Eisenstadt – Das Leid, das durch Hunger ausgelöst wird, ist unermesslich. Weltweit hungern Millionen Menschen, alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an Hunger, jedes dritte Kind in Afrika ist chronisch unterernährt. Als sichtbares Zeichen gegen diese Katastrophe läuten am 29. Juli 2022, um 15 Uhr, österreichweit alle Kirchenglocken. Vor sechs Jahren wurde die Aktion österreichweit durch die Bischofskonferenz sowie durch die Caritas ins Leben gerufen. Das Glockenläuten soll ein Zeichen der Solidarität mit den Hungernden sein und ein Appell, nicht länger zuzusehen.
"Wir sind global miteinander verknüpft"
Erstmals seit langem ist die Zahl der hungernden Menschen weltweit wieder gestiegen: Weltweit leiden 811 Millionen Menschen an Hunger. In den nächsten Monaten dürften weitere 47 Millionen Menschen hinzukommen. Der Ukraine-Krieg zeigt deutlich, wie Menschen global miteinander verknüpft sind, durch das Weltgeschehen, Weltmärkte, die weltweiten Herausforderungen. Eine davon ist der Hunger. Nur durch die Schaffung nachhaltiger Perspektiven können das Leben der Menschen in ihrer Heimat gesichert und unschuldige Menschen vor dem Hungertod bewahrt werden.
Laut gegen das Leid im Stillen
"Wir freuen uns sehr, dass die österreichische Bischofskonferenz heuer wieder die Aktion 'Glocken gegen Hunger' beschlossen hat", so Caritas Direktorin Melanie Balaskovics. Das Läuten soll – zur Sterbestunde Jesu – darauf aufmerksam machen, dass täglich Menschen an Hunger sterben. Besonders hart trifft es Kinder. Jeden Tag kämpfen Millionen Mütter und Väter darum, dass ihre Kinder nicht hungrig einschlafen müssen. "Für das Gelingen der gemeinsamen Aktion ist die Beteiligung aller Pfarren und Ordenseinrichtungen von großer Bedeutung. Gemeinsam tragen wir das Anliegen im Gebet mit und lautstark rufen wir zur Erinnerung an – und zum Engagement gegen – das Leid im Stillen auf", betont Generalvikar Michael Wüger.