34. Sonntag
Dankt dem Vater mit Freude
Schriftstelle
Kolosser 1,12-20
Schwestern und Brüder!
Dankt dem Vater mit Freude! Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.
Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.
Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.
Impuls
Wir leben in einer Zeit, in der es viele Situationen und Umstände gibt, die uns zum Nachdenken bewegen. Herausforderungen, Probleme, Krisen, Krankheiten, Unruhen, Kriege und vieles mehr bereiten uns Sorgen, teilweise sogar Ängste, rauben uns den Frieden, den Schlaf und lassen uns das Leben nicht genießen, sie machen das Leben schwer, manchmal sogar sehr schwer.
Genau im Hier und Heute, in all diesen Unruhen, in unseren Sorgen, Nöten und Ängsten spricht die Heilige Schrift, das Wort des Lebens, hinein. Sie unterbricht unsere kreisenden Gedanken um all das Negative um uns herum und in uns selbst. Sie unterbricht nicht nur diese Negativspirale, sondern sie lässt Neues, etwas Lebendiges aufkommen.
„Dankt dem Vater mit Freude!“
„Was? Wie jetzt?“ mag da dem einen oder der anderen in den Sinn kommen. Mit einem Fingerzeig weist die Heilige Schrift hier von unserer Sackgasse des Alltags weg hin auf das, was in uns Freude und Dankbarkeit aufkommen lässt: Anteil am Los der Heiligen, die im Licht sind.
Die Heiligen, die jetzt schon im Licht und in der Freude Gottes leben können. Diesen Anteil haben wir jetzt schon als Zusage erhalten. Aber nicht nur als Zusage, sondern als Wirklichkeit, ganz real.
„Dankt dem Vater mit Freude!“
Obwohl es uns manchmal erscheint, als sei es manchmal um uns herum oder in uns sehr finster, hat Gott uns bereits aus diesen Situationen entrissen! Auch dafür dürfen wir dankbar sein. Aber dabei bleibt es nicht. Wir müssen nicht auf unser Unvermögen, Fehler, vielleicht sogar auf angehäufte Schuld, die auf unseren Schultern lastet, sitzen bleiben. Er macht unsere Fehler wett. Er vergibt uns unsere Schuld. Er befreit uns von unserer Last, die uns nicht selten niederdrückt. Auch hier fordert uns Paulus im Brief an die Kolosser auf:
„Dankt dem Vater mit Freude!“
Gott ist für uns nicht abstrakt, in der Ferne, ungreifbar. Der „garstig breite Graben“ zwischen Gott und Mensch ist überwunden. So weist Paulus im Brief an die Kolosser uns Menschen im Europa des 21. Jahrhunderts darauf hin, dass uns Gott in Jesus ganz nah gekommen ist. Alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen. Egal welche Situation uns begegnet, wir dürfen darauf vertrauen, dass wir auf ihn hin leben und unser Leben, egal wie finster und schwer es manchmal erscheint, in ihm sein Ziel und Erfüllung finden wird, ganz sicher! Gott führt uns zu ihm, egal wie es derzeit aussieht, wir dürfen darauf vertrauen, dass alles gut ausgeht, weil Gott gut ist und unser ganzes Leben in ihn mündet und münden wird, ganz sicher!
„Dankt dem Vater mit Freude!“
© Mario Bachhofer