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Der Pastorale Weg

Der Pastorale Weg der Diözese Eisenstadt ist ein geistlicher Prozess, der im September 2013 begonnen hat, um die Seelsorge aufgrund rascher gesellschaftlicher Veränderungen, die unweigerlich auch die Kirche betreffen, neu auszurichten.

„Mit Jesus gemeinsam unterwegs“ ist dabei die tragende Vision, die uns antreibt. Daran knüpfen die Fragen an: Wie können Pfarren wachsen? Was sagt heute „der Geist den Gemeinden“ (Offb 2,7)?

 

Der Weg stützt sich primär auf die Berufung aus Taufe und Firmung. „Die neue Evangelisierung muss ein neues Verständnis der tragenden Rolle eines jeden Getauften einschließen.“ (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 120)

Die geistliche Neuorientierung, die personale Entwicklung, die aufgrund veränderter Anforderungen an die in der Seelsorge Tätigen unausweichlich ist, und strukturelle Maßnahmen sollen dabei ineinander gehen und gemeinsam gesehen werden.

Die Klausurtage in den Dekanaten haben die wesentlichen Informationen und Inhalte kommuniziert. Die vorliegende Broschüre hat diese zusammengefasst und Rückmeldungen bzw. Zitate von Klausurteilnehmern/innen eingefügt. Die wichtigsten Begriffe des Pastoralen Weges werden in weiterer Folge näher erläutert: Pfarrverband, Seelsorgeraum, Gemeinschaften, Berufung aus Taufe und Firmung, Partizipation, Pastoraler Weg, …

 

Es handelt sich dabei um kein fertiges Konzept, sondern um eine Standortbestimmung. Bilder, biblische Texte und Zitate wollen zu einer spirituellen Lesereise einladen.

Ich bitte um Ihr Gebet und die Mitarbeit für die weiteren Stationen auf dem Pastoralen Weg!

Mit herzlichen Segensgrüßen

 

+Ägidius J. Zsifkovics

Bischof von Eisenstadt

Papst Franziskus (Evangelii Gaudium 120)

"Die neue Evangelisierung muss ein neues Verständnis der tragenden Rolle eines jeden Getauften einschließen."

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Diözese
Die feierliche Errichtung des ersten zweisprachigen - deutsch-burgenlandkroatischen - Dekanates Trausdorf mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics (Mitte), Bischofsvikar Željko Odobašić (links) und weiteren VertreterInnen der Pfarren des neuen Dekan

Erstes zweisprachiges Dekanat – Errichtungsfeier in Trausdorf

Am 28. Juni wurde in Trausdorf das erste deutsch-burgenlandkroatische Dekanat errichtet und damit ein wichtiges Ziel des neuen pastoralen Weges erreicht. Bischofsvikar Željko Odobašić: "Der Schatz...
Predigt

Predigt zum Christköngisfest in Kaisersteinbruch

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Gebet

Gott des Lebens –

du hast jedem von uns Gaben verliehen.

Gaben, die zum Leben in der Gemeinschaft wichtig sind,

die für Leben und Aufbau unserer Kirche unersetzlich sind -

um Liebe und Lebendigkeit in die Welt zu bringen.

 

Wir stehen mit dir in einer Zeit, die uns manchmal verunsichert und verärgert,

herausfordert und ermüdet und zweifeln lässt.

 

Stärke in uns das Vertrauen, dass du es bist, der uns in dieser Zeit begleitet,

dass du es bist, der uns bewegt.

 

Steh uns besonders dann bei, wenn uns die Aufgaben zu groß erscheinen

und uns die Kraft für unser Tun zu verlassen droht.

Schenke uns gerade dann die Erkenntnis, dass du es bist, der die Kirche leitet und bewegt.

 

Statte uns mit Freude und Humor aus,

denn ein freudiges Herz schafft Gelassenheit und schenkt anderen ein Lächeln.

