Gemeinsam Garteln im Pfarrgarten
Neben der Kirche und dem Pfarrzentrum Oberpullendorf gibt es einen sehr großen Garten, der in früheren Jahren von den Redemptoristen als Nutzgarten mit Blumen- und Gemüsebeeten und Obstbäumen angelegt wurde und nun kaum gepflegt und genutzt wird.
Aus dem Anliegen, neue Projekte außerhalb der traditionellen Kirchenmauern zu initiieren, wurde die weltweite Idee des „Community Gardenings“ übernommen und adaptiert. Wir wollen damit Menschen (Alte, Junge, Familien, Kirchennahe und Kirchenferne) erreichen, die in Oberpullendorf wohnen und keine Möglichkeit für einen privaten Gemüsegarten haben. Dies soll auch ein lebendiger Beitrag der Pfarre zum christlichen Auftrag der Schöpfungsverantwortung sein.
Eine Projektgruppe hat in einem ersten Schritt folgende Ziele formuliert:
- Der Klostergarten soll besser genutzt werden.
- Menschen sollen in der Pfarre / im Klostergarten einen Ort finden, wo sie sich wohl fühlen und wo sie einer für sie sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen können.
- Menschen sollen miteinander in Kontakt kommen – eine Gemeinschaft soll entstehen.
- Ein Wissensaustausch zum ökologischen Gärtnern soll entstehen.
- Die Pfarre soll als ein offener Ort wahrgenommen werden, die Tore sollen offen geöffnet werden.
- Der Prozess des gemeinsamen Tuns und des Austauschs soll offen für weitere Ideen zur Nutzung des Klostergartens sein: gemeinsame Feste feiern, Bienenstöcke aufstellen, Baumpatenschaften etc.
Nach Parzellierung der Beete und einer ersten Ausschreibung meldeten sich bald einige Interessierte. Doch das für März geplante Informationstreffen musste aufgrund der Corona-Maßnahmen abgesagt werden. Nachdem sich Anfang Mai aber wieder Möglichkeiten soziale Kontakte öffneten, wurde nach den Eisheiligen das Projekt wieder fortgesetzt und die ersten Nutzungsverträge unterschrieben. Auf 8 Beeten werden nun von Männern und Frauen, Familien, Priestern, Älteren und Jüngeren sehr engagiert die verschiedensten Pflanzen gesetzt, gehegt und gepflegt. Die Naturfreunde Oberpullendorf hörten von diesem Projekt und sponserten zwei wunderbare Insektenhotels für den Klostergarten und von einigen Familien wurden Baumpatenschaften für einige Obstbäume übernommen. Im Juni wurde gemeinsam mit dem Haus St. Stephan die Biogärtnerin Julia Wolf eingeladen, die einen praxisnahen Impulsvortrag zum Thema „Erfolgreich Gärtnern in Zeiten des Klimawandels“ hielt. Voller Stolz konnten auch schon die ersten Obst- oder Gemüsesorten geerntet werden. Neben dem alltäglichen Gießen und Heindln tauschen sich die Gärtnerinnen und Gärtner über Fragen, Herausforderungen und Tipps zum biologischen Garteln aus und so entsteht Tag für Tag Gemeinschaft und Leben im Klostergarten.