Spendung der Taufe
Die Taufe findet für gewöhnlich am Taufbrunnen statt. Wenn dort nicht alle Mitfeiernden Platz finden, kann die Taufe auch an einer anderen geeigneten Stelle der Kirche gespendet werden.
Die Taufgemeinde begibt sich zum Ort der Taufspendung; dabei kann ein passender Gesang gesungen werden.
Wenn die Taufe an der Stelle gespendet wird, wo der Wortgottesdienst stattgefunden hat, treten die Eltern und Paten heran, die übrigen Anwesenden bleiben an ihrem Platz.
Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser
Wenn alle am Taufbrunnen versammelt sind, erinnert der Zelebrant mit kurzen Worten die Taufgemeinde an den Heilsplan Gottes, der Seele und Leib des Menschen durch das Wasser heiligt. Das kann mit folgenden oder ähnlichen Worten geschehen:
Z.: Lasst uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, dass er diesem Kind aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben schenke.
Der Zelebrant wendet sich nun dem Taufbrunnen zu und spricht den Lobpreis.
Z.: Wir preisen dich, Gott, allmächtiger Vater; denn du hast das Wasser geschaffen, damit es reinigt und belebt. Wir loben dich.
A.: Wir preisen dich.
Z.: Wir preisen dich, Gott, allmächtiger Vater; denn du hast uns deinen einzigen Sohn Jesus Christus gesandt. Aus seiner Seite sind am Kreuz Blut und Wasser geflossen zum Zeichen, dass aus seinem Tod und seiner Auferstehung die Kirche hervorgehen sollte. Wir loben dich.
A.: Wir preisen dich.
Z.: Wir preisen dich, Gott, allmächtiger Vater; denn du hast Christus bei seiner Taufe im Jordan geheiligt in deinem Geist, in dem auch wir geheiligt werden. Wir loben dich.
A.: Wir preisen dich.
Außerhalb der österlichen Zeit:
Z.: Steh uns bei, heiliger Vater, und heilige dieses Wasser. Reinige das Kind, das in ihm getauft wird, von der Sünde und schenke ihm neues Leben. Erhöre uns, o Herr.
A.: Erhöre uns, o Herr.
Z.: Heilige dieses Wasser, damit dieses Kind, das in ihm auf den Tod und die Auferstehung Christi getauft wird, deinen Sohn ähnlich werde. Erhöre uns, o Herr.
A.: Erhöre uns, o Herr.
Z.: Heilige dieses Wasser, damit dieses Kind im Heiligen Geist wiedergeboren wird und deinem Volk angehört. Erhöre uns, o Herr.
A.: Erhöre uns, o Herr.
Wenn in der österlichen Zeit bereits geweihtes Taufwasser vorhanden ist, wird anstelle der drei voraufgehenden Bittrufe angefügt:
Z.: Schenke durch dieses in der Osternacht geweihte Wasser dem Kind N. die Gnade der Wiedergeburt. Du hast es im Glauben der Kirche zur Taufe berufen, damit es ewiges Leben habe durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Absage und Glaubensbekenntnis
Der Zelebrant redet Eltern und Paten mit folgenden Worten an:
Z.: Liebe Eltern und Paten! Gott liebt Ihr Kind und schenkt ihm durch den Heiligen Geist im Wasser der Taufe neues Leben. Dieses Leben soll wachsen und dem Bösen widerstehen können. Deshalb sollen Sie Ihr Kind im Glauben erziehen. Wenn Sie bereit sind, als gläubige Menschen diese Aufgabe zu übernehmen, dann sagen Sie jetzt im Gedenken an Ihre eigene Taufe dem Bösen ab und bekennen Ihren Glauben an Jesus Christus, den Glauben der Kirche, in dem Ihr Kind getauft wird.
Dann fragt der Zelebrant die Eltern und Paten in einer der folgenden Formen:
Variante A:
Z.: Widersagen Sie dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu können?
E. u. P.: Ich widersage.
Z.: Widersagen Sie den Verlockungen des Bösen, damit es nicht Macht über sie gewinnt?
