
Haydn 20|21– Harmonie-Messe mit Generalvikar Martin Korpitsch
Die Aufführung Joseph Haydns Harmonie-Messe durch die Dommusik St. Martin ist ein absolutes Muss für Klassikfans, Haydn-Liebhaber und für alle, denen Kultur am Herzen liegt.
Eisenstadt – Am Sonntag, 30. August um 18.30 Uhr, bringt die Dommusik St. Martin Haydns Harmonie-Messe zur Aufführung. Es ist die letzte Messe, die Haydn komponiert hat, sein persönliches "Summa Missarum", in dem er seine ganze Meisterschaft zusammenfasst und seine Genialität noch einmal groß aufleuchten lässt.
Nicht zuletzt wegen ihrer außergewöhnlich reichen Orchestrierung ist die Harmonie-Messe sehr selten zu erleben – nicht nur im Burgenland. Im Martinsdom bildet sie den prächtigen Rahmen für die Sonntagsmesse, der Generalvikar Martin Korpitsch vorstehen wird. Die Darbietung ist Teil des Zyklus "Haydn 20|21 – Das sakrale Gesamtwerk", der Eintritt ist selbstverständlich frei.
Am Ende der Feier gibt es die Präsentation des detaillierten Programms des Jubiläumszyklus "Haydn 20|21".
Uraufführung zum Namenstag der Fürstin Esterházy
Die Harmonie-Messe wurde 1802 von Joseph Haydn (Hob. XXII: 14) geschrieben und noch im selben Jahr, zum Namenstag der Fürstin Maria Josepha Hermenegild Esterházy, in der Bergkirche Eisenstadt uraufgeführt. Die Bezeichnung "Harmonie-Messe" kommt von der für die damaligen Verhältnisse große Besetzung der Bläser – Harmoniemusik. Sie umfasste vier Solostimmen, einen Chor, Streicher, Flöte, zwei Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner, Trompeten, Pauken und Orgel.
In einem Tagebucheintrag hielt Fürst Ludwig Starhemberg seine Eindrücke fest: "Mittwoch … 8. September. Es war der Namenstag der Fürstin … Eine herrliche Messe mit einer neuen wundervollen Musik vom berühmten Haydn und von ihm selbst dirigiert … Unvergleichlich schön und vorzüglich ausgeführt."
Premiere in Österreich und darüber hinaus
Anlässlich des Doppeljubiläums "60 Jahre Diözese –100 Jahre Burgenland" bereitete die Dommusik St. Martin unter der Leitung von Dom- & Diözesanmusikdirektor Mag. Thomas Dolezal den Zweijahres-Zyklus "Haydn 20|21 – Das sakrale Gesamtwerk" vor. Die Eröffnungsfeier fand am 31. Mai, dem Todestag Joseph Haydns, an seinem Grab in der Eisenstädter Pfarrkirche Oberberg (Bergkirche, Haydnkirche) statt.
Das sakrale Gesamtwerk des "Genius loci"–14 Messen (inkl. des Torso "Missa Sunt bona mixta malis" und der zweifelhaften Autorschaft "Missa Rorate cœli") und zwei Dutzend Einzelwerke – werden an rund 30 Terminen bis November 2021 zur Aufführung gebracht. Zusätzlich gibt es auch Werke von Komponisten, die in seiner Biografie eine wichtige Rolle gespielt haben, zu hören, darunter die Missa Sancti Stephani Protomartyris des Wiener Domkapellmeisters Johann Georg Reutter, der Joseph Haydn "entdeckt" und 1740 als Kapellknaben an den Stephansdom geholt hat. Reutters Komposition stammt aus ebendieser Zeit, die Darbietung im Zyklus "Haydn 20|21" ist die österreichische Erstaufführung in neuerer Zeit.
"Die Auswahl der Kompositionen erfolgte anhand des aktuellen Stands der internationalen Haydn-Forschung, die ihre Erkenntnisse nicht zuletzt unter Berücksichtigung von Beständen des historischen Dommusikarchivs erreicht hat", so Thomas Dolezal. In seiner Gesamtheit gilt das Programm als Premiere in Österreich und darüber hinaus – einzelne Werke wurden eigens dafür in modernes Notenmaterial übertragen.
Martinsdom, So, 30. August, 18:30 Uhr
Hochamt mit Generalvikar Martin Korpitsch
Dommusik: Joseph Haydn (1732-1809), Missa in B (Harmonie-Messe) Hob.XXII:14