Einem Leben auf der Straße hilflos ausgeliefert
Gedenktag des Heiligen Don Bosco, 31. Jänner, ist "Tag der Straßenkinder". Die Corona-Pandemie und ihre Folgen treiben Millionen Kinder noch mehr in die Enge. – Rund 150 Millionen Straßenkinder weltweit.
Eisenstadt – Die Zuwendung zu den Armen, Notleidenden und Heimatlosen ist laut Bischof Zsifkovics ein "Dauerauftrag der Kirche" und zugleich einer der Schwerpunkte der Diözese Eisenstadt, dessen Patron der heilige Martin von Tours ist. "Die Kirche bemüht sich in allen Ländern nach Maßgabe der Möglichkeiten um die Achtung der Menschenwürde und Menschenrechte. Das gilt besonders auch für die Jüngsten unserer Gesellschaft – die Kinder!" betont er anlässlich des "Tages der Straßenkinder", am 31. Jänner.
Don Bosco – Einsatz für obdachlose Kinder
Kardinal Christoph Schönborn äußerte sich im Vorfeld des Gedenktages zum Schicksal von weltweit rund 150 Millionen Kindern und Jugendlichen, die auf der Straße leben müssen. Der Weg in Ausbeutung und Kriminalität sei nicht weit und die Corona-Krise, die weltweit die Kluft zwischen Arm und Reich verschärft hat, mache die Situation der Straßenkinder immer unerträglicher und trostloser, betonte der Kardinal. Ins Leben gerufen habe den "Tag der Straßenkinder" die Hilfsorganisation "Jugend eine Welt". Ihr Patron Don Bosco habe an diesem Tag seinen Gedenktag. Der italienische Heilige aus dem 19. Jahrhundert, der für seine Fröhlichkeit bekannt ist, habe sich stark für obdachlose Kinder eingesetzt. Bildung und Erziehung hätten ihnen ein Leben in Würde ermöglicht. Don Boscos Vermächtnis lebe in Hilfsprojekten von "Jugend eine Welt" weiter, so Schönborn.
Corona und Kinderarmut
Für Millionen Kinder weltweit, deren Lebensmittelpunkt die Straße ist, hat die Corona-Pandemie ihre ohnehin schon prekäre Lage weiter verschlechtert. Dabei ist es gar nicht so sehr das Virus selbst, das diese Kinder am stärksten bedroht. Es sind die (wiederholt) verhängten Sperren des öffentlichen Lebens, die den Kindern ihre Lebensgrundlage entziehen. Geschlossene Schulen, die steigende Armut durch die mit der Pandemie einhergehenden Wirtschaftskrisen in vielen Ländern lässt zudem befürchten, dass noch mehr Kinder in ein Leben auf der Straße gedrängt werden.
Ausgeschlossen
Die Kinder versuchen, mit Betteln, dem Verkauf kleiner Waren und Dienstleistungen wie Lasten tragen, Auto oder Schuhe putzen, Geld zu verdienen, um sich damit das Notwendigste zum Überleben kaufen zu können. "Die Lockdowns reduzieren den Verkehr, das bunte Treiben auf den Straßen fällt weg und so auch die Teilnahme der Kinder an dieser informellen Wirtschaft", berichtet Roland Kornhäusl, Programm-Manager von Don Bosco Tech Afrika, einem Netzwerk der Ausbildungsstätten zur beruflichen Bildung der "Jugend Eine Welt"-Projektpartner in Kenia. Die Angst an Hunger zu sterben anstatt an Corona wächst beiden Kindern täglich.
Gemeinsam sichere Häfen für Kinder schaffen
"Manche Staaten sind nicht in der Lage oder auch nicht Willens, Straßenkindern zu helfen", sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von "Jugend Eine Welt". Mit dem Tag der Straßenkinder – rund um den Gedenktag des Jugendheiligen Don Bosco am 31. Jänner – macht die österreichische Hilfsorganisation alljährlich auf die schwierige Situation dieser Kinder besonders aufmerksam. Weltweit sorgen sich die Projekt-PartnerInnen von "Jugend Eine Welt" um das Wohl dieser Kinder und bieten ihnen in ihren Einrichtungen einen "sicheren Hafen". Oft sind sie der einzige Rettungsanker für Straßenkinder.
Straßenkinder weltweit – Jugend eine Welt hilft
Jugend Eine Welt intensiviert alle Anstrengungen, um Straßenkinderprojekte und besonders die vielen Bildungs- und Ausbildungsprojekte sowie Stipendienprogramme für benachteiligte Kinder und Jugendliche in vielen Ländern nicht nur zu erhalten, sondern weiter auszubauen. "Wir dürfen diese Kinder gerade jetzt nicht zurücklassen! Darum werden wir bei 'Jugend Eine Welt' auch nicht müde, in ihrem Namen um Spenden zu bitten", betont Reinhard Heiserer.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Jugend Eine Welt.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto
IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000
Nora Demattio, BA