
Kirchen als Lebensraum für Tiere
Mit dem Frühlingserwachen herrscht wieder buntes Treiben – auch in und um Kirchtürme. Das Projekt "Kirchturmtiere" bietet Naturinteressierten die Möglichkeit, Beobachtungen tierischer BesucherInnen mit anderen zu teilen.
Eisenstadt – Gemeinsam mit BirdLife Österreich und dem Naturschutzbund Österreich riefen die evangelische und katholische Kirche ein Projekt ins Leben, das sich der Erforschung und Bewahrung etwas außergewöhnlicher Lebensräume verschrieben hat. Seit letztem Frühjahr erfreut es sich großer und stetig wachsender Beliebtheit. Mehr als 1000 Meldungen wurden seither auf www.kirchturmtiere.at verzeichnet.
Im Sinn der Enzyklika Laudato Si'
Anderen Menschen Freude zu bereiten, denen der Blick auf das Erwachen des Frühlings coronabedingt verwehrt ist und einen wertvollen Beitrag zur Erforschung der Tiere und ihrer Lebensräume durch die Dokumentation zu leisten, sind nur zwei lohnenswerte Gründe mitzumachen. Mit Hilfe der Daten soll das Wissen über die Besiedelung von Kirchen durch Vögel und andere Tierarten verbessert werden. Für gefährdete Tiere können dadurch bessere Schutzmaßnahmen erarbeitet werden. Alle Tiermeldungen werden von ExpertInnen validiert. "Wir haben im Sinn der Enzyklika Laudato Si' den Auftrag, auch die kleinsten Geschöpfe zu hüten. Im Projekt 'Kirchturmtiere' stehen Vogelarten wie Dohle, Mehlschwalbe oder Turmfalke im Mittelpunkt, aber wir freuen uns über Meldungen von allen "tierischen KirchenbesucherInnen", betont Hemma Opis-Pieber, Sprecherin der Kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs.
Viel Lebendiges entdecken
"Dieses Projekt lädt alle Menschen ein, ihre jeweilige Pfarrkirche samt Umfeld genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gibt dabei viel Lebendiges zu entdecken“, so Umweltbeauftragter der Diözese Eisenstadt, Lois Berger. Es gehe darum, Leben rund um die Kirche zu dokumentieren und den Fokus darauf zu richten. Denn für viele, die zu einer Kirche kämen, sei nicht klar, dass eine Kirche auch Lebensraum für viele verschiedene Tiere sei – das müssten nicht nur große Tiere wie Storch und Turmfalke sein, sondern es könnten auch ganz kleine Insekten sein.
Jederzeit beobachten und dokumentieren
Für all jene, die gerne mitmachen möchten, gibt es die Möglichkeit per Website oder per App ihre Beobachtungen zu teilen. "Man kann auf die Homepage gehen und dort ein Foto hochladen, oder einfach die App 'naturbeobachtung.at' herunterladen und so über das Handy oder von einer Kamera Fotos hochladen", so Berger.
Kirchturmtiere ist eine Kooperation der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten der österreichischen Diözesen mit BirdLife Österreich sowie dem Naturschutzbund Österreich. Alle Informationen zum Projekt finden Sie unter www.kirchturmtiere.at und im Flyer.
MEDIENTIPP zum Projekt
Im Rahmen der Sendereihe "Vom Leben der Natur" sprachen 5 ExpertInnen in der Sendung "Wie beobachtet man Kirchturmtiere?", 29. März bis 2. April, über Kirchturmtiere und die Kunst des Beobachtens. Zum Nachhören auf Ö1 unter https://oe1.orf.at/vomlebendernatur.
Nora Demattio, BA