Joseph von Nazaret (19. März)
Der Höhepunkt in der Verehrung für Joseph, Bräutigam Mariens und Nährvater Jesu genannt, bedeutete seine Erhebung zum Schutzpatron der ganzen Kirche durch Papst Pius IX. im Jahr 1870. Schon 1487 war das Fest des Joseph in das römische Brevier aufgenommen worden, und 1621 hatte Papst Gregor XV. den 19. März zum Feiertag erhoben, den Papst Clemens XI. dann 1714 für die gesamte Kirche vorschrieb. Jahrhunderte später, 1955, verkündete Papst Pius XII. den 1. Mai als Fest für "Joseph den Arbeiter". Im Osten gibt es für Joseph kein eigenes Fest; dort wird er zusammen mit Maria als Eltern Christi am 26. Dezember gefeiert. Papst Johannes XXIII. nahm Joseph am 13. November 1962 in den Kreis der Kanon--Heiligen auf.
Und dies ist die Lebensgeschichte des Hochverehrten: Joseph, der in Nazaret als Zimmermann tätig war, verlobte sich mit Maria. Noch vor der Hochzeit empfing Maria auf wundersame Weise ein Kind, und Joseph wollte sich deshalb in aller Stille von ihr trennen. Da erschien ihm im Schlaf ein Engel und erklärte ihm das Wunder der Empfängnis. Von diesem Tag an lebten Maria und Joseph in jungfräulicher Ehe miteinander, sie führten eine sogenannte "Josephsehe". Als Joseph mit der hochschwangeren Maria zu der von Kaiser Augustus angeordneten Volkszählung nach Bethlehem unterwegs war, gebar Maria in einem Stall einen Sohn. Joseph gab ihm den Namen Jesus und floh auf Rat eines Engels mit Mutter und Kind vor Herodes nach Ägypten.
Nachdem Herodes gestorben war, kehrte die Familie zurück und ließ sich in Nazaret nieder. Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahm Joseph mit ihm an der Osterwallfahrt nach Jerusalem teil. Dieses Auftreten Josephs ist sein letztes Erscheinen in den Evangelien; möglicheweise ist er bald darauf gestorben. Es könnte aber auch sein, dass er in der ihm angeborenen Bescheidenheit von da an im Hintergrund blieb und deshalb in späteren Überlieferungen nicht mehr erwähnt wurde.
Verehrung/Brauchtum
Joseph gehört zu den meistverehrten Kirchengestalten überhaupt. Im Orient nahm die Verehrung schon erheblich früher Raum ein als im Abendland. Hier stammt die erste Erwähnung in einem Martyrologium erst aus der Zeit um 850. Besonders die Franziskaner sowie die großen Kirchenpersönlichkeiten Bernhard von Clairvaux, Franz von Sales, Bernhardin von Siena und Theresia von Ávila förderten das Gedenken an Joseph. Reliquien des Bräutigams Mariens beanspruchen die italienischen Städte Rom, Loreto, Franscati und Orvieto. Mit dem sogenannten "Josefitag" verbinden sich vor allem in den Alpenländern, aber auch in Italien verschiedene Bräuche. Am bekanntesten dürfte wohl das Verteilen von "Josefi-Kücherl", eines Schmalzgebäcks, sein.
Warum der Verehrungs- und Gedenktag für Joseph auf den 19. März gelegt wurde, ist nicht ganz sicher. Der Grund liegt möglicherweise in der Nähe zu dem Fest Mariä Verkündigung am 25. März oder in der Tatsache, dass im alten Rom das Fest der Göttin Minerva, Göttin der Handwerker, am 19. März gefeiert wurde. Hier fände sich eine Parallele zu "Joseph dem Handwerker".
Darstellung
Joseph wird meist mit dem Kind und/oder mit Zimmermannsgeräten abgebildet. Andere Darstellungsformen (Geburt Jesu im Stall, Flucht nach Ägypten, sterbend in den Armen von Maria und Jesus) ergeben sich aus der überlieferten Lebensgeschichte Josephs. Im Pariser Louvre hängt eines der berühmtesten Gemälde: "Joseph mit dem Jesusknaben in der Werkstatt" von Georges de La Tour. Nicht weniger bemerkenswert ist ein Bild von Bartolomé Estéban Murillo im Prado zu Madrid: "Die heilige Familie"; auffallend ist hier, dass Joseph einmal nicht (wie sonst fast immer) als Greis dargestellt wird. Eine der ältesten Darstellungen überhaupt - sie wird schon dem 3. Jh. zugeschrieben - findet sich auf dem Epitaphium der Severa im Lateranischen Museum in Rom; sie zeigt Joseph an der Krippe Jesu, die Hand schützend über das Kind und dessen Mutter Maria ausgebreitet.
Bräutigam der Gottesmutter Maria
geboren: In Nazaret
gestorben: 1. Jh.
Patron der gesamten Kirche; von Mexiko (1555), Philippinen (1565), Kanada (1624), Böhmen (1654), Bayern (1663), Österreich (1675), Peru (1828); von Tirol, Steiermark und Kärnten; des Bistums Osnabrück und 2. Patron des Erzbistums Köln; der nach ihm benannten Bruderschaften und Ordensgemeinschaften; der Ehepaare und christlichen Familien; der Kinder, Jugendlichen und Waisen; der Jungfräulichkeit; der Arbeiter, Handwerker, Zimmerleute, Holzhauer, Schreiner, Wagner, Ingenieure, Totengräber, Erzieher; der Reisenden; der Verbannten; bei Augenleiden; in Versuchungen; in verzweifelten Lagen; bei Wohnungsnot; der Sterbenden und für einen guten Tod
Patron von: Eberau, Güttenbach, Halbturn, Kukmirn, Mogersdorf, Stadtschlaining