Gib uns Mut und Phantasie, dort, wo wir stehen, den Boden für deine Botschaft zu bereiten,

eine Botschaft, die Bewegung durch Menschen bewirkt,

die Freude an der Begeisterung weckt,

die Weite der Gedanken zulässt,

die Kostbarkeiten der Träume wahr werden lässt

und so wirklich und wahrhaftig wird unter uns.

 

Sende deinen Geist in unsere Diözese und unsere Dekanate,

unsere Seelsorgeräume und unsere Pfarren,

in die Gemeinschaften und Vereine,

in die Familien und zu jedem Einzelnen von uns.

 

Segne uns, die wir mit dir und miteinander auf dem Weg sind.

Begleite unseren Pastoralen Weg.

Amen.

Zeichen der Zeit

Die Gestalt der Kirche ändert sich - wir müssen den Wandel gestalten

 

Auch wenn es viele Gläubige und Verantwortliche in der Pastoral lieber anders sehen würden:

Der Wandel in der Gesellschaft schreitet schneller voran, als manchen lieb ist.

  • Sinkende Katholikenzahlen und Schwinden der kirchlichen Sozialisation
  • Schwindende Ressourcen (finanzielle, personelle, …) und Rückgang des Kirchenbesuches
  • Verändertes Verhalten der Katholiken
  • Zahl derer, die sich in der Pfarre engagieren, wird deutlich kleiner
  • Zahl der treuen „Kirchenfernen“ wird größer
  • Religiöse Unsicherheit und Gleichgültigkeit
  • Glauben im Alltag - in der Familie - im Berufsleben
  • Herausforderung Glaubenszeugnis zu geben

Dies hat große Folgen für unseren pastoralen Alltag. Große Umbrüche berühren alles, was in den letzten Jahrzehnten die Seelsorge geprägt hat. Damit sind Priester, Diakone und hauptamtliche Laien gleichermaßen herausgefordert, wie die Gläubigen in unseren Pfarren, die sich auf Veränderungen neu einstellen werden. Die Art und Weise, wie Seelsorge geschieht und wer sie trägt, die oft noch ungeübte Kooperation zwischen den Pfarren, die Rollenveränderungen, die sich aus der Entwicklung ergeben, das Miteinander des gemeinsamen Priestertums der Getauften und des Weiheamtes, das Verhältnis von Ehren- und Hauptamt sind Fragen und Herausforderungen, die die kommenden Jahre und Jahrzehnte prägen werden.

Diese Zeichen der Zeit erleben wir persönlich im Alltag, in der Pfarre und in der Diözese.

Die Meinungen und Erfahrungen aus den Klausurtagen, zeigen diese Veränderung ebenfalls sehr deutlich.

 

Berufung aus Taufe und Firmung

Gemeinsames Priestertum aller Gläubigen

 

Alles, was jeder und jede einbringt, hat eine Gleichheit – so viel oder wenig und in welchem Dienst oder Amt auch immer

 

„Wenn also in der Kirche nicht alle denselben Weg gehen, so sind doch alle zur Heiligkeit berufen und haben den gleichen Glauben erlangt durch Gottes Gerechtigkeit (vgl. 2 Petr 1,1).

Wenn auch einige nach Gottes Willen als Lehrer, Ausspender der Geheimnisse und Hirten für die anderen bestellt sind, so waltet doch unter allen eine wahre Gleichheit in der allen Gläubigen gemeinsamen Würde und Tätigkeit zum Aufbau des Leibes Christi.“ (LG 32)

Die Berufung aus Taufe und Firmung zum gemeinsamen Priestertum ist in der Bibel grundgelegt.

In den Texten des II. Vatikanischen Konzils finden wir ebenfalls sehr klare und deutliche Aussagen.

„Durch die Wiedergeburt und die Salbung mit dem Heiligen Geist werden die Getauften zu einem geistigen Bau und einem heiligen Priestertum geweiht, damit sie in allen Werken eines christlichen Menschen geistige Opfer darbringen und die Machttaten dessen verkünden, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ (LG 10)

Die Wahrnehmung des gemeinsamen Priestertums aller Glaubenden bedeutet zugleich ein tiefes Wahrnehmen unser aller Würde als Christen.

