Simon Zelotes (der Zelot) (28. Oktober)
Simon gehörte vor seiner Berufung durch Christus der religiösen Gemeinschaft der Zeloten an und trägt deshalb den Beinamen "der Zelot" oder "Zelotes" zur Unterscheidung von den anderen Jüngern mit dem Namen Simon. Oft erhielt der Apostel in Überlieferungen auch den Beinamen "Kananäus", wodurch er in der Legende manchmal zum Bräutigam von Kana wurde. Simon wirkte wahrscheinlich als Missionar unter den Junden und erlitt zu einem unbekannten Zeitpunkt das Martyrium. Die einen Überlieferungen sagen, er sei enthauptet worden, andere berichten, man habe den Apostel zersägt. Auf Abbildungen ist Simon deshalb oft mit einer Säge zu sehen, weshalb ihn wiederum die Holz- und Waldarbeiter zu ihrem Schutzpatron erwählt haben. Reliquien des Apostels werden in mehreren Städten verehrt, so auch in Köln, Hersfeld und Rom.
Nach einer anderen Überlieferung soll Simon mit Judas Thaddäus, mit welchem zusammen er am 28. Oktober gefeiert wird, in Syrien, Mesopotamien und Persien als Missionar gewirkt haben und dann in Persien von Magieren ermordet worden sein. Der Legende nach sind dort beide Apostel mit einer Keule erschlagen worden.
Verehrung/Brauchtum
In einigen Regionen kommt dem Simonstag als Lostag Bedeutung zu; so wird der Tag gebietsweise als Winteranfang eingestuft oder er hat hinsichtlich der Regenfälle Bedeutung. In Österreich gibt es Simon-Bruderschaften und den Simons-Markt. In Bayern existiert eine Simon-Wallfahrt in Pötzmes im Bistum Regensburg; sie beruht darauf, dass im Jahr 1590 ein Bauer an einer Straße ein hölzernes Bild erblickte, das seiner Ansicht nach den Apostel Simon darstellte. Er brachte das Bild in die nahegelegene Pfarrkirche, aber am folgenden Tag stand es wieder an seinem alten Platz. Daraufhin errichtete der Bauer an dieser Stelle eine Kapelle aus Holz und stellte das Bild dort auf. Zum Wallfahrtsort wurde das Kirchlein, nachdem eines Tages der Sohn vom Zimmermann des Ortes vom Baum gefallen und wie tot liegengeblieben war; der Bub wurde wieder gesund, als der Vaater dem Apostel Simon eine neue Kapelle versprach und auch baute. Im 17. Jh. wurde an der Stelle dann eine richtige Kirche errichtet.
Darstellung
Der Apostel Simon Zelotes ist fast immer mit Marterwerkzeugen dargestellt: mit Säge, Lanze, Keule, Schwert oder Beil; manchmal hat er auch ein Kreuz, fast immer ein Buch bei sich. Entscheidend in der Darstellung des Simon ist, dass er fast ausschließlich gemeinsam mit Judas Thaddäus abgebildet wurde, was auf die gemeinsame Tätigkeit der beiden Apostel und ihren vielleicht gemeinsamen Tod hinweisen soll.
Mit einer übergroßen Säge ist Simon Zelotes in einer Altarskulptur (1709) in der Stadtpfarrkirche von Krems zu sehen. Mit Säge und Buch malte Rubens um 1613 den Apostel (Prado, Madrid).
Apostel, Märtyrer
geboren: Um Christi Geburt
gestorben: 28. Oktober (?) im 1. Jh. in Persien (?)
Patron von Goslar (mit Judas Thaddäus); der Färber, Gerber, Lederarbeiter, Weber, Maurer, Waldarbeiter und Holzhauer
Patron von: Oggau a. N., Mitterpullendorf