In Oberloisdorf wurde wohl schon im 14. Jh. eine eigene Kirche erbaut. Sie ist den hl. Pestpatronen Rochus, Rosalia und Sebastian (siehe Altarbild) geweiht. Vermutlich hat es hier einen Patroziniumswechsel gegeben.
Im Jahr 1600 waren von den 37 Bauernhäusern 30 verödet. Ihre Bewohner waren an der Pest, die in diesem Jahr in der ganzen Umgebung wüteten, gestorben (etwa 300 Menschen). Denkbar, dass die Überlebenden ihre Kirche nach dieser Katastrophe zu Ehren der Pestpatrone geweiht haben.
Im Laufe der Zeit ist die Kirche immer wieder erneuert bzw. vergrößert worden (1757). Das heutige Längsschiff entstand 1770, das südliche Seitenschiff erst 1904. Eine völlige Neugestaltung der Kirche bzw. eine weitere Erweiterung erfolgte 1992/93. Der aus dem Mittelalter stammende Turm, hoch und schmal, mit weinrot-ockerfarbenen Eckquadern, wurde 1971 erneuert.
Nach der Zerstörung von Klostermarienberg durch die Türken (1532) ging die Klosterherrschaft (mit Oberloisdorf) in weltliche Hände über. Sie wurde mit Lockenhaus vereinigt und kam so in den Besitz der Familie Nádasdy, die Bewohner wurden teils evangelisch. Kirchlich gehörte Oberloisdorf eine Zeit lang zu Mannersdorf (1647), später zu Steinberg.
Aus der Pfarre Oberloisdorf sind im letzten Jahrhundert 9 Priester hervorgegangen, davon 7 Redemptoristen - im Verhältnis zur Zahl der Einwohner ein Rekord. Noch dazu stammen aus dieser Pfarre 4 Priester aus dem 19. Jh., 2 Benediktiner, 1 Dominikaner und 1 Weltpriester. Auch viele Ordensfrauen stammen aus Oberloisdorf (Stand 2001).