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72. Arbeiterwallfahrt / © Diözese Eisenstadt/Rupprecht
25.09.2025

Predigt zur 72. Bgld. Arbeiterwallfahrt

Die 72. Arbeiterwallfahrt führt ins slowenische Ptujska Gora zur Schutzmantelmadonna – ein Aufruf zu Gerechtigkeit, Gebet und Solidarität.

 

Unsere 72. Burgenländische Arbeiterwallfahrt führt uns in diesem Heiligen Jahr nach Slowenien, gestern nach Murska Sobota und Maribor, heute hierher nach Ptujska Gora, auf Deutsch: Maria Neustift, zur sogenannten Schutzmantelmadonna. Am Hochaltar dieser Basilika sehen wir das bekannte Gnadenbild der Schutzmantelmadonna aus dem Jahr 1410. Unter ihrem Mantel befinden sich 82 Figuren, die teilweise historische Personen jener Zeit darstellen. Einer Legende nach hüllte Maria die Kirche während der Türkenangriffe in eine dunkle Wolke, damit die Türken sie nicht sehen konnten. Der Ort war deshalb lange unter dem Namen Črna Gora (schwarzer Berg) bekannt, bevor er Anfang des 20. Jahrhunderts in Ptujska Gora (Pettauer Berg) umbenannt wurde.

 

Sogenannte Schutzmantelmadonnen gibt es in der bildenden Kunst seit dem 13. Jahrhundert. Das Motiv basiert auf dem Rechtsbrauch des Mantelschutzes, wonach man einer Person durch Bedecken mit seinem Mantel rechtlichen Schutz gewähren konnte. In der orthodoxen Kirche ist die Verehrung der Schutzmantelmadonna schon im 12. Jahrhundert dokumentiert, ausgehend von einer byzantinischen Marienerscheinung des seligen Andreas Salós, der im 10. Jahrhundert die Gottesmutter in Konstantinopel ihren Schleier vom Haupt nehmen und über die Gläubigen breiten sah. Die Schutzmantelmadonna sagt uns – Maria nimmt die Menschen, die sich ihr anvertrauen unter den besonderen Schutz ihres Mantels. Sie ist Schutzherrin der Gläubigen.

 

Brauchen die Welt, unsere Kirche und Gesellschaft, brauchen wir persönlich heute überhaupt einen Schutzmantel? Die Lesungen und das Evangelium dieses Sonntags helfen uns in der Beantwortung dieser Frage. Sie geben eine dreifache Antwort darauf.

 

Der Prophet Amos gibt seinem Volk Israel in der 1. Lesung eine zeitlose Botschaft. Die Gier nach immer mehr Profit zerstört nicht nur die Beziehung zu Gott, sondern auch den eigenen Charakter. Wenn nichts mehr heilig u. wichtig ist, nur noch Geld u.d Reichtum, dann verliert der Mensch nicht nur den Sinn für Gerechtigkeit, sondern auch seinen Charakter. Amos beklagt solche Zustände im 8. Jh. v. Chr. in Israel. Durch Betrug und Ausbeutung der Armen und Schwachen herrschen menschenunwürdige Zustände. Amos verurteilt die Reichen und Mächtigen, die nur noch dem Mammon dienen. Sie verlieren jegliche Achtung und betrachten das Neumondfest und den Sabbat nur noch als Tage ohne Profit. Damit wird deutlich: Die Gier frisst alle Liebe und Achtung vor Gott und den Mitmenschen, vor allem die Armen. Amos gibt daher seinem Volk den Auftrag: Bei allem Handeln und Geschäftigkeit müssen wir gerecht, respektvoll und achtsam bleiben.

 

Wahrlich eine zeitlose Botschaft – Ein Blick in unsere Gegenwart, in das Leben unserer Familien, Kirche und Gesellschaft zeigt, dass die unersättliche Gier nach Geld, Macht, Profit vor nichts und niemanden heute mehr Halt macht, auch nicht vor Gott. Der Sonntag ist uns von Gott als Schutz geschenkt, dass wir in unserer modernen Konsum-Leistungsgesellschaft leben u. überleben können. Die volle Öffnung der Geschäfte am Sonntag ist abzulehnen – man versucht es seit Jahrzehnten, jetzt sogar mit Hilfe des Song Contest 2026 in Wien. Papst Leo fordert daher: „Wir brauchen ein Bündnis der Menschlichkeit, das nicht auf Macht, sondern auf Fürsorge, nicht auf Profit, sondern auf Geben, nicht auf Misstrauen, sondern auf Vertrauen beruht.“ Es braucht heute mehr denn je von Kirche, Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften die „Allianz für den freien Sonntag“!

