Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]

Hauptmenü:
  • Glaube
  • Themen
  • Unterstützung

Hauptmenü:
  • Glasnik
  • Termine
  • Bischof
  • Pfarren
  • Diözese

Hauptmenü ein-/ausblenden
  • Glaube
  • Themen
  • Unterstützung
  • Glasnik
  • Termine
  • Bischof
  • Pfarren
  • Diözese
  • Martinus App
  • Impressum
  • Datenschutz
Inhalt:
© Heinz Ebner
08.01.2023

Stimmen aus der Diözese

Bischof Ägidius Zsifkovics

"Benedictus XVI, Papa emeritus: „Ich kann nur einfach Vergelt´s Gott sagen und versprechen, dass ich in meinem Gebet mit der Diözese Eisenstadt in einem besonders nahen Verhältnis stehe“, so schrieb er mir in seinem Brief im Jänner 2020. Und kurze Zeit später: „Längst hätte ich Ihnen danken sollen, zumal Sie am selben Tag mit mir Ihren Geburtstag feiern dürfen. So kann ich nur etwas beschämt ob meiner Langsamkeit Ihnen verspätet meine herzlichen Segenswünsche zum Geburtstag ausdrücken mit aufrichtigem Dank.“ Und: „Von Herzen danke ich Ihnen für die große Freude, die Sie mir gemacht haben. Das Jahrbuch der Diözese und die Berichte erlauben mir, ein wenig mit Ihrer Diözese mitzuleben und mitzubeten. Als ich vor 75 Jahren im Burgenland meinen Arbeitsdienst abgestattet habe, waren wir von den Menschen dort abgeschieden, und ich konnte nicht ahnen, was für eine schöne und lebendige Verbindung gerade zu diesem Stück Europas eines Tages entstehen würde. Die Wege des Herrn sind wirklich wunderbar.“

 

Lieber Papa emeritus, ich danke und sage Vergelt´s Gott dem Zeugen des Glaubens, der Stütze für unsere Kirche, dem Mitarbeiter der Wahrheit, dem Wegweiser im Glauben, dem Brückenbauer zu Gott hin, dem Menschen voll Sanftmut und Güte, dem tiefgläubigen Christen und dem weisen Bischof. 

Er hinterlässt bleibende Spuren für die universale Kirche, für die aufgescheuchte Welt, für unsere Diözese und für unser Land mit seiner reichen, aber auch bedrückenden Geschichte; für mich persönlich und für viele Mitbrüder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zugeben, dass sie ohne seine Theologie verkümmern würden. Seine Theologie ist sein Testament für uns. Er hat geführt, indem er Orientierung gegeben hat, seine Schriften und Bücher werden uns in einer unruhigen Zeit weiterhin Orientierung geben können."

 


 

Bischof Paul, Altbischof

"Prof. Josef Ratzinger habe ich persönlich kennengelernt während es II. Vatikanischen Konzils in Rom. Prof. Ratzinger war theol. Berater des Kardinals Frings aus Kölln. Er wohnte im Kolleg der Anima, wo ich während meines Studiums in Rom war.


Einige Begegnungen hatte ich dann mit Kardinal Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation. Ich hatte eine Audienz bei ihm, bei der ich manche Korrekturen bezüglich des „Dialogs für Burgenland“ annehmen musste.  Später konnte ich Papst Benedikt bei einer Generalaudienz ein Bild mit dem Blick auf die Burg in Bratislava überreichen. Er hatte nämlich erzählt, dass er während des Arbeitseinsatzes in Deutsch Jahrndorf morgens immer auf die Burg in Preßburg geschaut hat.


Ich schätze Papst Benedikt als Theologen wie auch als Papst. Seine Bücher wie auch seine Ansprachen gaben klare Zeugnisse über den Glauben und das Leben aus dem Glauben. Besonders beeindruckt hat er mich als Vortragender, denn er sprach immer „druckreif“. Meine letzte persönliche Begegnung mit Papst Benedikt hatte ich während der Rompilgerfahrt „50 Jahre Diözese Eisenstadt“ im Jahre 2010, an der ich zusammen mit meinem bereits ernannten Nachfolger Ägidius teilgenommen habe."

