17. Sonntag
gesegnet zum Segen werden
Schriftstelle
1. Buch der Könige 3, 9
Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht.
Römerbrief 8, 28a
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht.
Matthäusevangelium 13, 52
Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.
Impuls
Weisheit.
Im Blick auf König Salomo könnte man sie definieren als „Aufmerksamkeit mit dem Herzen“.
Jesus vergleicht Schriftgelehrte – also jene Personen, die versuchen, den Schatz der Heiligen Schrift zu bewahren und zu heben – mit einem klugen Menschen, der all das Seine in einem guten Überblick bewahren kann: Der sich also einerseits der Tradition verpflichtet weiß, der andererseits dennoch zeitgemäß zu agieren und zu reagieren versteht.
Ich finde diese Beispiele irgendwie tröstlich.
Es geht nicht darum, das gesamte verfügbare Wissen meiner Epoche parat zu haben. Selbst, wenn mir das gelänge, wäre ich deswegen noch lange nicht weise.
Als weise will ich eher jemanden bezeichnen, der mit dem Wissen, das ihm zur Verfügung steht, gut (das heißt: angemessen) haushalten kann.
Das beinhaltet für mich sowohl das Bemühen um weiteren Wissenserwerb (etwa mithilfe der Katholischen Erwachsenenbildung), genauso jedoch aber das Eingeständnis: „Ich weiß, wo mein Wissen an seine Grenze kommt.“
Also: Mit dem mir aktuell zur Verfügung stehenden Wissen werde ich versuchen, auf Mitmenschen und Mitwelt, aber auch auf den Anspruch meines Gewissens zu reagieren, um meinen mir möglichen Beitrag in unserer gemeinsamen Welt zu leisten.
Dann darf ich hoffen, dass auch Gott mein Tun und Lassen, mein Wollen und Vollbringen segnet.
Damit ich als Gesegneter zum Segen auch für andere werden kann.
Gerade in der Urlaubszeit sich darauf zu besinnen, kann auch nicht schaden…
© nikfai