Herrlichkeit

Existenz in der Hoffnung. Gedanken zum 16. Sonntag.

Lesejahr C I, 20.7.2025

Schriftwort

Christus ist unter euch, die Hoffnung auf Herrlichkeit.

Kol 1,27

Impuls

"Herrlichkeit" - ein hehres Wort!

Paulus nimmt es nur indirekt in den Mund. Er verkündet Christus als "die Hoffnung auf Herrlichkeit".

"Herrlichkeit" meint in der Bibel vor allem Gott, so wie er ist - sein inneres Wesen. Gottes Herrlichkeit zu sehen ist die Erfüllung unserer Existenz: Ihn zu erkennen, wie er ist.

Können wir diese "Herrlichkeit" schon in diesem Leben erfahren?

Es gibt sie, diese Momente, wo der "Himmel die Erde berührt":

Die Geburt eines Kindes.
Wenn zwei Menschen sich einander offenbaren.
Wenn ich mir selbst verzeihen kann.
Wenn Feinde den Weg zur Versöhnung finden.
Wenn ein Fest der Dankbarkeit mit Freunden das Herz höher schlagen lässt.
Musik...

"Herrlichkeit" - überwältigend, und doch so flüchtig...

Wie schnell kann der Moment ungenützt verstreichen! Manche Chancen bekommt man nur einmal im Leben.

Oder muss ich es einfach einüben, den Moment nicht zu übersehen?

Vielleicht ist allzu große "Geschäftigkeit" das Hindernis, um die Herrlichkeit zu erspüren? War es das, was Jesus meinte, als er Marta rügte?

In einer Feier - im "Fest" als archaischem Ereignis - sind wir meist offen und emotional ansprechbar. Wie Kinder, die noch nicht verlernt haben zu staunen.

Im Alltag, in der Geschäftigkeit, fehlt diese Offenheit, weil dafür kein Platz ist.

Dieser Platz muss erkämpft werden!

Es lohnt sich darum zu ringen.

„Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit zum Gebet. Außer wenn du viel zu tun hast. Dann nimm dir eine Stunde Zeit.“ (Franz von Sales, 1567-1622)

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