Der Name Karfreitag kommt aus dem althochdeutschen "Kara" und bedeutet "Klage, Kummer oder Trauer". Der Karfreitag ist im Zusammenhang mit Ostern einer der höchsten Feiertage für das Christentum. An ihm gedenkt die Kirche des Todes Jesu Christi in Erwartung seiner Auferstehung. Als Teil des Osterfastens ist der Karfreitag in der römisch-katholischen Kirche ein strenger Fast- und Abstinenztag.
Liturgisch findet im Hauptgottesdienst am Karfreitag die Feier vom Leiden und Sterben Christi statt, wobei im Wortgottesdienst die Passion Christi vorgetragen wird:
Passion nach Johannes 18,1-19,42 (auszugsweise)
"Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme." ...
... Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde. Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. ...
... Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: "Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand". Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: "Es ist vollbracht!" Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.
Im Anschluss an die Passion findet die Erhebung und Verehrung des Heiligen Kreuzes statt - "Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen. Kommt, lasset uns anbeten!".
Da am Karfreitag keine Eucharistiefeier stattfindet folgt eine schlichte Kommunion mit "vorgeheiligten Gaben (Hostien)" aus der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag.
Nach der Verkündigung des Evangeliums von der Grablegung Jesu folgt eine Zeit der Stille. An diesem Tag wird das Heilige Grab auch den Gläubigen zugänglich gemacht.