
21. Sonntag
persönlich
Schriftstellen
Matthäusevangelium 16, 15.20
Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
Dann befahl er den Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.
Impuls
Jesus – an ihm ent-scheidet sich alles.
Wir heute kennen ihn als Jesus Christus (das heißt: Messias).
"Christus", "Messias" - ein Titel, bei dem die Hoffnung des gläubigen Volkes Israel mitklingt.
Jesus war nicht immer schon der "Christus". Seine Jünger haben erst nach und nach erkannt, mit wem sie es da eigentlich zu tun haben.
Zuerst sind sie Jesus als Mensch begegnet. Er hat sie fasziniert – und nicht nur sie, sondern viele andere ebenfalls –, deshalb haben sie sich mit ihm auf den Weg gemacht.
Doch Faszination ist zu wenig.
Darauf lässt sich kein Lebensentwurf bauen. Es braucht mehr.
Wenn die anfängliche Faszination aufhört, bleibt einzig die bewusste Entscheidung – nur diese trägt im Letzten.
Genau diese Frage stellt Jesus den Jüngern – und uns heute:
„Für wen hältst du mich?“
Mit dieser Frage muss sich jeder Mensch konfrontieren lassen, um sie ganz persönlich zu beantworten.
Da helfen auch keine Vorbilder weiter. Keine fremden Autoritäten.
Es hätte nichts genützt, wenn die Jünger verkündet hätten, dass sie den „Christus“ gefunden haben. Denn die anderen Zeitgenossen hätten mit dieser Information nichts anfangen können, wenn sie dem Menschen Jesus nicht begegnen.
Wenn jemand deshalb an etwas glaubt, weil „Autoritäten“ etwas behaupten, dann ist es kein eigener Glaube, sondern ein „fremdgeborgter“. Der keiner Krise standhalten könnte.
Jesus befiehlt, dass die Jünger nicht sagen dürfen, als wen sie ihren Meister erkannt haben.
Ein hartes Wort!
Aber einzig richtig in diesem Kontext.
Damit niemandem die eigene Entscheidung abgenommen wird.
© nikfai