Es gibt keine Würde, die größer ist, als die Menschenwürde

Papst Franziskus findet dazu folgende Worte in seinem Schreiben Evangelii Gaudium:

„In allen Getauften, vom ersten bis zum letzten, wirkt die heilige Kraft des Geistes, die zur Evangelisierung drängt.“ (EG 119)

„Kraft der empfangenen Taufe ist jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden 

(vgl. Mt 28,19). Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau 

seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung, und es wäre unangemessen, an einen Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handelns wäre. Die neue Evangelisierung muss ein neues Verständnis der tragenden Rolle eines jeden Getauften einschließen.“ (EG 120)

Berufung aus Taufe und Firmung

bedeutet für mich

  • Ein Leben als Kind Gottes zu führen und sich dessen bewusst zu sein,
  • sich der Würde des eigenen Lebens bewusst sein,
  • mein Leben in der Nachfolge Christi gestalten – 
  • in allen Feldern des Lebens, die mir geschenkten Charismen zum Wohl der Gemeinschaft einsetzen,
  • durch Reden und Handeln Jesus verkündigen,
  • Zeugnis des Glaubens geben,
  • sich immer wieder die Frage stellen: Was würde Jesus tun? Wie würde Jesus handeln?
  • mit Gott feiern.

bedeutet für uns

  • Die Berufungen der Einzelnen in die Gemeinschaft einbringen und leben,
  • gemeinsam pastorale Schwerpunkte erarbeiten,
  • den Blick auf die Armen und Kranken in allen Lebenslagen richten,
  • neue Formen des Gebets und des Gottesdienstes erleben,
  • die Möglichkeiten der Vielfalt nützen,
  • pastorale Orte und Gelegenheiten entdecken,
  • sich der Verantwortung für Welt und Gesellschaft bewusst sein,
  • gemeinsam mit Jesus die Fragen stellen: 
    • Was ist uns wichtig?
    • Wer ist uns wichtig?
    • Wo wollen wir hin? 
    • Wie kommen wir dahin? 
    • Was ist die Motivation für unser Tun?

 

Vision

mit Jesus Christus gemeinsam unterwegs

vom Versorgen zum Ermöglichen
von der Aufgabenorientierung zur Charismenorientierung
vom Verwalten zum Gestalten

 

Eine Vision bringt Energie und Motivation, Begeisterung und Engagement.

Die Vision bleibt bestehen, auch wenn sich Weg, Ziel und Aufgaben ändern.

Eine Vision ist kein direktes Ziel und ist auch kein Traum, sondern eine Sehnsucht, die uns auf dem Weg sein lässt.

Visionen brauchen Bilder und „Kurzformeln“.

Einer Vision folgen konkrete Schritte der Umsetzung.

Die gemeinsame Vision hält zusammen.

 

Vision

  • Energie, Motivation
  • Anziehungspunkt, Anziehungsbild der Sehnsucht
  • Begeisterung, Engagement

Seelsorge in Neuausrichtung 

„Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persön-liche Begegnung mit Jesus Christus zu erneuern oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen, ihn jeden Tag ohne Unterlass zu suchen.“ (EG 3) Die Erneuerung und die Neuausrichtung der Seelsorge beginnen nicht irgendwann, sondern im Hier und Jetzt. Dahinter steht der Ruf Gottes an uns, der uns täglich erreicht. Es ist der Ruf durch sein Wort, das einen ständigen Aufbruch bewirkt. Wir benötigen eine spirituelle Hellhörigkeit, um die leise Stimme Jesu unter den lauten Klängen der Zeit nicht zu überhören.

