"aufpasst. hingschaut. zughört"
Die Auswirkungen der Corona-Krise sind besonders im Bereich der Erwerbstätigkeit sichtbar. Im Burgenland gab es im März 2020 um 47,4% mehr Arbeitslose als im Vorjahreszeitraum – ein Grund für alle am "Tag der Arbeitslosen" am 30. April die Betroffenen und ihre Situationen wahrzunehmen. Hilfe kann auf vielfältige Weise erfolgen. Der Bereich Erwachsenenpastoral möchte zum Nach-Vorn-Schauen ermutigen und rief den Blog "aufpasst.hingschaut.zughört" ins Leben.
Eisenstadt – Am 30. April ist "Tag der Arbeitslosen" und dieses Jahr trifft die Erwerbslosigkeit weit mehr Personen als in den Jahren zuvor. Viele Menschen befinden sich momentan in einer prekären Situation. Sie wissen nicht wie es weitergeht, ob und wann sie wieder Arbeit finden. Zahlreiche kirchliche Organisationen, so wie die Katholische Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenbewegung (KAB), richten rund um diesen Termin – und dieses Jahr besonders – ihre Aufmerksamkeit darauf.
Corona-Krise und Arbeitslosigkeit
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr durch die Restriktionen zur Kontrolle der Corona-Pandemie hat viele Menschen in eine schwierige Situation gebracht. Die Unsicherheit darüber wie es weitergeht ist für viele groß. Denn: "Arbeit ist ein wesentlicher Faktor unseres Lebens. Erwerbsarbeit sichert – hoffentlich – den Lebensunterhalt, ermöglicht die Teilhabe an vielen Lebensbereichen, stiftet Sinn und gibt Selbstbewusstsein. Arbeit hat auch eine theologische Dimension, weil sie eine Teilhabe an der Schöpferkraft Gottes bedeutet", so Markus Predl, Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer/innenbewegung der Diözese Eisenstadt.
"Arbeitslosigkeit bedeutet Armutsgefährdung; Langzeitarbeitslosigkeit oft auch akute Armut für ganze Familien. Rückzug, Isolation und Scham bei den Betroffenen sind oft die Folge, manchmal noch verstärkt durch Bemerkungen der Umgebung wie 'Jede/r Arbeitslose sei an seiner Situation selber schuld. Wer Arbeit finden will, findet auch Arbeit!' erhöht den Druck, wieder Arbeit zu finden", betont Markus Predl.
Auf die Situation aufmerksam machen, Betroffenen Raum geben
Der Bereich Erwachsenenpastoral der Pastoralen Dienste möchte die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt nicht so stehen lassen, sondern zum Nach-Vorn-Schauen ermutigen und daher die Aspekte der Hoffnung und der Zuversicht einbringen. Daher hat der Bereich Erwachsenenpastoral, einen BLOG mit dem Titel "aufpasst.hingschaut.zughört" ins Leben gerufen. "Uns ist bewusst, dass wir keine Arbeitsstellen schaffen können, aber wir können auf die Situation der Menschen aufmerksam machen und ihnen Raum geben, um ihre Geschichte zu erzählen", so Mag. Alexandra Kern, Bereichsleiterin Erwachsenenpastoral.
Aus diesem Grund wurde durch den Blog ein virtueller Ort geschaffen, an dem die Beiträge so unterschiedlich sein werden, wie die Geschichten der SchreiberInnen sowie die Geschichten der LeserInnen. Tipps werden ebenso geteilt wie Erlebnisse, Gedanken zur aktuellen Lage oder Worte der Hoffnung.
"Wichtig ist", so Mag. Kern weiter, "nicht belehrend zu sein, sondern einen Ort zu schaffen, wo Ansichten geteilt werden, wo dort hingeschaut wird, wo es notwendig ist und wo Stimmen erhoben werden. Der Ort, an dem Beispiele gegeben werden. Der Blog soll zeigen wie vielfältig unser Leben ist und dass alle Platz haben – im Leben, in der Kirche, in der Gesellschaft.
Nora Demattio, BA