 


 

P. Karl Schauer OSB

"„In dankbarer Erinnerung, stets Ihr Benedikt XVI“ – schrieb mir Papst Benedikt im Jänner 2013, wenige Wochen vor seinem Rücktritt auf die Karte, beigelegt war ein Bild von ihm. Diese besondere Post habe ich nach seinem Tod gefunden, vieles wird in meinen Erinnerungen wach. 
Die erste Begegnung mit ihm war das Studium seines Buches „Einführung in das Christentum“ am Beginn meines Theologiestudiums. Das reich von mir bearbeitete Buch wurde zum Wegweiser über meine Studienzeit hinaus. 
In den 80ger Jahren war es der Besuch beim Glaubenspräfekten in Rom mit den Studentinnen und Studenten der Katholischen Hochschuljugend. Eigentlich war ein „Streitgespräch“ geplant. Dazu kam es nicht – wir wurden reich beschenkt, das Gespräch hat uns lange begleitet und auch geformt.
 
2004, im Jahr des Mitteleuropäischen Katholikentages in Mariazell, war es sein erster Besuch an diesem Gnadenort Anfang Oktober mit den Notaren aus Österreich und unseren Nachbarländern. Spät am Abend beteten wir zwei gemeinsam vor dem Gnadenbild und ich spürte, es war für ihn eine besondere Stunde mit einer besonderen Begegnung. Diese war wohl der Auslöser, dass er später als Papst zurückkehren und zur Pilgerreise zum 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell 2007 aufbrechen würde. Schon 2005 setzte ich viele Hebel in Bewegung, war unermüdlich, aufmerksam einladend unterwegs, bis in einem Interview seine Zusage konkretisiert wurde.
 
Und dann der Papstbesuch am 8. September mit allen Mühen der Vorbereitungen und mit noch größerer Freude und Dankbarkeit. 40 000 Karten wurden ausgegeben für die Mitfeiernden, eine Art Selbstbeschränkung. Denn die über 100 000 Besucher beim Mitteleuropäischen Katholikentag, die den kleinen Ort überfordert haben, sollten sich nicht mehr wiederholen. Und Papst Benedikt hat dankbar akzeptiert, gelächelt und sich wirklich gefreut. Die Feier im strömenden Regen – nicht in der Basilika, wie sein Umfeld wollte. Denn Christen sind wetterfest, so Bischof Kapellari bei seiner Begrüßung. Papst Benedikt hat den hölzernen Pilgerstab von mir angenommen, nicht den goldenen Bischofsstab, aber die goldene Rose  - eine alte Tradition – hat er der Zeller Gnadenmutter geschenkt. Er hat das ungewöhnliche blau-goldene Messkleid getragen, den Tee, den ich persönlich zubereitet hatte, zur Aufwärmung vor der Messe getrunken, unzähligen Menschen nach der Messe die Hände geschüttelt und dankbar mit den österreichischen Bischöfen, mit seinem Bruder Georg und mit den Begleitern ein typisch österreichisches, aber einfaches Mittagessen eingenommen. Gekocht wurde in der eigenen Küche und serviert wurde von jungen Schülerinnen und Schülern der Hotelfachschule. Und ich merkte von Stunde zu Stunde: dieser Tag war viel mehr als ein „Pflicht- oder Staatsbesuch“. 

 

Am 21. Jänner 2009 wurde an Papst Benedikt die Ehrenbürgerschaft von Mariazell übergeben. „Von heute an bin ich ein Mariazeller“ – das war seine dankbare und einfache erste Reaktion, eingebettet in eine geistliche Predigt an unsere kleine Delegation. Es war ein herausgehobener Tag für uns alle, auch für ihn und auch kirchenpolitisch ist dieser Tag in die Geschichte eingegangen.

 

Bald hätte ich es vergessen: Papst Benedikt erhielt zwei Kopien der Mariazeller Gnadenstatue. Warum? Die erste wurde um Weihnachten bei einem Christbaumbrand in den päpstlichen Gemächern verkohlt. Bis zuletzt fand die hölzerne Statue einen Ehrenplatz in seinem kleinen Kloster in den vatikanischen Gärten, wo Papst Benedikt als Mönch, als Beter, Weiser, von Gott Beschenkter und von vielen Menschen Geachteter gelebt und auch gelitten hat. Und daneben in der Grotte bei der Marienstatue brannte die große Kerze, die ich ihm aus dem Mariazeller Karmel mitgebracht hatte. Der Platz vor der Basilika heißt seit 2007 „Benedictusplatz“, ein Ort, der zum Segen geworden ist. 
Dankbar hüte ich seinen Rosenkranz, den er mir neben anderen Zeichen, geschenkt hat."