 

Der Entschluss für Jesus ist immer auch ein Entschluss für die Menschen. Wir finden ihn in Dingen und in Menschen, in denen wir ihn nicht vermuten. „Das setzt voraus, … in Kontakt mit den Familien und dem Leben des Volkes“ (EG 28) zu stehen. Papst Franziskus setzt in diesem Zusammenhang auf die Pfarre, die „keine hinfällige Struktur ist“ und „eine große Formbarkeit“ (EG 28) besitzt. In der Pfarre wird christliches Leben in umfassendem Sinne gegenwärtig. Sie verwirklicht einen „Bereich des Hörens des Wortes Gottes, … des Dialogs, der Verkündigung, der großherzigen Nächstenliebe, der Anbetung und der liturgischen Feier.“ (EG 28)

Die „Seelsorge der Neuausrichtung“ (EG 25) betrifft alles, was bislang das kirchliche Leben geprägt hat –

  • Geistliche Grundlagen
  • Pastorale Strukturen
  • Organisation und Verwaltung
  • Pastorale Abläufe

 

Geistliche Entwicklung

bedeutet einen Umdenkprozess und eine Neuausrichtung im Bewusstsein und in der Erfahrung der Berufung aus Taufe und Firmung

 

Ein Weg der Berufung aus Taufe und Firmung

Die geistlich-pastorale Entwicklung hat ihre Wurzeln in der Berufung aus Taufe und Firmung. Berufung ist in einem umfassenden Zusammenhang zu verstehen. Zuerst geht es darum, sich dem Ruf Gottes zu öffnen. Der Effata-Ritus der Tauffeier bringt das zum Ausdruck.

Der ganze Mensch soll sich auftun für Gottes Anruf, um sich einem Leben aus dem Evangelium zuzuwenden. 

Weite und Gesamtheit des Begriffes Berufung werden verstehbar, wenn darunter der Ruf zum Menschsein, der Ruf zum Christsein, der Ruf zum Dienst in der Kirche gesehen wird.

Der Pastorale Weg der Diözese ist demnach

  • ein Weg ins Dasein jedes einzelnen Menschen
  • ein Weg, das Leben zu gestalten
  • ein Weg mit Gott im Gebet und in der Stille
  • ein Weg der Nachfolge Christi
  • ein Weg der Evangelisierung 
  • ein Weg zum Menschen, besonders zu den Notleidenden und Bedürftigen
  • ein Weg der Glaubenserfahrung in der Feier der Sakramente und der Katechese

Berufung und Ehrenamt

Bei einem Ehrenamt übernehme ich für eine gewisse Zeit eine bestimmte Aufgabe:

Ob es die Wahl zum Pfarrgemeinderat ist, die auch mit einer Beauftragung und Sendung einhergeht, oder der Dienst des Kommunionhelfers und des Lektors, ob ich eine Firmgruppe leite, die Jungscharstunde gestalte oder einen anderen Dienst in der Kirche und der Welt übernehme.

Sie sind alle Formen des Dienstes, die im ehrenamtlichen Engagement Ausdruck finden. Die Berufung aus Taufe und Firmung, diese persönliche Berufung Gottes als sein geliebtes Kind, können wir nie abgeben oder zurücklegen.

Dieses Geschenk, diese Gabe und Aufgabe, habe ich mein ganzes Leben lang.

 

Identität

Gemeinden und Gemeinschaften und auch der Zusammenschluss von Gemeinden haben eine Identität.

 

Identität festlegen

Die eigene Identität und die der Pfarre erkennen und benennen.

Anschließend kann gemeinsam (nach religiösen, geographischen, demographischen, … Kriterien) gesucht werden, was die eigene Identität ausmacht, was sie stiftet und darüber im Austausch bleiben.

 

Identität kommunizieren und leben

Diese muss nach außen und nach innen kommuniziert werden – in Pfarrblättern, Homepages, Gemeindeblättern, … es bedeutet, sich mit ihr zu identifizieren und das Gemeinschaftsstiftende zu leben.

„Das sind wir!“

 

Kooperation

Kooperation ist keine Notlösung. Es ist eine grundlegende Einstellung der Zusammenarbeit.

