Die Gemeinschaft der Heiligen ist reich an Beispielen heroischer Tugenden, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Eine dieser Heiligen, hat ihren Gedenktag am 19. November, es handelt sich dabei um die heilige Elisabeth von Ungarn oder wie sie auch noch bekannt ist, die heilige Elisabeth von Thüringen.
Der Herr hat seine eigene Weise, Menschen aus verschiedenen Ständen, Altersgruppen und Lebensbereichen auszuwählen; die heilige Elisabeth von Ungarn ist keine Ausnahme. Geboren im Jahr 1207 (13. Jahrhundert) als Tochter des kroatisch-ungarischen Königs Andreas II., hinterließ Elisabeth eine unauslöschliche Spur in der Geschichte der kroatischen Heiligen mit ihrer dynamischen Biografie voller Überraschungen, welche noch heute im Bewusstsein der Gläubigen ist. Papst Franziskus spricht von einem „weiblichen Genie“, das der Welt Harmonie, Freude und Zärtlichkeit schenkt. Diese zeitlosen Worte, welche die Mission einer Frau in der Welt richtig darstellen, lebte diese Heilige bereits aktiv in ihrer frühen Jugend.
Im Leben Elisabeths zeigte sich Gottes Liebe mehrmals deutlich, weshalb das Leben dieser Heiligen viele Lehren beinhaltet. Wenn man sie in den beiden wichtigsten zusammenfassen würde, wären diese: Liebe in der Familie und Liebe zu den Armen.
Mit 14 Jahren heiratete Elisabeth den Grafen Ludwig XVI. von Thüringen, mit dem sie drei Kinder hatte. Obwohl diese Ehe vertraglich vereinbart war, was zur Zeit Elisabeths vor allem unter Adelsfamilien üblich war, verlief die Ehe glücklich und harmonisch. Wir können erkennen, dass der Grund dafür im spirituellen Leben der Ehepartner lag. Deshalb wird Elisabeth sagen: „Wenn ich ein sterbliches Geschöpf so sehr liebe, wie viel mehr muss ich dann den Herrn lieben, der unsterblich und Herr über alles ist!“ Aber Versuchungen gingen an ihrer Beziehung nicht vorüber. Im Jahr 1227 wird Ludwig auf Kreuzzug gehen und nach drei Monaten sterben, während Elisabeth mit ihrem dritten Kind schwanger ist. Nach seinem Tod vollzog sich für sie eine völlige Wende in ihrem Leben, deren Auswirkungen sich bereits früher angedeutet hatten. Sie wollte nämlich Leprakranke in ihr Schlafzimmer holen und sie persönlich betreuen. Obwohl sie immer den Armen und Kranken geholfen hat, und voller Mitgefühl für die Hilflosen war, verstärkte sich Elisabeths wohltätige Haltung.
Aufgrund der damals für Witwen äußerst ungünstigen Umstände blieb sie schutzlos und wurde schnell von der Wartburg verbannt. Die Kinder musste sie in die Obhut anderer geben. Sie verzichtete auf die Erbschaft und beschloss, sich bei den Franziskanern des Dritten Ordens Gott hinzugeben, indem sie am Karfreitag im Jahr 1228 ihr Gelübde ablegte. Sie eröffnete ein Armenhaus und engagierte sich für die Hungrigen, Hilflosen und Kranken, wobei sie zu deren Gunsten auf ihr Eigentum verzichtete. Sie wollte das Leben einer Einsiedlerin ebenso das einer Bettlerin führen und fand sozusagen eine Transformation ihrer Lebensberufung im Orden des hl. Franziskus, sie half den Franziskanerbrüdern, nach Marburg zu kommen. Den Kranken, Hilflosen und den Menschen, die unter schwierigen Bedingungen lebten, galt ihre Hauptsorge. Sie nähte Kleidung für sie, besorgte ihnen Essen und Unterkunft und lebte mit der Zeit völlig für die Armen.
Was hat Elisabeth zu dieser Veränderung ihres Lebens ohne Groll und Selbstmitleid aufgrund des Verlustes des Schutzes durch die eheliche Gemeinschaft veranlasst? Zweifellos ihre langjährige Bindung an Christus. Nach Aussage ihres Geistlichen Konrad von Marburg haben sie die Schwierigkeiten des Lebens nicht zerstört und niedergeschlagen, sondern ermutigt, sich in ihrem Ordensleben den Bedürftigen zuzuwenden.
Elisabeth von Ungarn starb im Rufe der Heiligkeit im Morgengrauen des 17. November 1231, sanft, so wie sie die Sanftmut Gottes gegenüber anderen widerspiegelte. Ihr Leben endete mit 25 Jahren, aber es ist eines dieser leuchtenden Beispiele für ein junges Leben, das in Liebe zu Gott und den Menschen gelebt wurde, genauso wie es Jesus Christus von seinen Jüngern verlangte. Sie wurde im Jahr 1235 von Papst Gregor IX. heiliggesprochen, dem gleichen Papst, der den heiligen Franziskus zur Ehre der Altäre erhob.
Sie ist Patronin der Caritas und des Franziskanischen Dritten Ordens, der Obdachlosen, Bettler und der jungen Eheleute.
Heilige Elisabeth von Ungarn, erbitte uns die Gnade von unserem Herrn Jesus Christus!