Drei Könige kamen geritten
von jenen Sonnenseiten.
Sie trugen drei Gaben auch:
Myrrhe, Gold und Weihrauch.
Die Worte des bekannten Weihnachtsliedes „Drei Könige kamen geritten“, das ursprünglich aus Istrien in Kroatien (genauer gesagt aus der Stadt Kastav) stammt, erwecken in den Herzen der Gläubigen bei der liturgischen Feier des Hochfestes der Heiligen Drei Könige, den Glauben in die Erfüllung einer alten Prophezeiung.
Woher wussten die Heiligen Drei Könige, die nach kirchlicher Tradition Balthasar, Melchior und Kaspar heißen, wohin - und was noch wichtiger ist -, zu wem sollten sie gehen? Waren sie tatsächlich Könige?
Das Ereignis führt uns zurück zum Alten Testament der Heiligen Schrift, zur Prophezeiung des Propheten Micha, wo wir den Geburtsort des verheißenen Retters erfahren: Bethlehem. Aber du, Betlehem-Efrata, / so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, / der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, / in längst vergangenen Tagen. (Mi 5,1)
Die drei Könige oder Magier, wie wir sie heute noch nennen, waren in Wirklichkeit Astrologen, denen diese Prophezeiung ebenso bekannt war, wie das ungewöhnliche Erscheinen eines Sterns am Himmel, der ein Zeichen für die Geburt Jesu war. In Übereinstimmung mit einer anderen Prophezeiung, diesmal der Prophezeiung Jesajas: „Völker wandern zu deinem Licht / und Könige zu deinem strahlenden Glanz.“ (Jes 60,3) Der Evangelist Matthäus wird das Zitat der Worte Jesajas mit diesen uns lieben drei Gästen verbinden, mit den Heiligen Drei Königen. Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. (Mt 2,2) Jetzt, da wir uns nun gemeinsam an die Zitate aus der Heiligen Schrift zu diesem Ereignis erinnert haben, müssen wir mit den Heiligen Drei Königen „unsere Reise antreten“. Was sie zu dem Kind von Bethlehem, dem neugeborenen und versprochenen König führte, war zweifellos vor allem großer Glaube, ergänzt durch Weisheit.
Obwohl sie Ausländer und Fremde im Land Israel sind, suchen sie den Erlöser und haben keine Angst davor, selbst dem damaligen irdischen Herrscher Israels, Herodes, zu begegnen. Bei ihrer Begegnung mit Herodes geraten sie in große Bedrängnis durch den neugeborenen König, denn Herodes schreckt in seiner Angst vor Machtverlust und in seinem Neid auch nicht davor zurück, Fürsorge zu heucheln und den Glauben dieser Weisen zu missbrauchen, weil er selbst nicht sicher war, wo Christus geboren wurde. Aber auch hier gab ihr Vertrauen in die Vorsehung Gottes Raum für den Schutz Jesu, und sie kehrten nach der Begegnung mit der Heiligen Familie nicht zu Herodes zurück.
Kommen wir zum Kernpunkt der Botschaft dieses Festes: Die Weisen, die Fremde sind, erkennen Gottes Souveränität über seine Schöpfung an. Sie möchten so bald wie möglich den menschgewordenen Gott treffen und ihm Geschenke bringen.
Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. (Mt 2, 11) Die Geschenke, die sie dem neugeborenen König machten, tragen eine gewisse Symbolik der Anerkennung Jesu in sich, als ihren König (Gold), wahren Gott (Weihrauch) und Mensch (Myrrhe) und im Akt der Anbetung vor ihm, findet eine wichtige Umkehr statt. Nun verneigen sich die Weisen vor Jesus als König, der er ist, die Überlieferung entscheidet sich, sie „Drei Könige“ zu nennen, denn sie zeigten tiefe Demut und Liebe zu Gott. Was bedeutet das für uns heute? Aus dieser Begegnung können wir lernen, dass wir auch an der Herrschaft Gottes teilhaben (mitarbeiten), indem wir wünschen seiner Heiligkeit zu begegnen.
Am Dreikönigstag, dem Fest, durch das wir an das spirituelle Erbe dieser Ereignisse erinnert werden, wird ein wunderschönes Gabengebet gebetet, das lautet: Schau barmherzig, Herr, auf die Gaben deiner Kirche: Sie bringt dir nicht mehr Gold, Weihrauch und Myrrhe, sondern Den, den die Gaben darstellen, der sich hier opfert und zur Nahrung gibt, das ist Jesus Christus, der lebt.
Wahrlich, indem wir Jesus Christus als unseren Gott und König anerkennen, der Mensch wurde, damit Gottes Liebe für immer in uns lebe, und indem wir ihn empfangen, können wir uns gemeinsam mit den Heiligen Drei Königen auf sein Kommen freuen. Jetzt, so „im Leib“ und in der Gemeinschaft und später im Himmel, wie es am Ende des oben erwähnten Weihnachtsliedes heißt:
Jesus erhob seine Hände,
voll Liebe ihnen dankte,
himmlische Gefilde
versprach für die Mühe.
Foto: Pixabay