 

Kommunikation

Kommunikation muss in allen Bereichen und Belangen stattfinden. Kommunikation heißt, die persönlichen und die sozialen Beziehungen zu beachten.

Es braucht die Bereitschaft, Konflikte zu erkennen und zu bearbeiten. Dazu gehören fixe Zeiten, die Kommunikation einfordern, wie z. B. fixe Teambesprechungen oder auch informelle Treffen.

 

Partizipation

Partizipation ist nicht einfach nur mitreden zu dürfen. Sie muss auf allen Ebenen stattfinden. Oft bringt sie auch Überraschungen mit sich. Partizipation bedeutet Anteil haben – nehmen – geben.

 

Soziale Gemeinschaft

Dass Kirche die „soziale Gemeinschaft“ im Blick hat, ist eines ihrer Grundanliegen. Solidarität und Gemeinwohl, die Achtung des Wohles aller bzw. des Ganzen, der Gemeinde, des pastoralen Raumes, der Kirche und des sozialen, gesellschaftlichen Umfeldes, verlangen neues Nachdenken, da ein neu umrissenes Ganzes entsteht.

Auch im Sinne der Subsidiarität (= Anstreben der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung) verlangen Strukturveränderungen neues Nachdenken, wie und wo Menschen und Gemeinschaften ihre Charismen und Dienstleistungen einbringen können.

Ebenso braucht es eine Neuorientierung, wie das Wohl des Ganzen und wie entsprechend soziale Verantwortung aussehen.

„Aus einer Lektüre der Schrift geht außerdem klar hervor, dass das Angebot des Evangeliums nicht nur in einer persönlichen Beziehung zu Gott besteht. Und unsere Antwort der Liebe dürfte auch nicht als eine bloße Summe kleiner persönlicher Gesten gegenüber irgendeinem Notleidenden verstanden werden; das könnte eine Art „Nächstenliebe à la carte“ sein, eine Reihe von Taten, die nur darauf ausgerichtet sind, das eigene Gewissen zu beruhigen. 
In dem Maß, in dem er [Gott] unter uns herrschen kann, wird das Gesellschaftsleben für alle ein Raum der Brüderlichkeit, der Gerechtigkeit, des Friedens und der Würde sein.“ Papst Franziskus, Evangelii Gaudium (EG 180)

 

Personelle Entwicklung

betrifft ALLE beteiligten Personen: Ehrenamtliche, hauptamtliche Laien, Diakone, Priester, Bischof

 

Leitung

muss sich am Evangelium orientieren

  • Transparenz schaffen
  • Partizipation ermöglichen
  • Verbindlichkeiten gestalten

Dies muss auf allen Ebenen geschehen - in der Diözese, im Dekanat, im Seelsorgeraum, in der Pfarre, im Pfarrgemeinderat, im Wirtschaftsrat, in den unterschiedlichen Arbeitskreisen, in den Gemeinschaften, … 

 

Rollen(bilder) auf dem Pastoralen Weg

Durch die Bildung von Seelsorgeräumen auf dem pastoralen Weg verändern sich die verschiedenen Rollenvon Priestern, Pastoralassistenten/innen, Diakonen und Ehrenamtlichen.

Dies kann zu Irritationen im Blick auf das bisherige Rollenverhalten führen, z. B. Erwartungen wie – „unser Pfarrer“ oder „für alles zuständig und verantwortlich sein“ und „für alle erreichbar und vor Ort präsent sein“.

Diese Erwartungen werden vermutlich manchmal auch enttäuscht werden.

Die Bildung von Seelsorgeräumen verändert das übliche Handeln –

  • Man arbeitet nicht mehr „für sich“, sondern in Teams.
  • Man sieht sich komplexeren Erwartungen durch mehrere Pfarren und mehr Menschen ausgesetzt.
  • Man kann nicht einfach das bisherige (pastorale) Handeln nur mehrfach praktizieren.
  • Man hat es mit unterschiedlichen Systemen zu tun.

