100 Jahre Landespatron heiliger Martin
Nach 44 Jahren übersiedelt das Diözesanmuseum von der Franziskanerkirche in die Bergkirche, um Synergien zu schaffen und den Oberberg kulturell aufzuwerten. Anlässlich der Übersiedlung wurde gestern, Mittwoch, die Sonderschau "100 Jahre Landespatron heiliger Martin" von Bürgermeister Thomas Steiner, Vorstandsvorsitzenden der Esterházy Privatstiftungen, Stefan Ottrubay, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics eröffnet.
Eisenstadt – Nach 44 Jahren übersiedelt das Diözesanmuseum in die Bergkirche. Das Museum wurde 1980 anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Diözese gegründet und wird nun seine neue Heimat am Oberberg finden. Gemeinsam mit dem Diözesanmuseum wird auch die Schatzkammer wieder in der Bergkirche zu finden sein, nachdem diese seit 2018 im Diözesanmuseum untergebracht war. Besonders bemerkenswert ist die nun erstmals öffentlich zugängliche barocke Sakristei der Bergkirche.
Religiöses Zentrum, lebendiger Ort, touristisches Juwel
"Unsere Diözese hat entschieden, hier am Oberberg – der ein religiöses Zentrum ist mit der alten Propsteipfarre, dem großen Wallfahrtsort durch viele Jahrhunderte hindurch – neue, bleibende Akzente zu setzen. Das Zentrum ist noch nicht fertig, aber es kann zu einer Stadt auf dem Berg werden, wenn es die Aufmerksamkeit, das Mitdenken, die Verlässlichkeit, die offenen Augen und Herzen vieler an sich zieht", so Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics anlässlich der Eröffnung des Diözesanmuseums am neuen Standort.
Landeshauptmann Doskozil betont: "Als lebendiger Ort einer Pfarrgemeinde ist die Bergkirche eine geeignete Kulisse für das neue Museumszentrum und die Jubiläumsausstellung zu Ehren unseres Landespatrons. Der heilige Martin ist ein Symbol für die Nächstenliebe. Diese stellt auch einen verbindenden Wert im Zusammenwirken des Landes Burgenland und der Diözese Eisenstadt dar. Gerade in herausfordernden Zeiten sind sowohl die katholische Kirche als auch die Politik mehr denn je dazu verpflichtet Unterstützung zu leisten. In diesem Sinne steht Martin von Tours, der Schutzpatron der Bedürftigen, sinnbildlich für die im Burgenland gelebte Solidarität."
Auch der Vorstandsvorsitzende der Esterházy Privatstiftungen, Stefan Ottrubay, sieht die Synergien zwischen den verschiedenen touristischen Juwelen in der Stadt als wichtig an: "Eng verknüpft ist die Geschichte des 'Heiligen Berges Oberberg' mit jener der Familie Esterházy – im modernen Geiste setzen die Propstei- und Stadtpfarre Eisenstadt-Oberberg, die Diözese Eisenstadt und die Esterházy Stiftungen diesen gemeinsamen Weg auch heute fort".
"Der Oberberg ist mit der Haydnkirche ein besonderes Juwel unserer Stadt. Ein Ort des Glaubens, der Geschichte und auch ein Ort für Kunst und Kultur. Ich freue mich, dass das Diözesanmuseum nun hier beheimatet sein wird und viele dieser Aspekte in sich vereint. Gemeinsam mit dem Kalvarienberg ist dieses Juwel der Stadt nun um einen funkelnden Stern reicher", sagt Bürgermeister Thomas Steiner.
Bergkirche als Teil des Museums- und Kulturzentrums
Das von Bernhard Weinhäusel geleitete und kuratierte Diözesanmuseum zeigt bis November in der Bergkirche die Sonderschau des St. Pöltner Künstlers Martin Helge Hrasko anlässlich "100 Jahre Landespatron heiliger Martin". "Die Ausstellung erinnert mit Dokumenten und Exponaten an die Suche nach einem Landespatron und an große Martinsfeiern im Lauf der Geschichte. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht das Ernennungsdekret Roms vom 10. Dezember 1924, das die Bedeutung und Historie des Landespatrons hervorhebt. Die Initiative zur Ernennung des heiligen Martin als Landespatron ging damals von der Landesregierung aus", erläutert Diözesankonservator Bernhard Weinhäusel die Schwerpunkte der Ausstellung.
Die Bergkirche spielt eine zentrale Rolle bei dieser Ausstellung und ist Teil eines neu entstehenden Museums- und Kulturzentrums am Oberberg, in dem Joseph Haydn eine zentrale Rolle spielen wird. Sie bietet die ideale Kulisse für eine derart bedeutende Ausstellung. Der neue Standort des Museums verspricht somit nicht nur einen historischen Moment für das Diözesanmuseum und die Bergkirche, sondern auch eine kulturelle Bereicherung für die gesamte Region.
Die Initiative zur Übersiedlung des Diözesanmuseums ging von der Wirtschaftlichen Generaldirektion aus. Johannes Stipsits, Wirtschaftlicher Generaldirektor der Diözese Eisenstadt, erklärt: "Mit der Eröffnung der Sonderschau '100 Jahre Landespatron heiliger Martin' und der Übersiedlung des Diözesanmuseums in die Bergkirche wird eine Synergie geschaffen, die den Oberberg kulturell aufwertet. Die Bergkirche, mit dem Haydn-Mausoleum und der Haydnorgel, ist neben dem Schloss Esterházy ein touristischer Fixpunkt in Eisenstadt. Die Sonderschau und das Diözesanmuseum werden das Kulturerlebnis am Oberberg bereichern."
Bildtext: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Wirtschaftlicher Generaldirektor Johannes Stipsits, 2. LT-Präsident Walter Temmel, Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer, Bürgermeister Thomas Steiner und Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics beim Rundgang durch die Ausstellung mit Diözesankonservator Bernhard Weinhäusel.