
Nähe in Zeiten physischer Trennung: Bischof Zsifkovics schreibt an Seelsorger des Burgenlandes
Aufgrund der Corona-Pandemie und der außerordentlichen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung entfallen dieses Jahr auch der Einkehrtag im Haus der Begegnung und die traditionelle Feier der Chrisam-Messe im Martinsdom in Eisenstadt. Mit dem Bedürfnis, den Geistlichen, Ordensleuten und pastoralen Mitarbeitern der Diözese Eisenstadt in dieser Zeit trotzdem nahe zu sein, wendet sich Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics in einem persönlichen Brief an sie.
Eisenstadt – "Nicht nur die Republik Österreich ist auf 'Notbetrieb' heruntergefahren, sondern auch die Kirchen haben sich auf eine 'Notseelsorge' eingestellt." Mit diesen Worten leitet Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics die drei wesentlichen Punkte seines Schreibens ein, in denen er aufzeigt, wie man als Geistlicher für die Gemeinschaft da sein kann, ohne riskante Sonderwege zu beschreiten.
Für die Menschen da sein, Hauskirche beleben, stellvertretendes Gebet
Im Sinne des 60-Jahre-Jubiläumsmottos der Diözese verweist Bischof Zsifkovics auf die vielfältigen Möglichkeiten der Kommunikation, sei es per Telefon oder im virtuellen Bereich, um für die Menschen dazusein. Ermutigung und Kraft geben Gebetsketten ebenso wie das zur Verfügung stellen von Unterlagen für die "Hauskirche", die gerade jetzt wieder neu entdeckt wird.
"Es ist die Stunde der Hauskirche! Das erinnert auch an die ersten Christen, die sich in ihren Häusern zum Gebet und zum Brechen des Brotes versammelt haben", betont Zsifkovics in seinem Brief. Dazu verweist er auf die vielen guten Anregungen – auch über die Kirchenzeitungen martinus und Glasnik –, durch die in dieser schwierigen Zeit Familien Hilfestellung zur Feier und Nahrung für die Seele erhalten.
Die Kraft der Stellvertretung
Die Bedeutung des stellvertretenden Gebets zeigt Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics mit persönlichen Worten auf: "Für mich persönlich bedeutet das, dass ich im Gebet und Gottesdienst nicht nur die Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott pflege, sondern auch mit der Kirche, das heißt für mich besonders mit dem mir anvertrauten Teil des Gottesvolkes." Er hebt dabei hervor, dass auch in der Zeit der Krise, in der man nicht gemeinsam Eucharistie feiern könne, die geistliche Communio zu erleben und zu pflegen sei.
Klare Worte zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen
"Es ist unverständlich, wenn es auch unter uns noch immer einige gibt, die diese Pandemie verharmlosen und ignorieren, indem sie die staatlichen und kirchlichen Maßnahmen nicht befolgen und 'im Namen der Frömmigkeit' hier eigene Wege gehen." Mit diesen klaren Worten stellt Diözesanbischof Zsifkovics seinen Standpunkt zur vorbildlichen Einhaltung der Corona-Maßnahme dar. Es sei nicht nur sich selbst gegenüber, sondern vor allem den anvertrauten Menschen gegenüber unverantwortlich, Sonderwege zu gehen.
Dank und Verbundenheit
In seinen Schlussworten drückt Diözesanbischof Zsifkovics Dank und Verbundenheit für die vielfältigen Dienste und den persönlichen Einsatz der Priester, Ordensleute und pastoralen Mitarbeiter aus. Gerade in dieser schwierigen Zeit bittet er unermüdlich weiterzumachen: "Wir sind jetzt als Seelsorger mehr denn je gefragt, mit ausreichender physischer Distanz, aber dafür mit umso größerer innerer Nähe über Telefon oder Internet aus dem Glauben heraus den Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten, in Krankheit und Trauer beizustehen sowie Trost und Hoffnung zu spenden."