Dieser Veränderungen müssen wir uns in den einzelnen Rollen, den Pfarren und der Diözese bewusst sein.

Künftig werden die Schwerpunkte darin liegen –

  • Entwicklungsprozesse einzuleiten
  • nach vorne zu denken
  • in die Weite zu führen
  • die Vision zu realisieren 

Merkmale in Veränderungsprozessen

Man denkt zuerst an das, was man aufgeben muss.

„DAS HABEN WIR IMMER SO GEMACHT.“

 

Man ist sich unsicher, was die Zukunft betrifft.

„WIE GEHT ES WEITER, WAS KOMMT AUF MICH ZU?“

 

Man fühlt sich allein und verlassen,

SELBST WENN MEHR PERSONEN VON DER ÄNDERUNG BETROFFEN SIND.

 

Man hat Angst,

DASS EINEM DIE NÖTIGEN RESSOURCEN FEHLEN.

 

Vorbereitung und Begleitung

Es braucht eine Phase der Begleitung, der Vorbereitung und der Planung bei der Umsetzung von Seelsorgeräumen, in der die angestrebte und erwünschte Partizipation praktiziert wird.

 

Pastoralplan

In dieser ersten Phase der Umsetzung vor Ort wird gemeinsam ein Pastoralplan erstellt, der alle in den Prozess mit einbezieht. Finden der gemeinsamen Vision und Identität, Kooperation und Partizipation, Kommunikation und Information sind dabei die wichtigsten Schritte und Verhaltensweisen auf diesem Weg.

Setzen der pastoralen und seelsorglichen Schwerpunkte in den einzelnen Orten und im größeren Raum sind dabei gewichtiger Bestandteil des Pastoralplanes.

Auf unserem Weg werden wir immer wieder mit neuen Aufgaben konfrontiert. Es müssen konkrete Schritte geplant und umgesetzt werden. Dabei dürfen wir das Ziel nie aus den Augen verlieren. 

 

Der Pastorale Weg ist Weg, Aufgabe und Ziel mit Blick auf die Vision.

 

 

Strukturelle Entwicklung

Pfarren, Pfarrverbände, Seelsorgeräume, Gemeinschaft von Gemeinschaften

 

Pfarrverband und Seelsorgeraum

„Im Seelsorgeraum arbeiten wir im Team und müssen nicht alles alleine machen.“

Die Grenzen sind fließend, im Vergleich zu den meisten bisher praktizierten Pfarrverbänden, wo die Pfarren als abgegrenzt erlebt werden und die gesamte Struktur und Pastoral parallel läuft.

Die Aufgabenverteilung in einem Seelsorgeraum soll nun nach den Fähigkeiten und Stärken der Einzelnen im Team erfolgen.

Die Bildung von Seelsorgeräumen und der Aufbau von Strukturen der Zusammenarbeit sind notwendiger Schritte in der Weiterentwicklung der Seelsorge. Damit die Kirche im Sinne des Evangeliums lebendig bleibt, braucht es parallel zur Strukturentwicklung die Bereitschaft des 

Einzelnen und der Pfarrgemeinde, sich auf den Weg der Erneuerung und geistlichen Vertiefung einzulassen.

Glaube existiert nicht unabhängig von konkreten Personen. Der einzelne Mensch ist in seinem Bemühen gefragt, das Leben mit allen Höhen und Tiefen zu meistern und sich dem tragenden Grund seines Daseins – Gott – zu nähern, den eigenen Weg des Glaubens zu entdecken und zu leben.

Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. 
Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.
Mt 14, 27-33

Seelsorgeraum

Ein Seelsorgeraum ist ein Gebiet, in dem mehrere Pfarrgemeinden miteinander verbunden sind und sich auf einen gemeinsamen pastoralen Weg einlassen. Die Pfarren bleiben im rechtlichen Sinn eigenständig, arbeiten aber auf verschiedenen Ebenen verbindlich zusammen. Wie intensiv die Zusammenarbeit innerhalb eines Seelsorgeraumes ist, ergibt sich aus unterschiedlichen Faktoren (Personal, Größe, Gebiet, …).

