Mariä Heimsuchung (2. Juli)
Der Besuch Marias bei Elisabet – aus dem Lukasevangelium 1, 39-56
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
Das sagte Maria:
Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm mächtige Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr, dann kehrte sie nach Hause zurück.
Verehrung
Der tiefe Eindruck, den der Besuch Mariä bei Elisabet auf den mittelalterlichen Gläubigen machte, führte zur Einführung des Festes durch den hl. Bonaventura für den Franziskanerorden 1263 am ersten Tag nach der Oktav des Johannesfestes, dessen marianische Seite es darstellt.
Mit Rücksicht auf die tiefe Verwurzelung in der Volksfrömmigkeit (Wallfahrten, Kirchentitel) wird im deutschen Sprachgebiet der alte Termin beibehalten. Die übrige Kirche feiert es seit 1970 am 31. Mai.
Darstellung
Das Hochaltarbild in der Propsteikirche Eisenstadt-Oberberg ist eine Kopie aus dem Jahre 1889, gemalt nach dem Bild von Stephan Dorffmeister, das auf das Jahr 1797 datiert ist. Das Altarbild zeigt Maria bei ihrem Besuch ihrer Verwandten Elisabet.
IHl. Elisabet(h), Mutter Johannes’ des Täufers
Verwandte Marias, der Mutter Jesu, Nachfahrin Aarons und Frau des Priesters Zacharias. Die Mutter Johannes’ des Täufers gebar ihren Sohn trotz Unfruchtbarkeit und hohen Alters aufgrund göttlicher Gnade.
In christlichen Auslegungen der Bibel und deren Bearbeitung wird Elisabet mit ihrem prophetischen Gruß an Maria und deren Leibesfrucht (Lk 1,42), der im Ave Maria aufgenommen ist, sowie mit ihrer Seligpreisung der glaubenden Mutter des Herrn zur Repräsentantin des an Jesus Christus glaubenden Israel.
Festtag: 23. September, zusammen mit ihrem Ehemann Zacharias.
Zum Heiligtum der Kirche gehören weiters Gnadenkapelle und Kalvarienberg.
Patron von: Dobersdorf, Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt-Oberberg (Wallfahrtskirche – auch Haydnkirche genannt (seit 1932 Haydnmausoleum)), Maria Bild a.d.W., Rattersdorf