Covid-19, Vertrauen und die bedingungslose Liebe eines Haustiers
Hallo meine lieben Mitmenschen,
mein Name ist Claudia und ich erzähle euch heute etwas über meine Erfahrungen mit dem Auftreten der Situation rund um Covid-19. Im Februar bin ich auf meine erste große Reise ins ferne Guatemala aufgebrochen. Ich durfte wundervolle Erfahrungen bei einem Maya-Stamm am Atitlán-See erleben und habe anschließend den Mut gefasst und bin allein durchs Land gereist. Dabei habe ich viele kleine und große Sammelstücke für meine Erinnerungs-Schatzkiste sammeln dürfe. Eine Erinnerung davon war, als ich ehrfürchtig vor dem Pazifik stand und voller Respekt die großen Wellen beobachtet hatte. Zaghaft näherte ich mich Schritt für Schritt der Tiefe des Meeres, doch der Respekt vor der Stärke der Wellen war größer und so ging ich immer wieder zurück ans Land. Da sprach mich ein Einheimischer an und fragte mich, ob ich an Gott glaube. Ich bejahte die Frage. Dieser Mann erklärte mir: „Du brauchst keine Angst vor den Wellen haben. Denk daran, wenn du in das Meer gehst, ist es, als würdest du in das Haus Gottes gehen. Wirf dich ins Wasser und vertraue einfach auf Gott!“ Und so habe ich es getan. Ich bin ins Wasser gesprungen und habe mich von den Wellen tragen lassen. Letztendlich denke ich, die ganze Erde ist das Haus Gottes und die Wellen sind das Leben selbst. Also stürze ich mich ins Leben und vertraue dabei auf Gott.
Und so bin ich Mitte März mit einem Herzen voller Vertrauen zurück nach Österreich gekommen. Die ersten Tage war ich nicht nur damit beschäftigt wieder in meinem gewohnten Umfeld anzukommen, sondern mich auch mit einem Virus auseinander zu setzen, der kurz nach meiner Rückkehr die Welt zum Stillstand brachte. Und so saß ich nun nach einer Reise, wo ich mich aus meinem Inneren heraus für das Alleinsein entschieden hatte, in meiner kleinen Stadtwohnung – wieder allein, doch diesmal kam die Entscheidung vom Außen. Doch wisst ihr was? So allein war ich gar nicht. Auf der einen Seite habe ich Gott und die geistigen Wesen gespürt, die mich stets begleiten. Mein Vertrauen in Gott hat mich in Momenten der Unruhe besänftigt und daran erinnert, mich auf den Wellen des Lebens treiben zu lassen.
Und auf der anderen Seite waren meine tierischen Lebensbegleiterinnen:
Die afrikanischen Riesenschnecken Karma und Beauty, die mich daran erinnert haben, dass es immer wieder mal notwendig ist, sich in das eigene Haus zurückzuziehen, um sich danach wieder erholt dem Leben draußen widmen zu können.
Die Kaninchen Isis und Oreo. Isis, die mich immer wieder daran erinnert, sich für eigene Bedürfnisse einzusetzen und klare Grenzen dem Gegenüber aufzuzeigen. Und Oreo, der über einen Kaninchenschutzverein während dem Lock-Down den Weg zu mir gefunden hat und mich mit all seinen Verletzungen daran erinnert hat, dass Heilung nicht von heute auf morgen passiert, sondern dass Geduld und Vertrauen dafür notwendig sind.
Und dann ist da die Hündin Maya, die mich in dieser Zeit der „sozialen Isolation“ wieder mal an die tiefgründige Liebe erinnert hat, mit der wir von Hunden reich beschenkt werden.
Maya. Eine Hündin, die für mich viel mehr als „nur“ ein Haustier ist. Sie ist meine beste Freundin, meine Gefährtin auf der Abenteuerreise namens Leben. Sie ist ein Teil meiner Familie und als ausgebildete Therapiehündin auch meine Arbeitskollegin. Wir begegnen uns auf gleicher Augenhöhe und sind füreinander der sichere Hafen, wenn uns im Alltag ein Wirbelsturm begegnet. Während des Lock-Downs war sie der Anker auf hoher See für mich, der Fels in der Brandung. Wir waren stundenlang im Wald unterwegs, haben uns an trüben Tagen auf der Couch zusammen gekuschelt und haben neue Tricks und auch Tanzchoreografien gelernt. Maya ist eine vielseitige Hündin, die sich für alles begeistern lässt, was mir Freude bereitet.
