
25. Todestag des "Baumeisters der Diözese"
Stefan László wurde am 25. Februar 1913 in Preßburg/Bratislava geboren. Am 8. März jährt sich sein Todestag zum 25. Mal
Eisenstadt – Stefan László wurde am 25. Februar 1913 in Preßburg/Bratislava geboren. Nachdem der Vater 1914 als Offizier an der russischen Front gefallen war, kehrte die Mutter mit ihm und seiner Schwester Cäcilia in den damals noch zu Ungarn gehörenden Heimatort Trausdorf an der Wulka zurück. László wuchs hier dreisprachig – zur kroatischen Muttersprache kamen noch Ungarisch und Deutsch – auf.
Der Berufung folgend
Nach dem Abitur trat László zu Beginn in das Erzbischöfliche Priesterseminar in Wien ein, wechselte dann in das neu errichtete Burgenländische Priesterseminar und absolvierte das Studium der Theologie an der Universität Wien. 1936 wurde er im Wiener Stephansdom zum Priester geweiht. 1937 promovierte er in Wien und wurde noch im selben Jahr zum Studium nach Rom gesandt, das er als Dr. iur. can abschloss. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Wallfahrtsort Loretto im Burgenland bzw. mit den Stiftungsmessen.
László kommt nach Eisenstadt
Am 11. November 1956 erfolgt die Konsekration in Eisenstadt. Mit László war zum ersten Mal ein Burgenländer Leiter der Apostolischen Administratur Burgenland. Er setzte die Aufbauarbeit seines Vorgängers auf pastoralem wie auch auf infrastrukturellem Gebiet fort. So konnte er die Restaurierung der späteren Domkirche in Eisenstadt und den Neubau des Knabenseminars in Mattersburg abschließen.
Als "Bauherr" oder "Baumeister" der Diözese gerne bezeichnet, zeigt sich seine "Bilanz in Stein" heute in zahlreichen Neubauten, Adaptierungen, Renovierungen zentraler Einrichtungen für Bildung, Soziales und Verwaltung als auch von Kirchen, Pfarrhöfen und Pfarrheimen.
Durch seinen Einsatz hatte László auch an der Errichtung der Diözese Eisenstadt wesentlichen Anteil. 1960 wurde die Erhebung der Apostolischen Administratur Burgenland zu einer Diözese vereinbart. Noch im selben Jahr, am 11. November, wurde er als Diözesanbischof inthronisiert.
Besonderes Augenmerk auf Bildung und Inklusion
Lászlós besonderes Interesse galt der Lehrerausbildung. So wurde die "Stiftung Pädagogische Akademie Burgenland " als private Lehranstalt mit Öffentlichkeitsrecht errichtet.
Ein weiteres Augenmerk schenkte er den burgenländischen Kroaten und Ungarn. Ab 1980 wurden liturgische Bücher, Lehrbücher und Behelfe in burgenländisch-kroatischer Sprache herausgegeben und das Referat für die pastoralen Belange des kroatischen Volksteiles errichtet.
Einen Höhepunkt im Leben Lászlós bildete der Besuch des Papstes Johannes Pauls II. 1988. László leitete die Diözese bis zur Einführung seines Nachfolgers Paul Iby 1993. Bischof Stefan László starb am 8. März 1995 in Eisenstadt und wurde in der Krypta des Domes beigesetzt.
Wichtiges Bindeglied zur Kirche jenseits des "Eisernen Vorhangs"
László stellte ein wichtiges Bindeglied zur Kirche jenseits des "Eisernen Vorhangs " dar, mit der er – durch seine Sprachkenntnisse begünstigt – Verbindungen knüpfte. Er unternahm viele Reisen, z. B. zu den Amerika-Burgenländern, nach Lateinamerika, Afrika, Asien und Australien.
Aus den Mitteln der Fastenaktion wurden laufend Projekte in Osteuropa und in der Dritten Welt unterstützt. Mit den südindischen Diözesen Kanjirapally und Changanacherry wurden Patenschaften geschlossen, ebenso mit der Diözese Awka in Nigeria.
Nora Demattio, BA