Das Abschiednehmen für immer ist ein persönlicher Prozess. Jeder Mensch trauert anders. Es gibt hierbei keine Richtlinie oder ein hilfreiches Allgemeinrezept. Beim Trauern wirken viele verschiedene Faktoren zusammen, die berücksichtigt werden sollten. Manchmal glauben wir, der Tod ist weit weg. Doch schon allein im Kirchenjahr werden wir zweimal mit diesem Thema konfrontiert: Ostern erzählt vom Sterben und von der Auferstehung Jesus. Die Feste Allerheiligen und Allerseelen erfassen das Werden und Vergehen. Persönlich kann jeder von uns mit dem Abschiednehmen für immer täglich konfrontiert werden. Leben und Sterben gehört zusammen, wir dürfen es nicht tabuisieren und schon gar Kinder davon ausschließen. Ein Verlust hinterlässt Spuren, bei jedem, egal, ob Kind oder Erwachsener.
Erwachsene können ihre Emotionen und Fragen meist durch die Vernunft, die Lebenserfahrung, das Pflichtgefühl, die Verantwortung, Gespräche usw., beantworten, verstehen und (v-) erarbeiten.
Kinder trauern ganz anders. Sie leben im Hier und Jetzt. Sie „springen“ von einer Emotion zur nächsten und durchleben eine Achterbahn der Gefühle. Diese können sie weder verstehen, zuordnen noch verarbeiten. Guter Rat und eine haltende Hand sind hier gefragt. Wir möchten betroffene Kinder, Eltern und Menschen, die in der Trauerpastorale arbeiten, begleiten und beraten. Wir haben den Mut auf unangenehme und traurige Fragen zu antworten, daher bieten wir:
Wir können nicht beeinflussen, wer, wann, wo und wie stirbt. Aber wir können den trauernden Kindern die Hand reichen und das bieten, was sie brauchen.
Dazu müssen wir hinhören, hinschauen und uns auf die Ebene der Kinder begeben, um ihnen zu vermitteln: Ich bin da für dich!
Dagmar Bieler
Hauptabteilung Pastorale Dienste, Kinder- und Jugendpastoral
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