im Zuge der politischen Erwachsenenbildung angeboten werden sollte.
Die biblische Botschaft ist immer eine politische Botschaft
Mag. Bernd Wachter, der seit Oktober als Geschäftsführer des österreichweiten Dachverbandes Forum Katholischer Erwachsenenbildung ist und davor Generalsekretär der Caritas Österreich war, stelle in seinem Impulse einige Thesen zur Grundfrage des Studientags zur Diskussion:
- "Die biblische Botschaft ist immer eine politische Botschaft. Der Kirche kann es nicht gleichgültig sein, wie die Welt aussieht in der wir leben. Es ist Aufgabe der Kirche an einer besseren Welt im Hier und Jetzt zu arbeiten."
- "In diesem Sinn handeln Kirche und kirchliche Erwachsenenbildung immer politisch. Kirchliche Erwachsenenbildung ist zur Position gefordert."
- "Die Option für die Armen , die Option für die Verletzlichen und die Frage wie ein gutes Leben für möglichst viele gelingen kann, sollen in der politischen Erwachsenenbildung thematisiert werden."
Welche Angebote der politischen Erwachsenenbildung sollte es in der Diözese geben?
Nach dieser intensiven Auseinandersetzung mit Grundlagen und aktuellen Herausforderungen stellten sich die Teilnehmenden die Fragen, wie sie mit den Menschen in der Diözese in den Dialog zu diesen Themen kommen können, welche Zielgruppen sie erreichen möchten, welche Formate der politischen Bildung dazu entwickelt werden könnten welche nächsten Schritte im Bereich der pastoralen Dienste dafür gesetzt werden könnten.
Um auf all diese Fragen eine erhellende Antwort zu finden, war die Zeit an diesem Nachmittag viel zu kurz, aber in den einzelnen Bereichen wird nach dieser gemeinsamen Reflexion in nächster Zeit sicher gut weitergearbeitet.