
"mehr für care" – Grundrechte in der (Pflege)Arbeit
Geplant war, anlässlich des Welttages der menschenwürdigen Arbeit, eine große Aktion für menschenwürdige Pflege in Eisenstadt. Aufgrund des Schlechtwetters musste die Veranstaltung, die im Rahmen der Aktionstage #kirche.fairändert stattfindet, auf den 15. Oktober, 9-11 Uhr verschoben werden. Die Vertreterinnen der kooperierenden Institutionen – Landesrätin Astrid Eisenkopf vom Frauenreferat, Caritas-Direktorin Melanie Balaskovics und Andrea Lagler, Generalsekretärin der Katholischen Aktion der Diözese Eisenstadt, standen – trotz Absage – für Statements zu dem diesjährigen Themenschwerpunkt "Menschen in den Pflege- und Sozialberufen" zur Verfügung.
Grundrechte in der Arbeit – Thema der Menschenrechte und der Kirchen
"Den Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ins Leben gerufen, um für Grundrechte in der Arbeit, wie angemessenes Einkommen, Sicherheit am Arbeitsplatz, sozialen Schutz für Familien, die Beteiligung an Entscheidungen, die das Leben beeinflussen sowie Chancengleichheit und die Gleichbehandlung von Frauen und Männern, einzutreten", so Lagler.
"Das Recht auf menschenwürdige Arbeit wird sowohl in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte als auch im Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich betont. Die Menschenwürde entstammt der Schöpfung des Menschen, der Mensch geschaffen als Ebenbild Gottes, und gilt somit für jeden Menschen", betont die Generalsekretärin der Katholischen Aktion. "Jedes Jahr unterstützt die KAB – die Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung – diesen Tag mit verschiedenen Aktionen. In Kooperation mit der Caritas Burgenland und dem Frauenreferat Burgenland legen wir dieses Jahr den Fokus auf die Menschen in den Pflege- und Sozialberufen, die in dieser Zeit der Corona-Pandemie unter besonders schwierigen Bedingungen arbeiten", so Andrea Lagler.
Pflegekräfte – eine wichtige Säule unserer Gesellschaft
"Achtsamkeit, Zusammenhalt, Herzlichkeit und Mitmenschlichkeit – all diese Werte zeichnen eine würdevolle Arbeit aus. Im Pflegebereich der Caritas pflegen wir nicht nur Menschen, wir pflegen diese Werte. Denn die Qualität der Pflege hängt von den Menschen ab, die diese Arbeit mit Kompetenz und Herz erfüllen", so Balaskovics.
"Gerade Pflegekräfte sind eine wichtige Säule unserer Gesellschaft und wir brauchen dringend mehr davon! Wir wollen hier auch die Gelegenheit nutzen und unseren Pflegekräften Danke sagen: Danke, dass Sie diese Werte Tag für Tag leben und weitertragen!", betont die Caritas-Direktorin. Bereits jetzt zeichne sich ab, dass in nächster Zukunft der Personalbedarf aufgrund einer stark alternden Bevölkerung noch einmal deutlich ansteigen werde. Bis zum Jahr 2030 brauche man in Österreich zusätzlich mindestens 75.000 MitarbeiterInnen in den Pflege- und Sozialbetreuungsberufen", so Melanie Balaskovics.
Betreuung von Pflegebedürftigen fest in Frauenhand
LH-Stv.in Astrid Eisenkopf betont anlässlich des Welttages der menschenwürdigen Arbeit: "Die Betreuung von Pflegebedürftigen liegt ganz fest in Frauenhand. Rund 80% der Pflegekräfte sind weiblich." Um dem Thema "Frauen in der Pflege" die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, wurde vor zwei Jahren seitens des Landes Burgenland das ESF-Projekt "Auf Erfolgskurs! Frauen in der mobilen Pflege" gestartet. "Dieses Projekt – das mittlerweile abgeschlossen wurde – beschäftigte sich mit innovativen Ansätzen, um Frauen in der Pflege zu fördern, Vereinbarkeit von (Pflege-)Beruf und Familie besser zu vereinbaren und die Kompetenzen und das Know How von in der Pflege tätigen Personen zu stärken. Einer der Grundpfeiler für menschenwürdige Arbeit ist sicherlich die Tatsache, anständig und gerecht entlohnt zu werden. Mit der Einführung des Mindestlohnes von 1.700 Euro netto im Landesdienst und in den landesnahen Betrieben sowie der KRAGES haben wir bereits im vergangenen Jahr einen Meilenstein für gerechte Entlohnung gesetzt. Vom neuen Mindestlohn profitieren vor allem Frauen in der Pflege überdurchschnittlich, sind sie es doch, die die große Zahl der KRAGES-Beschäftigten in der Pflege ausmachen", so die Vertreterin des Frauenreferates.