Aber wie in zahlreichen Familien sind nach einiger Zeit auch bei uns Schwierigkeiten aufgetaucht oder besser gesagt, Maya hat eine Pause von mir gebraucht. Als ich den Müll raus gebracht habe, und danach nicht wie gewohnt freudig von Maya begrüßt wurde oder als ich in meinem Büro saß und ein Online-Teammeeting hatte, wobei Maya im Wohnzimmer liegen blieb und nicht wie gewohnt unter meinem Sessel lag, merkte ich, das ich die letzten Wochen wohl ganz viel Aufmerksamkeit und soziale Unterstützung von ihr einforderte. Und so erinnerte sie mich daran, dass Hunde uns bedingungslos lieben. Sie geben alles, um ihren Menschen glücklich zu sehen. Und manchmal gehen sie dabei auch über ihre Grenzen hinaus, aber niemals würden sie uns das übel nehmen. In der Liebe eines Hundes erkenne ich die Göttlichkeit. Jeder Mensch, der*die sich auf die Liebe eines Hundes einlässt, weiß von welchem unbezahlbaren Geschenk ich rede.
Haustiere, insbesondere Hunde, übernehmen für viele Menschen die Rolle des emotionalen Unterstützers. Dies wurde auch durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt, wobei die Bedeutsamkeit vor allem für Personen mit psychischen Störungen besonders zu betonen ist. Menschen, die sich generell im Umgang mit anderen Menschen unsicher fühlen, erleben bei Tieren einen Halt und die Sicherheit, geliebt zu werden. Sie geben uns das Gefühl, dass sie uns zuhören, wenn wir über unsere Sorgen sprechen; sie schenken uns Trost und trocknen unsere Tränen; sie sind uns ganz nah, wenn wir uns von der Welt abgeschnitten fühlen; sie überhäufen uns mit ihrer beflügelnden Liebe, wenn wir uns klein und ungeliebt fühlen. Haustiere geben uns so vieles, was unserem Herzen und unserer Seele guttut. Dies hat sich besonders während des Lock-Downs gezeigt. Menschen, die von anderen Menschen isoliert waren, wären ohne ihre Haustiere in der totalen Einsamkeit versunken. Die Zuneigung der Tiere, erinnert uns Menschen daran, trotz Abgeschiedenheit, nicht allein zu sein. Auch wenn die Welt stillsteht, fordern Haustiere eine Struktur im Alltag ein. Ein Hund möchte mehrmals am Tag spazieren gehen, eine Katze besteht auf ihr regelmäßiges Futter und ein Kaninchen erwartet seine tägliche Leckerli-Überraschung. Struktur im Alltag gibt der Psyche ein Gefühl von Sicherheit – was gerade in diesen Zeiten der Unsicherheit besonders wichtig war.
Und wenn wir daran denken, was Tiere alles Gutes für uns tun, sollten wir uns auch immer wieder daran erinnern, diese Liebe nicht als selbstverständlich zu sehen und uns bei unseren Tieren dafür zu bedanken. Sei es mit Aufmerksamkeit, Lob, einem großartigen Leckerli, einem neuen Spielzeug oder einem gemeinsamen Ausflug. Zeigen wir den Tieren, die unseren Alltag bereichern, unsere Dankbarkeit und dass wir sie ebenso lieben. Bedingungslos und voller Vertrauen. So wie Gott es eben macht. Und zum Abschluss möchte ich einen Leitsatz der Mayas nennen: „In Lak'ech Ala K'in! – Ich bin ein anderes Du!“ Erkennen wir die Göttlichkeit in uns und unserem Gegenüber, egal ob Mensch oder Tier.
Danke für deine Zeit!
Claudia Jennel, MSc
Die Seelenflüsterei – Claudia & ihr tierisches Team (www.facebook.com/dieseelenfluesterei)
Psychologin, Expertin für die Mensch-Tier-Beziehung, Diplomierte Fachkraft für tiergestützte Arbeit und Therapiebegleitung, Human- und Tierenergetikerin, laufendes Masterstudium Verhaltens- Neuro- und Kognitionsbiologie und laufende Ausbildung zur Klinischen Psychologin