Dürnbach
In Dürnbach (Bezirk Oberwart) werden heute noch lautstark Kroatenwallfahrten gefeiert.
Die Wallfahrtskirche in Dürnbach ist jedes Jahr am Samstag um den 25. März Schauplatz einer der vier großen Jahreswallfahrten der Burgenländischen Kroaten – neben Loretto, Mariazell und Eisenstadt-Oberberg. Wer schon einmal kroatischsprachige Messfeiern erlebt hat, der weiß: hier bebt das Gotteshaus, die Tamburizza spielt, es wird lauter gesungen als anderswo. Noch dazu bei einem Pfarrer wie Branko Kornfeind, der sich selbst bei jeder Gelegenheit die Gitarre umschnallt.
Eine Pfarre mit Tradition
Die Tradition der burgenländischen Kroaten wird hier gelebt. Dürnbach ist eine alte Pfarre – sie wurde bereits vor 1428 errichtet. Die Kroaten siedelten sich 1540 hier an. Heute zählt der Ort 324 Einwohner.
Im 16. Jahrhundert stand zwischen Dürnbach und Zuberbach eine Kirche, die Peter und Paul geweiht war, und „Petrica“ genannt wurde. Sie diente beiden Dörfern als Pfarrkirche, wurde aber abgerissen.
Erbaut als Wallfahrtskirche
Die heutige Kirche wurde 1781 bis 1783 als Wallfahrtskirche erbaut. Der Budapester Kardinal Josef Batthyany setzte sich dafür ein. Bis 1870 wurden überaus große Wallfahrten organisiert, mit mehreren tausend Leuten. Die römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Dürnbach steht auf Gemeindegebiet von Markt Neuhodis an der Nordgrenze von Dürnbach (Bezirk Oberwart). Sie ist dem Fest Mariä Himmelfahrt geweiht. Die Kirche wurde 1936 innen und 1982 außen renoviert.
Kapellen mit Kreuzweg
Rund um das Gotteshaus liegt ein Friedhof mit Mauern. In diese sind Kapellen mit Kreuzwegstationen integriert. Die Kirche ist weiträumig. Der vorgebaute Südturm wird von einem Zwiebelhelm bekrönt. Der eingezogene Chor ist flachrund geschlossen. Das Kirchenschiff besteht aus drei breiten Jochen. Die Wandmalereien wurden um 1900 in Beuroner Manier von einem Benediktinerpater aus dem Stift Seckau gemalt. Der klassizistische Hochaltar entstand um 1790. Der Innenraum ist kunsthistorisch wertvoll gestaltet. Das Hauptaltarbild „Mariä Himmelfahrt“ stammt von Stefan Dorfmeister. Die Marienverehrung hat bei den burgenländischen Kroaten eine lange Tradition.
Eine Besonderheit der Kirche ist das halb von Engeln verdeckte Relief einer Madonna mit Kind. Alter und Herkunft des Kunstwerks liegen im Dunkeln.
(aus dem martinus - Kirchenzeitung der Diözese Eisenstadt, Ausgabe vom 31. Jänner 2021)