unerwünscht
Das alte Lied von der Herbergsuche wird gerne gesungen, wenn das Marienbild beim Frauentragen von Haus zu Haus getragen wird und um Aufnahme bittet. Ein schöner Brauch, und doch greifbare Wirklichkeit.
Wir leben zwar im Advent, aber lassen den, der um Aufnahme bittet, draußen vor der Tür, im Leben der Menschen hat er oft keinen Platz. Manche weisen Gott ab, andere sind von ihm enttäuscht, andere wiederum setzen sich über Gott, für andere ist er gleichgültig. Advent – ohne Gott? Advent – ohne Menschen? Dann bleibt nur mehr das, was zum Advent überhaupt nicht mehr passt: Hektik und Romantik.
Der Advent schreit nicht, er ist nicht schrill. Wenn Junge und Alte, Ängstliche und Zuversichtliche, Zufriedene und vor sich Flüchtende miteinander können, auf die Stimme ihres Herzens hören, auf Herbergsuche gehen und auch den einlassen, der ihnen vielleicht noch fremd ist, dann ist Advent!
Karl Schauer