Margareta (Marina) von Antiochien (20. Juli)
Margareta, die bei den Griechen Marina genannt wird, gehört zu den 14 Nothelfern und ist neben Barbara und Katharina eine der drei Virgines Capitales (Heilige Drei Jungfrauen). Der Ort ihrer Verehrung ist heute Monte fiascone in der italienischen Provinz Viterbo, ein malerisches Städtchen hoch über dem Bolsena-See. Der Dom inmitten des Ortes ist der Märtyrerin geweiht: S. Magherita. In dem von Michele Sanmicheli geplanten Oktogonal-Bau mit der weithin sichtbaren Kuppel werden Reliquien der Märtyrerin aus Antiochien verehrt.
Margareta kam nach der Legende in der zweiten Hälfte des 3. Jh. als Tochter eines heidnischen Ehepaares in Anthiochia zur Welt. Die Amme, eine überzeugte Christin, erzog das Mädchen von Geburt an im christlichen Glauben. Als der Vater nach Jahren die Abkehr seiner Tochter vom Götzentum bemerkte, zeigte er Margareta beim Statthalter Olybrius an. Dieser war von der Schönheit des jungen Mädchens so angetan, dass er nicht nur versuchte, es vom Christentum abzubringen, sondern es auch zu seiner Frau machen wollte.
Margareta, die wusste, in welche Gefahr sie sich mit einer Ablehnung der Anträge von Olybrius begab, erklärte dem Statthalter mutig, dass sie ihr Leben ihrem himmlischen Bräutigam Jesus Christus geweiht habe. Sie sprach: "Darfst du wohl verlangen, dass ich den Himmel aufgebe und dafür den Staub der Erde wähle?" Der gedemütigte Olybrius ließ Margareta daraufhin mit Fackeln brennen, an den Haaren aufhängen und geißeln.
Die Legende, die die Lebensgeschichte Margaretas stark ausgeschmückt, erzählt, dass der Gefangenen im Kerker in der Nacht ein Drachen erschien und sie verschlingen wollte. Als Margareta das Kreuzzeichen machte, verschwand das Ungeheuer wieder. Auch sollen die schweren Verwundungen der Christin schon am Tag nach der Misshandlung auf wunderbare Weise verheilt gewesen sein. Als sich im Volk wegen dieser Wunder immer mehr Unruhe ausbreitete und sich zahlreiche Heiden sogar taufen ließen, kannte der Zorn des Statthalters keine Grenzen mehr.
Olybrius ordnete die Enthauptung der jungen Christin an, die schließlich auf einem öffentlichen Platz der Stadt vollzogen wurde. Das Todesjahr Margaretas war das Jahr 305.
Verehrung/Brauchtum
Im Mittelalter war der Margaretentag für die Bauern einer der wichtigsten Lostage des Jahres. War das Wetter zuvor gut, begann an diesem Tag die Ernte; auch wurde am 20. Juli der bäuerliche Pachtzins bezahlt.
Darstellung
Margareta von Antiochien wurde auf verschiedenste Weise dargestellt. Besonders häufig sieht man sie mit einem Drachen (Legende), so auf dem berühmten Gemälde von Tizian im Prado zu Madrid oder auf einer Zeichnung von Martin Schongauer (Kupferstichkabinett, Berlin). Häufige Attribute bei Margareta sind Palme, Kreuz, Kreuzstab, Krone, Buch und Kamm. Öfters wurde Margareta auch mit anderen Jungfrauen dargestellt, so etwa mit Barbara auf dem Flügelaltar von Altdorfer in der Stiftskirche von St. Florian in Österreich. Auch das Martyrium fand seinen Niederschlag in der darstellenden Kunst; so zeigt ein Gemälde von Carracci in der Kirche S. Maurizio in Mantua die Enthauptung Margaretas.
Märtyrerin
geboren: 3. Jh. in Antiochia, Syrien
gestorben: 305 in Antionchia
Patronin der Bauern; der Jungfrauen, Ammen, Mädchen, Gebärenden, Ehefrauen; bei schwerer Geburt; gegen Unfruchtbarkeit; bei Gesichtskrankheiten und Wunden; der Fruchtbarkeit; Nothelferin
Patron von: Apetlon, Horitschon, St. Margarethen i. B.