E. u. P.: Ich widersage.
Z.: Widersagen Sie dem Satan, dem Urheber des Bösen?
E. u. P.: Ich widersage.
Variante B:
Z.: Widersagen Sie dem Satan?
E. u. P.: Ich widersage.
Z.: Und all seiner Bosheit?
E. u. P.: Ich widersage.
Z.: Und all seinen Verlockungen?
E. u. P.: Ich widersage.
Der Zelebrant fragt Eltern und Paten nach ihrem Glauben.
Z.: Glauben Sie an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde?
E. u. P.: Ich glaube.
Z.: Glauben Sie an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt?
E. u. P.: Ich glaube.
Z.: Glauben Sie an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben?
E. u. P.: Ich glaube.
Z.: Das ist unser Glaube, der Glaube der Kirche, zu dem wir uns alle in Christus Jesus bekennen.
Dem Bekenntnis der Eltern und Paten stimmen der Zelebrant und die Taufgemeinde zu, indem sie gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis sprechen. Diese Zustimmung kann auch in der Form eines Glaubensliedes geschehen. Wenn nur Eltern und Paten zugegen sind, entfällt die Zustimmung durch Glaubensbekenntnis oder Lied.
Z. und Gemeinde: Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
Taufe
Der Zelebrant bittet die Familie, an den Taufbrunnen heranzutreten. Nach Möglichkeit sollte jetzt die Mutter das Kind tragen; in diesem Fall legen die Paten dem Kind die rechte Hand auf. Der Zelebrant spricht zu den Eltern und Paten:
Z.: Sie haben sich eben zum Glauben der Kirche bekannt. In diesem Glauben empfängt (Ihr Sohn – Ihre Tochter) N. nun die Taufe.
Dann tauft der Zelebrant das Kind mit den Worten:
Z.: N., ich taufe dich im Namen des Vaters
(erstes Eintauchen oder Übergießen)
Z.: und des Sohnes
(zweites Eintauchen oder Übergießen)
Z.: und des Heiligen Geistes.
(drittes Eintauchen oder Übergießen).
Nach der Taufe kann die Gemeinde eine Akklamation singen.
Salbung mit Chrisam
Der Zelebrant spricht:
Z.: Der allmächtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, hat dich von der Schuld Adams befreit und dir aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Du wirst nun mit dem heiligen Chrisam gesalbt; denn du bist Glied des Volkes Gottes und gehörst für immer Christus an, der gesalbt ist zum Priester, König und Propheten in Ewigkeit.
A.: Amen.
Danach salbt der Zelebrant das Kind schweigend auf dem Scheitel mit Chrisam.
Überreichung des weißen Kleides
Dem Kind wird jetzt ein weißes Kleid aufgelegt. Die Familie soll das Taufkleid für ihr Kind nach Möglichkeit selbst bereitstellen und jetzt dem Zelebranten übergeben.
Der Zelebrant spricht:
Z.: N., dieses weiße Kleid soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neugeschaffen worden bist und – wie die Schrift sagt – Christus angezogen hast. Bewahre diese Würde für das ewige Leben.
Übergabe der brennenden Kerze
Der Zelebrant lädt zum Anzünden der Taufkerze ein. Dabei kann er sprechen:
Z.: Empfange das Licht Christi.
Der Vater (oder der Pate) entzündet die Taufkerze an der Osterkerze. Dann spricht der Zelebrant:
Z.: Liebe Eltern und Paten! Ihnen wird dieses Licht anvertraut. Christus, das Licht der Welt, hat Ihr Kind erleuchtet. Es soll als Kind des Lichtes leben, sich im Glauben bewähren und dem Herrn und allen Heiligen entgegengehen, wenn er kommt in Herrlichkeit.
Effata-Ritus
Wenn an dieser Stelle der Effata-Ritus eingefügt wird, spricht der Zelebrant etwa wie folgt:
Z.: So wollen wir den Herrn bitten, dass er diesem Kind helfe, seine Botschaft zu hören und zu bekennen.
Der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf „Effata“ dem Taubstummen die Ohren und den Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund
(hier berührt der Zelebrant Ohren und Mund des Kindes), dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.