Zwischen "Osterruhe" und Auferstehung
Auch dieses Jahr finden die Osterfeierlichkeiten unter dem Schatten der Corona-Krise statt. Das Licht Christi strahlt trotzdem. Um gemeinsames Feiern zu ermöglichen, bieten viele Pfarren digitale Formate, Messen im Freien und Ähnliches mehr an. Gottesdienste der Diözese können per Live-Stream mitgefeiert werden. – Chrisammesse am 31. März 2021, 10 Uhr
Eisenstadt – Ostern ist das wichtigste und höchste Fest der Christenheit. Durch das Gedächtnis an Leiden, Tod und Auferstehung Christi fasst es das Fundament des christlichen Glaubens zusammen. Der Höhepunkt des Kirchenjahres ist aber auch geprägt durch viele Bräuche, die große Bedeutung haben und Freude machen.
Zeichen des Lebens
Trotz coronabedingter, seitens der Regierung verordneter "Osterruhe" ist die Geschichte Jesu lebendig. Ebenso lebendig sind die Traditionen, die das Osterfest begleiten. Seine Wurzeln hat es im heidnischen Frühlingsfest und wird stets nach dem ersten Frühlingsmond, zwischen 22. März und 25. April gefeiert. Festgelegt wurde dies beim Konzil von Nizäa im Jahr 325. Heuer feiert die katholische Kirche am 4. April den Ostersonntag; die Ostkirchen feiern am 2. Mai.
Von Palmkätzchen bis Osterfeuer
Am Palmsonntag und mit der Segnung der Palmkätzchen begann die Karwoche. Liturgisch sind sie Zeichen der Verehrung und Lobpreisung, volkstümlich stehen sie für erwachendes Leben, Wachsen und Gedeihen. Es ist Brauch, die gesegneten Zweige im Haus bei einem Kreuz, bei Heiligenbildern, bei Erinnerungsfotos oder am Dachfirst anzubringen. Sie sollen vor Krankheit und Unwetter schützen.
Der Brauch der Speisenweihe in der Osternacht oder am Ostermorgen geht ins 7. Jh zurück. Eine Weihkorbdecke – oftmals mit Christus als Osterlamm oder mit einem Christussymbol bestickt oder bemalt – bedeckt dabei den Weihekorb. Bei der Messfeier werden die Speisen gesegnet. Bei der Feier zuhause schließt dann ein gemeinsames Festmahl an.
Die Tradition des Schenkens bunt bemalter Eier zu Ostern hat mehrere kulturelle und geschichtliche Wurzeln. Bei vielen Völkern gilt das Ei als Zeichen des Lebens. Es ist das Symbol für entstehendes Leben und die vollkommene Erkenntnis, das den Kosmos und dessen fruchtbares Erzeugerprinzip (Eros/Phanes) darstellt. In der Kirche steht es für die Auferstehung, wodurch Christus den Menschen neues Leben schenkt. Zum Ei als Symbol der Fruchtbarkeit kam der Osterhase hinzu.
Jesus wird in der Bibel und in der Messfeier "Lamm Gottes" genannt. Das Lamm steht für das vollkommene Opfer sowie – durch die Auferstehung – für den Sieg über den Tod.
Vom Gruß an die Sonne, als Sieger über den langen Winter, leitet sich das Osterfeuer ab. Dabei wurde die Bedeutung des Osterfeuers auf Gott übertragen, der Glaube selbst steht für das Osterlicht und den Ausgangspunkt des christlichen Lebens. Das Feuer wird am Beginn der Liturgie in der Osternacht vor der Kirche entzündet und geweiht. Anschließend wird daran die Osterkerze entzündet und unter dem dreimaligen Rufen des "Lumen Christi" ("Licht Christi") in die noch dunkle Kirche getragen.
Chrisammesse – Weihe der heiligen Öle
Die Chrisammesse, mit Diözesanbischof Zsifkovics als Leiter der Liturgie, findet dieses Jahr wie üblich am Mittwoch vor dem Gründonnerstag, am 31. März um 10 Uhr, im Martinsdom statt. Musikalisch gestaltet wird sie von der Dommusik St. Martin unter der Leitung von Dom- und Diözesanmusikdirektor Thomas Dolezal.
An diesem einmaligen Fest im Kirchenjahr weiht Bischof Zsifkovics die drei heiligen Öle für seine Diözese: Chrisam, das Öl für die Kranken und jenes für Katechumene – zur Salbung der TaufbewerberInnen. Chrisam ist vor allem aus den Firmungen bekannt, seine Wurzeln hat es jedoch bereits in der vorchristlichen Tradition. Schon zu jener Zeit wurden Könige, Propheten sowie Priester mit dem Öl aus Oliven vermischt mit einem hochwertigen Balsam gesalbt.
In der Chrisammesse erneuern die Priester ihre Bereitschaftserklärung zum priesterlichen Dienst. Aus diesem Grund feiert Bischof Zsifkovics, wie jedes Jahr auch heuer, trotzt der schweren Situation mit ca. 70 Priestern aus der ganzen Diözese. Jeder ist eingeladen dabeizusein. Diese Messe wird – so wie die Heilige Messe vom letzten Abendmahl, die Karfreitagsliturgie und die Osternachtsfeier – per Live-Stream übertragen.
Hinweis:Es werden alle Pandemie-Regeln berücksichtigt und eingehalten. Die FFP 2 Maske ist verpflichtend, ebenso die 2 Meter Abstand. Es gibt keine Prozession oder gemeinsamen Einzug/Auszug. Alle Teilnehmenden müssen ihre Hände desinfizieren. Es gibt keine Testpflicht, Tests sind aber willkommen.
Unter www.martinus.at/live überträgt die Diözese folgende Gottesdienste mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics live aus dem Martinsdom:
31. März 2021, 10 Uhr – Chrisammesse
1. April 2021, 19 Uhr – Heilige Messe vom letzten Abendmahl
2. April 2021, 19 Uhr – Karfreitagsliturgie
3. April 2021, 20 Uhr – Osternachtsfeier
Nora Demattio, BA