Widerstreit im Inneren und Weisheit von oben
Von Emotionen, Spielen und frommen Wünschen. Gedanken zum 25. Sonntag.
Lesejahr B II, 22.09.2024
Schriftworte
Doch die Weisheit von oben ist erstens heilig, sodann friedfertig, freundlich, gehorsam, reich an Erbarmen und guten Früchten, sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht.
Die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden für die gesät, die Frieden schaffen.
Woher kommen Kriege bei euch, woher Streitigkeiten? Etwa nicht von den Leidenschaften, die in euren Gliedern streiten?
Jakobusbrief 3,17-4,1
Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten auf dem Weg miteinander darüber gesprochen, wer der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.
Markus 9, 33-35
Impuls
Starker Tobak, die Lesungen des heutigen Sonntags:
Jakobus erklärt die Ursache von Konflikten ganz simpel: Krieg = der nach außen projizierte Widerstreit im Inneren
So gesehen erscheint Krieg wie das „dumme Spiel von Kindern, das außer Kontrolle geraten ist“. Davor waren auch die Jünger nicht gefeit: Es bedurfte einer ruhigen, vernünftigen Intervention des Herrn und Meisters, der ganz anschaulich zeigt, wie eine sinnvolle (Rang)Ordnung aussehen könnte, wo nicht einfach nur das „Recht des Stärkeren“ herrscht…
Man ist geneigt zu fragen: „Warum umständlich, wenn es auch einfach geht?“
Doch meist scheint zu gelten: „Warum einfach, wenn es auch umständlich geht?“
Wir brauchen keinen „starken Mann, der dreinschlägt“.
Die Welt braucht viel eher vernünftige Menschen mit Weitblick und Hausverstand, die es schaffen, die Emotionen „einzufangen“ und zu lenken.
Ein frommer Wunsch?
© nikfai