Diözesaner Rechenschaftsbericht 2018
Einerseits fällt die Unternehmensbilanz 2018 der Diözese Eisenstadt erfreulich aus: Strukturelle Maßnahmen im Bereich der Immobilienbewirtschaftung waren ein Grund für den leichten Überschuss von beinahe 53.000 Euro im Rahmen der ordentlichen Gebarung – Mit dem Priesterpensionsfonds wird daraus jedoch ein Bilanzverlust von ca. 6,7 Millionen Euro – Die Altersvorsorge für Priester bleibt somit eine ökonomische Herausforderung
Eisenstadt – Die Finanzkammer der Diözese Eisenstadt hat den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2018 vorgelegt. Aus der ordentlichen Gebarung geht dabei erfreulicherweise ein leichter Überschuss hervor. Dieser beträgt im ordentlichen Haushalt 52.588,24 Euro. „Zu diesem positiven Ergebnis trugen unter anderem weitere strukturelle Maßnahmen im Bereich der Immobilienbewirtschaftung bei“, erläutert Finanzkammerdirektor Richard Dienstl das positive Ergebnis.
Kirchenbeitrag unterhalb der Inflation
Gestiegen sind die Erträge aus dem Kirchenbeitrag, und zwar um 2,1 Prozent. 17,887 Millionen Euro betrugen die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag im Vorjahr. „In Relation zur Inflationsrate bleiben die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag jedoch im mehrjährigen Durchschnitt unterhalb der allgemeinen Preissteigerung. Der durchschnittliche jährliche Anstieg der Kirchenbeitragseinnahmen betrug in den letzten zehn Jahren nämlich nur 1,1 Prozent “, so Finanzkammerdirektor Dienstl.
Strenge Prüfung und erfreuliches Ergebnis
Die Jahresabschlüsse der Diözese Eisenstadt werden von einer externen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft geprüft und dem Diözesanwirtschaftsrat als diözesanes Kontrollgremium zur Genehmigung vorgelegt. „Die Finanzanlagen werden jährlich von einem unabhängigen Experten auf Einhaltung der diözesanen Veranlagungsrichtlinien und der ethischen Finanzrichtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz überprüft und haben ein äußerst positives Ergebnis gezeigt. Auch das Finanzergebnis als solches war insbesondere vor dem Hintergrund der negativen Entwicklung an den Finanzmärkten zum Jahresende zufriedenstellend“, zieht Direktor Dienstl eine erfreuliche Bilanz.
Ökonomische Herausforderung Priesterpensionsfonds
Dennoch gebe es große Herausforderungen für den Unternehmenshaushalt, zu denen insbesondere die Aufwendungen für den Priesterpensionsfonds gehören. Wird dieser separate Rechnungskreis zur ordentlichen Gebarung hinzugenommen, ergibt sich ein Bilanzverlust in der Höhe von 6,702 Millionen Euro, da unter Berücksichtigung auch der Altersvorsorge für Priester Erlöse in der Höhe von 26,958 Millionen Euro Aufwänden in der Höhe von 33,111 Millionen Euro gegenüberstehen.
Finanzkammerdirektor Dienstl sieht deshalb in der Altersvorsorge für die Priester der Diözese „das herausforderndste Thema“ aus ökonomischer Sicht: „Das anhaltend niedrige Zinsniveau und geänderte biometrische Rechnungsgrundlagen – Stichwort ‚,Sterbetafeln" – führen zu noch mehr Vorsorgebedarf bei den Rückstellungen, was sich im Jahresergebnis deutlich niederschlägt.“
Breitgefächertes gesellschaftliches Engagement von Kirche
Was die Teilbereiche der Aufwände der Diözese Eisenstadt betrifft, so entfielen 19,362 Millionen Euro auf die Pfarren. Für pastorale Aufgaben wurden 2018 rund 2 Millionen Euro aufgewendet, für die Bereiche Bildung, Kunst und Kultur 3,705 Millionen Euro. „Wir setzen im unternehmerischen Handeln auf Nachhaltigkeit, auf Sparsamkeit und Effizienz. Zugleich kann kirchliches Handeln nicht einzig auf ökonomische Kategorien reduziert werden. Die Diözese Eisenstadt steht zu ihrem Engagement für Bildung, Kultur, soziale und karitative Tätigkeitsbereiche und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“, so der Finanzkammerdirektor.
Dienst am Menschen und Wirtschaftlichkeit zusammenbringen
Der aktuelle Rechenschaftsbericht untermauere abermals, so Direktor Dienstl, dass es der Diözese Eisenstadt gelinge, ihren Grundauftrag in der Vermittlung des Evangeliums, in der Vergemeinschaftung des Wortes Gottes und im Dienst an den Menschen mit einem Unternehmensethos der Wirtschaftlichkeit und der nachhaltigen Generationenverantwortung zusammenzubringen.
Die Diözese Eisenstadt umfasst 172 Pfarren mit 191.164 Katholiken (Stichtag 31.12.2018). In der Diözese sind 161 Priester und 2 Priesteramtsanwärter tätig. 177 Laienmitarbeiter stehen in einem Dienstverhältnis mit der Diözese. Hinzu kommen noch über 600 Personen, die für die diözesane Caritas tätig sind, sowie PfarrsekretärInnen und PfarrkindergärtnerInnen.
DER DETAILLIERTE RECHENSCHAFTSBERICHT 2018 KANN HIER GELADEN WERDEN (PDF).