Geschichtliche Fakten
Historisch belegt sei, wie Orieschnig erläuterte, die Existenz einer untergehenden Priesterkaste in Persien zur Zeit Jesu, die sich mit Sterndeutung befasste und die auch die besondere Sternkonstellation des wahrscheinlichen Geburtsjahres des Jesus von Nazareth (6 v. Chr.) erkannt habe. Orieschnig: "Es war eine Jupiter-Saturn-Konstellation, im Zeichen der Fische. In dieser persischen Priesterkultur wusste man von dieser Besonderheit, die in die Epoche einer allgemeinen Erwartung der Geburt eines Retters der Menschheit fiel". Diese Konstellation sei übrigens später auch von Johannes Kepler und danach von einem steirischen Astronomen und Direktor der Wiener Urania, Konradin Ferrari D‘Occhieppo (1907-2007) berechnet worden – eine naturwissenschaftliche Fußnote, auf die erstmals Papst Benedikt XVI. in einem Band seiner Jesus-Trilogie hinwies.
Wie persische Sterndeuter-Priester zu Königen wurden
Die Magier seien in der Überlieferung "Könige" geworden, weil in der Urkirche zusammen mit den Evangelien immer die Psalmen und die Propheten mitgelesen wurden, zeigte der Sprecher der Eisenstädter Diözese auf. Dort – in den alttestamentlichen Stellen – fänden sich Ochs und Esel, Kamele und Dromedare sowie Könige, die nach Jerusalem pilgerten. Dominik Orieschnig verglich diese kulturhistorischen Hinzufügungen mit dem Krippenbau in der Familie: "Die Krippen sind individuell, da kommen in der Regel immer auch persönliche Dinge hinein, vor allem wenn sie von Kindern gestaltet werden." Ähnlich gebe es in der ganzen christlichen Tradition so etwas wie "gläubige Wahrheit". Diese sei nicht darauf aus, "ob die historische Wahrheit jetzt völlig stimme oder nicht". Die Erzählung von den drei Königen sei somit in jedem Fall nicht "unwahr", so Eisenstadts Diözesansprecher.