Ökumene
Der Begriff Ökumene ist sehr vieldeutig. Zum einen wird darunter die Gemeinschaft von 400 Millionen Christen und Christinnen protestantischer und orthodoxer Herkunft im Rat der Kirchen verstanden und zum anderen bezieht sich die Ökumene auf die Verständigungs- und Einigungsbemühung aller Kirchen.
Unser Pfarrleben ist geprägt von einem guten ökumenischen Miteinander. Die röm.-kath. und die evang. Kirche liegen nur etwa 200 Meter von einander entfernt. Diese Nähe findet sich bei den Begegnungen im Alltag, auf Vereinsebene, bei Veranstaltungen und auch bei kirchlichen Feiern wieder.
Der ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag, der abwechselnd in einer der beiden Kirchen gefeiert wird, oder gegenseitige Einladungen zu großen Festen sind längst Alltag geworden. Am "Weltgebetstag der Frauen" laden die beiden Konfessionen abwechselnd zum gemeinsamen Beten in ihre Kirchen ein. Auch bei der Sternsingeraktion ziehen evangelische Kinder Seite an Seite mit den katholischen als Könige durch unsere Stadt. Der Krabbelgottesdienst der evangelischen Gemeinde wird sehr gerne auch von katholischen Jungfamilien besucht.
Doch Mitte der Siebzigerjahre konnten durch gemeinsame Aktivitäten Lockerungen festgestellt werden. Auf katholischer Seite war es Pfarrer Prof. Julius Dirnbeck, der versuchte eine Öffnung herbeizuführen. Mit seinem evangelischen Amtskollegen Dietmar Stehle wurden diverse Feiern, Segnungen und Vereinsaktivitäten gemeinsam durchgeführt
Die nächsten Schritte setzten Pfarrer Mag. Stefan Renner und Pfarrer Mag. Manfred Koch mit ihren jeweiligen Pfarrgemeinderäten bzw. Gemeindevertretern. So konnten die Akteure beider Konfessionen den Christkindlmarkt ausbauen und auf erfolgreiche Beine stellen. Ebenso wurden Pfarr- bzw. Gemeindefeste veranstaltet und von Mitgliedern beider Konfessionen stets sehr gut besucht. In dieser Zeit kam es auch zur Gründung des CONCENTRUMS.
Einen kräftigen Schub erhielt die Ökumene mit den Neubesetzungen beider Pfarrstellen: bei den Protestanten war dies der weltoffene Pfarrer Dr. Gerhard Harkam, bei den Katholiken war es das Team des neu errichteten Seelsorgeraumes "Via Pacis" mit Pfarrer Sebastian, Kaplan Shinto und Diakon Gustav Lagler. Die gemeinsamen Aktivitäten wurden ausgeweitet und von vielen Christen angenommen und begrüßt. Hier sei besonders der jährliche gemeinsame Gottesdienst am Pfingstmontag erwähnt, der abwechselnd in den beiden Kirchen stattfindet.
Einige Veranstaltungen werden im Zusammenwirken mit dem CONCENTRUM durchgeführt. Diese ermöglichen eine neue Sicht im Hinblick auf politische, ethnische und kulturelle Ökumene .
Das Concentrum
Das Concentrum ist im November 1992 als ein Ort für Begegnungen und Dialog in der Friedensstadt Stadtschlaining gegründet worden. Anlass dazu war das Wendejahr 1989 mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ und der Öffnung der Grenzen nach Osten. Veränderungen führen zu Spannungen und oft fehlen wichtige Informationen, um sich mit Unbekanntem auseinanderzusetzen.
Personen mit kontroversen Meinungen sollen zum Gespräch eingeladen werden, um so Informationen über den „Anderen“ oder das „Andere“ zu erhalten. Unmittelbare Begegnungen sollen dazu führen, dass Vorurteile abgebaut werden, um Konfliktpotenziale zu verringern.
Die Beschäftigung mit aktuellen Problemen, mit der Entwicklung der Gesellschaft und Begegnungen zwischen ethnischen Gruppen werden ebenfalls als Ziele ausgeben. Wichtig ist dem Verein auch das Kennenlernen anderer Weltreligionen, welche kulturelle Ökumene ermöglicht. Durch die European Peace University gab es immer wieder die Möglichkeit, mit Studenten aus allen Erdteilen in Kontakt zu kommen.
Durch zahlreiche Vorträge, Workshops und Bildungsreisen leistet das Concentrum einen wertvollen Beitrag zur Ökumene. Aktuelle Informatinen auf der ...