 


 

Generalvikar Michael Wüger

„Als leidenschaftlicher Hirte und Theologe hat er vielen Suchenden neue Wege zum Glauben an Jesus Christus eröffnet. Seine klare und verständliche Art der Verkündigung hat somit in bewegten Zeiten Hoffnung und Zuversicht geweckt.“

 


 

Erich Seifner, Stadtpfarrer von Oberwart

"Signore ti amo", auf Deutsch: "Herr, ich liebe dich". Das waren angeblich die letzten Worte, die der emeritierte Papst Benedikt XVI. gesprochen hat, bevor er am Silvestertag 2022 im Vatikan im Alter von 95 Jahren gestorben ist. 
Man kann in diesen Worten sehr schön auch das „Lebensprogramm“ von P. Benedikt erkennen. Ihm war es wichtig, an den Herrn Jesus Christus zu glauben, ihn zu lieben, mit ihm zu leben und ihm zu dienen. 
Für P. Benedikt war Jesus Christus kein Toter der Vergangenheit, sondern einer, der lebt, der bei Gott im Himmel lebt, aber auch verborgen in der Kirche lebt und wirkt. …

 

weiterlesen …

Als Papst hat er trotz seines Alters und seines enormen Arbeitsaufwandes noch ein dreibändiges Buch über Jesus geschrieben. Kein Papst vor ihm hat das getan. Er wollte uns Christen auch auf  diese Weise auf die Mitte unseres christlichen Glaubens verweisen: auf Jesus Christus, der uns die Liebe Gottes offenbart hat. Lange sei er zu diesem Buch unterwegs gewesen, schreibt P. Benedikt in der Einleitung zum 1. Band seines Jesusbuches. 


Darum kreiste die gesamte Theologie von P. Benedikt: die Menschen hinzuführen zu Jesus Christus, in dem die Unbegreiflichkeit Gottes ein menschliches Gesicht bekommen hat, und in dem offenbar geworden ist, dass Gott die Liebe ist. 
„Gott ist die Liebe“. Dieser programmatische Titel seiner 1. Enzyklika zieht sich auch wie ein roter Faden durch die knappe achtjährige Amtszeit von P. Benedikt. In einem Brief am 10. März 2009 an alle katholischen Bischöfe der Welt heißt es: „In unserer Zeit, in der der Glaube in weiten Teilen der Welt zu verlöschen droht wie eine Flamme, die keine Nahrung mehr findet, ist die allererste Priorität, Gott gegenwärtig zu machen in dieser Welt und den Menschen den Zugang zu Gott zu öffnen. Nicht zu irgendeinem Gott, sondern zu dem Gott, der am Sinai gesprochen hat; zu dem Gott, dessen Gesicht wir in der Liebe bis zum Ende (Joh 13, 1) im gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus erkennen.“


P. Benedikt hat ganz deutlich erkannt, dass es eine Schicksalsfrage der Gegenwart ist, ob der Glaube an Gott lebendig bleibt. Immer wieder beschäftigte ihn die Frage: Braucht der Mensch überhaupt Gott, oder geht es nicht auch ohne ihn ganz gut? 
Die Kirche ist ein weiteres wichtiges Thema, mit dem sich P. Benedikt zeit seines Lebens beschäftigt hat, und zu dem er auch viele Vorträge gehalten, publiziert und Bücher geschrieben hat. 


Für P. Benedikt ist die Kirche der Ort, wo wir dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn auch heute noch begegnen können: in den Sakramenten, ganz besonders in der Feier der hl. Messe (= Eucharistie). Da ist er, Jesus, es, der zu uns spricht, wenn uns die heiligen Schriften vorgelesen und erklärt werden, und mit uns das Mahl feiert und in der Kommunion in einem Stück Brot zu uns kommt, um unser sterbliches Leben immer mehr in sein göttliches Leben zu verwandeln.


Für P. Benedikt gehören darum die regelmäßige Mitfeier der heiligen Messe und ein Christ bzw. ein Mitglied der Kirche zu sein untrennbar zusammen: Kirche, so sagt er, ist Eucharistie, und Eucharistie ist Kirche, der Vollzug von Kirche. Die Feier der heiligen Messe, in der der Auferstandene uns seinen Leib schenkt und zu seinem Leib macht, ist auch „der immerwährende Entstehungsort der Kirche“. 
Ein wichtiges Anliegen war P. Benedikt auch das Verhältnis von Glaube und Vernunft. Für ihn sind Glaube und Vernunft keine Gegensätze, sondern ergänzen einander. „Die Vernunft wird ohne den Glauben nicht heil, aber der Glaube wird ohne die Vernunft nicht menschlich“, lautet einer der Schlüsselsätze seines Denkens. Wenn Glaube sich völlig von der Vernunft abnabelt, rutscht er in Fundamentalismus ab, und Vernunft ohne jede Brücke zum Glauben erweist sich als unfähig, den heute so dringenden Dialog der Kulturen und Religionen zu führen. 
P. Benedikt ging es vor allem um die Reform und die Erneuerung der Kirche von innen her. Er war zutiefst überzeugt, nur kirchliche Strukturen zu ändern, reiche nicht. „Mein Grundimpuls war“, sagte er einmal, „unter den Verkrustungen den eigentlichen Glaubenskern freizulegen und diesem Kern Kraft und Dynamik zu geben. Dieser Impuls ist die Konstante meines Lebens.“ 
P. Benedikt ist es nie um die eigene Person, um Erfolg oder Publizität gegangen. „Er wollte der Kirche dienen, die Christus als den Weg, die Wahrheit und das Leben bekennt“ (K.-H. Menke) und mit seinen Büchern, Vorträgen, Predigten und Ansprachen allen, die suchen, die glauben und im Glauben gestärkt werden wollen, eine Hilfe sein. 


