
Jetzt ist die Zeit durchzustarten!
Vorträge von Univ.Prof. Michael Rosenberger zu Laudato Si‘ in Eisenstadt und Oberwart
2015 wurden zwei bemerkenswerte Impulse gesetzt, um die Weltgemeinschaft für Klimaschutz zu motivieren: im Juni veröffentlichte Papst Franziskus die Enzyklika „Laudato si“ und im Dezember beschloss die Klimakonferenz von Paris, alles zu tun, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Doch in den fünf Jahren danach, so Prof. Michael Rosenberger bei seinen Ausführungen, ist wenig geschehen. „Erst jetzt im Jahr 2021 sind nennenswerte Fortschritte zu beobachten“. Als Beispiele nannte der Moraltheologe der Katholischen Privatuniversität Linz die ökosoziale Steuerreform in Österreich, aber auch die Klimastrategie der Diözese Eisenstadt. Mit diesem Schwung sollte aber noch wesentlich mehr möglich sein und angegangen werden. Dazu sei allerdings eine Änderung unserer Lebensstile unabdingbar. Ein bescheidenerer Lebensstil müsse aber kein schlechteres Leben bedeuten, gerade in der Coronazeit haben viele dies neu zu schätzen gelernt. In seiner Enzyklika betont Papst Franziskus, dass die Freude am Leben vor allem davon abhängt, ob man sich Zeit nimmt, auch die kleinen Dinge im Alltag zu genießen.
In den Diskussionen kam die Forderung, die Kirche solle in Umweltfragen mehr Klartext reden auf, was Rosenberger bekräftigte und betonte, weil Kirchenvertreter im Unterschied zu Politikern nicht um ihre Wiederwahl bangen müssten und daher mehr Freiheit hätten, unangenehme Wahrheiten deutlich auszusprechen.
Die Vorträge wurde von der „Veranstaltergemeinschaft des Aktionstages Schöpfung“ und dem „forum martinus“ gemeinsam in Eisenstadt und Oberwart organisiert. Der frühere ORF-Journalist Walter Reiss hat die anschließenden Diskussionen moderiert.