Eisenstadt – Am 21. Juli ist Christophorus-Sonntag, der seit 1960 im Zeichen der Spendensammlung der MIVA (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft) Austria steht. Über die Jahre hinweg hat sie ein eindrucksvolles Netzwerk der internationalen Solidarität und Hilfe aufgebaut: Aus ungefähr 60 Ländern pro Jahr kommen die Ansuchen für mehr Mobilität. Die Gläubigen der Diözese Eisenstadt leisten dafür alljährlichen einen großartigen Beitrag. So konnten im Vorjahr beeindruckende 91.494,04 Euro an Spendengeldern im Burgenland gesammelt werden, die den Menschen in Armutsregionen unbürokratisch zugute kommen.
Mit der Aktion werden Fahrzeug-Projekte für die Entwicklungshilfe und Mission finanziert. In Armutsregionen leiden Menschen auch an nicht vorhandener oder mangelhafter Infrastruktur. Die MIVA unterstützt mit den Spenden aus der Christophorus-Aktion die Anschaffung von PKWs, Geländewagen, Motorrädern, Fahrrädern, Traktoren – bis hin zu Rollstühlen oder Booten, mitunter auch Pferden, Eseln und Mulis für Projekte der Mission und Entwicklungshilfe. Ein diesjähriges Beispielprojekt ist die südindische Diözese Kottar.
Motorräder für Südindien
Kottar liegt in Tamil Nadu, dem südlichsten Bundesstaat Indiens. In der Armutsregion haben Priester kaum die für die Seelsorge notwendigen Verkehrsmittel. Bischof Nazarene Soosai hat deshalb um acht Motorräder für seine Priester gebeten, die die so wichtigen Herausforderungen in Sachen Entwicklungshilfe, Bildungsarbeit und Glaubensvermittlung mobiler gestalten sollen. Die Motorräder sollen vor allem im hügeligen Landesinneren zum Einsatz kommen. Dort leben die Menschen in erster Linie von der Landwirtschaft. Mit ihren Erträgen können sie – wenn überhaupt – gerade einmal den Eigenbedarf knapp decken. Um die verstreut liegenden christlichen Gemeinden besser erreichen zu können, sind Motorräder das Mittel der Wahl. Sie sind in ihrer Erhaltung deutlich billiger als PKW, können Engstellen leichter überwinden und bieten auch Vorteile in den tagtäglichen Staus. Für die Priester auf zwei Rädern und ihre Arbeit in der Seelsorge, der Bildungs- und Entwicklungsarbeit sind sie ein wahrer Segen.
Seelsorger auf zwei Rädern
Die Priester, die nun mit den Spenden der Christophorus-Aktion neue Motorräder erhalten sollen, beherrschen den Umgang mit den Zweirädern, die sie seit langem nutzen. Doch ihre alten Motorräder sind kaum oder gar nicht mehr funktionstüchtig und in der Diözese reicht das Geld nicht einmal dafür aus, um den Priestern ein Gehalt zu zahlen. Für die Unterstützung aus Österreich ist die Diözese Kottar sehr dankbar, wie Bischof Soosai betont.