Osterbitte des Bischofs: "Bleibe bei uns, Herr!"
Bezugnehmend auf den See, die Wüste und den Berg, als Orte der Begegnung mit sich selbst, mit Gott und den anderen, reflektiert Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics in seinem Osterbrief die gegenwärtigen Herausforderungen für Kirche wie Gesellschaft: "Erleben derzeit eine unruhige See".
Eisenstadt – "Es gibt Orte, die den Menschen faszinieren, Orte der Begegnung mit sich selbst, mit Gott und den anderen. Der See, die Wüste, der Berg", so Bischof Zsifkovics in seinem Osterbrief. Darin erinnert er an prägende Momente der Heiligen Schrift und die immerwährende Gewissheit, dass selbst auf den verschlungenen Wegen des Lebens, auf den Emmauswegen und in Krisenzeiten die österliche Bitte "Bleibe bei uns, Herr!" erhört wird.
Christen dürfen die Augen nicht verschließen
In seinem diesjährigen Osterbrief vergleicht Bischof Zsifkovics das Schwinden des christlichen Glaubens in der Gesellschaft mit dem Austrocknen der Seen im Burgenland und den verdorrten Ackerböden: "Christen dürfen die Augen nicht verschließen, sie müssen eingestehen, auch der Wasserstand unseres Christseins ist niedrig. Gott kommt im Alltag kaum noch vor." Das Burgenland und die Welt erlebe derzeit eine unruhige See, so Zsifkovics, die Spaltung der Gesellschaft, der Ukrainekrieg, die Migration, der fehlende Friede. Die Teuerung, die Verarmung, die Vereinsamung, die psychischen Belastungen, der raue Umgangston in der Politik und die vielen persönlichen Nöte und Sorgen.
Einladung zum Lebensstil Jesu
Gerade die Fastenzeit vor Ostern ist immer auch eine "Wüstenzeit", betont der Bischof: "Die Wüste ist mehr als Geografie, sie ist existenziell. Wüste heißt Herausforderung, Entbehrung, Umkehr, aber auch Neubeginn. Die Wüste ist ein Nein zu Gier nach Reichtum, Ehre und Macht, sie ist eine Einladung zum Lebensstil Jesu." Dabei zeigt Zsifkovics auf, dass selbst die kleinen Schritte im täglichen Leben revolutionär und auch ein Kennzeichen der Christen sein können.
Begegnung mit dem Auferstandenen ist das Um und Auf
"Jesu Bergpredigt bleibt die Magna Carta des Christseins. Auf dem Hügel Golgotha ist Jesu Kreuz aufgerichtet, seine Himmelfahrt auf einem Berg in Galiläa wird zur Geburtsstunde der Kirche", so der Diözesanbischof. "Feste, Sonntage, Feiertage, Wallfahrten, die Feier der Sakramente, die Gotteshäuser sind besondere Begegnungsmomente mit ihm", betont Zsifkovics und schickt den Gläubigen die österliche Bitte mit den Emmausjüngern auf den verschlungenen Wegen des Lebens: "Bleibe bei uns, Herr!"
Einladung zum Dankgottesdienst
Besonderen Dank drückt Bischof Zsifkovics für die gemeinsame Martinstat der Diözese und des Landes an die Stadt Charkiw in der Ukraine "Fenster für Frierende" aus, durch die 40.000,- EUR übergeben werden konnten und lädt anlässlich seines 60. Geburtstages und des 60-Jahr-Jubiläums der Bauernkapelle St. Georgen alle Gläubigen zum Dankgottesdienst am 15. April, am Samstag in der Osterwoche, um 10 Uhr im Martinsdom ein.
Nora Demattio BA