 

Maria nimm heute besonders die Armen, Kleinen, Schutzlosen, Verfolgten, Migranten, Missbrauchten unter deinen Mantel und schütze sie vor den Mächtigen! Bewahre uns vor dem Virus von Macht, Profit, Neid, Konkurrenzdenken und hilf uns den Schwachen beizustehen.

 

In der 2. Lesung fordert der Apostel Paulus im Brief an Timotheus die Christen zum Gebet auf für alle Menschen. Das ist nötig, um gerettet zu werden und zur Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen.

 

Dieser Aufruf des Paulus ist auch heute von großer Aktualität, wenn man an die vielen Kriege, Krisen, interkulturellen und interreligiösen Differenzen in der Welt denkt. Der Weg zu einem guten Leben miteinander führt laut Paulus vor allem auch über das Gebet. Beim Blick auf die Mächtigen und Situation unserer Zeit überkommt einen Angst, Verzweiflung, Resignation. Auch wenn wir ohnmächtig vor weltpolitischen Entscheidungen stehen, auch wenn es in unserer Gesellschaft Spaltungen, Differenzen gibt, dürfen wir vertrauensvoll weiterbeten. Die Kraft dazu schöpfen Christen aus der Mitte und dem Geheimnis unseres Glaubens, von Jesus Christus selber. Gott ist bei uns, das hat uns Jesus ein für allemal gezeigt. Suchen wir Gott wieder im Gebet!

 

Auch das ist eine zeitlose Botschaft – Ein Blick in unsere Familien, Pfarrgemeinden und in unsere Gesellschaft zeigt, wie Glaube, Gebet, Gottesdienst abnehmen, verdunsten, wie sich scheinbar Wichtigeres und Besseres, breitmacht. Gebet und Gottesdienst waren, sind und bleiben die Tankstelle für unser geistliches Leben, damit wir nicht austrocknen oder gar nur auf unser Tun und Können bauen. Jede Aktion muss von Kontemplation getragen sein, um fruchtbar zu werden. Neben Google, Facebook, Tiktok, Instagram, Amazon, KI, McDonalds, Wellness, Familyparks, Konsum braucht unsere Seele auch das Gebet.

 

Maria, nimm uns an der Hand und führe uns und durch uns unsere Kinder und andere Menschen im Gebet und Gottesdienst zu Jesus, deinem Sohn, dem einzigen Mittler zwischen Gott u. den Menschen.

 

Mit dem Evangelium vom untreuen Verwalter sagt uns Lukas, der Christ soll treuer Verwalter sein und mit den Gütern dieser Welt – Schöpfung, Leben, Umwelt, Klima, Ressourcen, Glauben, Werten – so umgehen, dass er das gemeinsame Haus dieser Welt aufbaut und schützt, um auch in das Haus des Vaters, den Himmel zu gelangen.

 

Auch das ist eine zeitlose Botschaft – Ein Blick in unsere Welt, in Politik, Kirche und Gesellschaft zeigt, dass es an solchen treuen Verwaltern oft fehlt, an Menschen, die Gerechtigkeit, Wertschätzung, Bescheidenheit, Achtsamkeit und Solidarität leben und weitergeben. Christen wissen um die Zuverlässigkeit im Kleinen, um die Entscheidung für Gott oder den Mammon. Es ist und bleibt die Entscheidung des Menschen, seine Freiheit. Durch unsere Entscheidung für Wertschätzung, Bescheidenheit, Solidarität, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit in allen Bereichen des täglichen Lebens werden wir unser Herz und unsere Augen für die Armen und Kleinen offenhalten können, das Wichtige und Notwendige tun, gerecht handeln und solidarisch sein. Das ist echtes und anziehendes Christentum, das die Welt verändern kann, was unser Auftrag ist. Tun wir Christen es in unserem kleinen Bereich und es wird auch im Großen seine Wirkung haben.

 

Maria, nimm uns auch heute unter deinen Schutz, damit wir treue Verwalter der uns anvertrauten Güter sind, um das gemeinsame Haus dieser Welt als Brüder und Schwestern zu bauen, der nächsten Generation verantwortungsvoll zu übergeben und einmal selber in das Haus des Vaters, den Himmel, zu gelangen.

 

Mit dem slowenischen Marienlied „Marija pomagaj nam sleherni čas“ möchte ich diese Predigt schließen und die Muttergottes von Ptujska Gora um ihren Schutz und ihre Hilfe bitten, damit wir in den Herausforderungen unserer Zeit die Freude, den Mut und die Hoffnung nicht verlieren und als „Pilger der Hoffnung“ unseren Lebensweg gehen! Amen.

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