„Steht fest im Glauben, lasst euch nicht verwirren und bleibt Jesus Christus, dem einzigen und wahren Retter der Welt, treu“, schreibt der verstorbene P. Benedikt auch in seinem geistlichen Testament, das er bereits am 29. August 2007 im 2. Jahr seines Pontifikates verfasst hat, und das in diesen Tagen veröffentlicht wurde. 


P. Benedikt hat eine kirchliche Kariere niemals angestrebt. Er wollte als Lehrer bzw. als Professor der Theologie nur ein einfacher Arbeiter und Diener im Weinberg des Herrn sein und bleiben. Er hat weder das Bischofsamt in München noch das Amt eines Leiters der Glaubenskongregation in Rom angestrebt. Und schon gar nicht wollte er Papst werden. „Herr, tu mir das nicht an“, hat er nach eigenen Angaben gebetet.  
Als sein Vorgänger P. Johannes Paul II., dessen engster Mitarbeiter und Berater er war, starb, wollte er endlich in Pension gehen und noch Bücher schreiben. Aber es kam, wie wir wissen, anders, und er wurde nach einem relativ kurzen Konklave zum 264. Nachfolger des Apostels Petrus gewählt. 


Auch als Papst war Benedikt XVI. bescheiden, demütig, liebenswürdig im Umgang mit anderen und bemüht, Gott und den Menschen bestmöglich zu dienen. Unzählige Menschen sahen in ihm einen Lehrer und Hirten, der durch seine feine und vornehme Art, durch seine vielen Predigten, Schriften und Ansprachen für sie sehr wichtig war und ihnen den Weg zum Glauben geebnet hat. 
Natürlich hatte P. Benedikt auch viele Gegner und Feinde, außerhalb und auch innerhalb der Kirche, die mit dem, was er gesagt, gewollt und getan hat, nicht einverstanden sind, die ihn und sein Lebenswerk in Misskredit bringen und so manche negativen Narrative über ihn verewigen möchten, angefangen vom Panzerkardinal bis hin zum Lügner und Vertuscher von sexuellem Missbrauch. 
Wer sich aber genauer mit diesen Vorwürfen auseinandersetzt und entsprechend recherchiert, weiß, dass sie nicht der Wahrheit entsprechen - bei all den Fehlern, die P. Benedikt auch begangen und für die er sich nicht gescheut hat, um Vergebung zu bitten. Auch in seinem geistlichen Testament, das ich vorher erwähnt habe, bittet P. Benedikt um Verzeihung und schreibt: „Alle, denen ich irgendwie Unrecht getan habe, bitte ich von Herzen um Verzeihung.“  


Aber was man immer auch P. Benedikt zurecht oder zu Unrecht vorwerfen mag, sein Vermächtnis wird bleiben als das eines Glaubenszeugen des Jahrhunderts, der versuchte, in der Erneuerung zu bewahren und in der Bewahrung zu erneuern. 
Joseph Ratzinger, der Sohn einfacher Leute aus der bayerischen Provinz, hat Geschichte geschrieben: als Mitgestalter des Konzils, als der meistgelesene Theologe der Neuzeit, dessen Werke Millionenauflagen erreichten, als Glaubenshüter, der an der Seite von P. Johannes Paul II. und dann als sein Nachfolger Sorge trug, dass im Sturm der Zeit das Schiff Kirche auf Kurs blieb.

zurück

nach oben springen
  • Newsletter bestellen
  • Nachricht schreiben
  • auf Facebook folgen
  • Martinstat
Newsletter
Footermenü:
  • Glaube
  • Themen
  • Unterstützung

DIÖZESE EISENSTADT
St. Rochus-Straße 21
7000 Eisenstadt

Tel.: 02682 777 - 0
E-Mail: office@martinus.at
Footermenü:
  • Termine
  • Bischof
  • Pfarren
  • Diözese
  • Martinus App
  • Impressum
  • Datenschutz

nach oben springen