Fixpunkte wie die Terminplanung, die Gottesdienstordnung, die Sakramentenvorbereitung, … werden gemeinsam koordiniert und geplant. Viele andere seelsorgliche Bereiche ergeben sich aus den Anliegen und Schwerpunkten der Pfarrgemeinden und der Hauptamtlichen.

Ebenso wie sich die Ehrenamtlichen mit ihren jeweiligen Charismen für das Gemeinwohl einbringen, dürfen sich auch die Priester künftig vermehrt ihrer je eigenen Stärken entsprechend einsetzen.

Regelmäßiger Austausch, gemeinsame Fortbildungen für ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, pfarrübergreifende Projekte in caritativen und sozialen Bereichen, gemeinschaftliche Ausflüge und Wallfahrten tragen zur gegenseitigen Ermutigung und Solidarität bei. Somit wird gemeinsam ein seelsorglich-pastorales Konzept, ein Pastoralplan, erstellt.

Der Grundgedanke der Seelsorgeräume - die Idee, die dahinter steckt - wird vielleicht durch das Bild eines Netzes verdeutlicht. Die Knotenpunkte stellen verschiedene, eigenständige Orte und Gemeinschaften der Seelsorge dar, die zugleich miteinander verbunden sind.

Es müssen nicht alle Pfarren dieselben Schwerpunktsetzungen haben, denn gerade in dieser Verschiedenheit liegt eine Chance. Dadurch können auch (nicht notwendige) Verdoppelungen vermieden werden, die Zeit und die Energie der Engagierten werden zielgerichtet eingesetzt, und vorhandene Talente kommen einem größeren Personenkreis zugute.

In der Vernetzung werden die Grenzen durchlässig, und so bekommt der Seelsorgeraum eine eigene Qualität und Identität.

 

Gemeinschaft von Gemeinschaften

Viele Katholiken sehen ihre Gemeinde als den eigentlichen Ort von Kirche. Hier leben, arbeiten und glauben sie.

Pfarren, Pfarrverbände und Seelsorgeräume sind schon jetzt ein sichtbares Netzwerk von Gemeinschaften christlichen Lebens - 

„Gemeinschaft von Gemeinschaften“: Kirtage und Maiandachten in den Filialkirchen, Gebete bei Marterln und Bildstöcken, Emmausgang, Projekt 72 Stunden, Gebetsgruppen, Bibel teilen, Katholische Aktion, caritative Gruppen, … 

Gemeinschaften christlichen Lebens gründen sich demnach dort, wo Menschen ihren Glauben leben und dem Evangelium zum Durchbruch verhelfen. Sie kommen zum Vorschein, ja sind unübersehbar. Der Pastorale Weg der Diözese will den Blick auf diese Gemeinschaften schärfen und sie als eigene Größe auch strukturell wahrnehmen. Einige sind spirituell, als Orte des Gebetes, angelegt, andere haben caritativen Charakter, wieder andere dienen der Bildung.

Diese Gemeinschaften erschließen neue Orte, an denen Kirche und christliches Leben präsent sind. Oft gründen sie sich selbst von unten her, bestehen für kurze Zeit oder etablieren sich über einen längeren Zeitraum.

 

Literaturnachweis
© (verändert): ursprüngl. Bild von flickr/Jim Linwood
Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium des Hl. Vaters Papst Franziskus

Die Feier der Kindertaufe, Freiburg 2007

Einheitsübersetzung der Bibel

Protokolle der Klausurtage in den Dekanaten der Diözese Eisenstadt, Nov. 2013-Mai 2014

Rahner K., Vorgrimler H., Kleines Konzilskompendium, Freiburg 1966

 

Statut zum pastoralen Weg


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