
27. Sonntag
alles oder nichts - oder gibt es etwas dazwischen?
Schriftstellen
Jesaja 5, 1f.4
Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit edlen Reben. Er baute in seiner Mitte einen Turm und hieb zudem eine Kelter in ihm aus.
Was hätte es für meinen Weinberg noch zu tun gegeben, das ich ihm nicht getan hätte? Warum hoffte ich, dass er Trauben brächte? Und er brachte nur faule Beeren!
Matthäusevangelium 21, 33
Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.
Impuls
Wein: „Rebensaft der Lebensfülle“
Weinbau: Eine uralte Kulturtechnik
Erwartungshaltung: groß
Sorge: ebenfalls groß - Spätfrost, Niederschlag, Pilzfäule und Vogelfraß…
Ergebnis: faule Beeren
Der Besitzer des Weinbergs ist enttäuscht. Traurig. Und dann: zornig!
Die heutigen Schrifttexte: Herausforderung und Zumutung
Kann Gott traurig sein oder enttäuscht? Ja, sogar zornig?
Passen diese Emotionen zu meinem Gottesbild? Das ist doch sehr menschlich formuliert...
Andererseits:
Wie würde ICH reagieren, wäre ich der Besitzer des Weinbergs?
Wie reagiere ich auf Enttäuschung? Wie, wenn ich hintergangen wurde?
Was versuche ich in MEINEM Weinberg anzubauen und zu kultivieren?
© nikfai