
"Für wen gehst du?" – Pilgern in Zeiten von Corona
Die St.Martinus-Gemeinschaften Rottenburg-Stuttgart und Eisenstadt starten das diesjährige Pilgerjahr in einer besonderen Form. In einem Video laden die Bischöfe der zwei Diözesen zur Aktion "Für wen gehst du?" ein – Start ist der 27. März
Eisenstadt/Rottenburg-Stuttgart – Traditionell erfolgt am Samstag vor dem Palmsonntag der Start ins Pilgerjahr. In den vergangenen Jahren lud die St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt dazu ein, gemeinsam am Martinusweg der Diözese zu pilgern. Doch mit Beginn der Corona-Pandemie wurde es fast unmöglich, dass größere Gruppe miteinander auf Wallfahrt gehen. Daher rief man gemeinsam mit der St. Martinus-Gemeinschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart die Aktion "Für wen gehst du?" ins Leben. Die Videobotschaft dazu gestalteten die beiden Bischöfe Ägidius J. Zsifkovics und Gebhart Fürst.
Virtuelle Wand der guten Gedanken
Coronabedingt wurde aus einem Miteinander ein Füreinander. "Für wen gehst Du?" heißt, seinen persönlichen Weg mit anderen im Gebet zu teilen.
Dadurch wird Gemeinschaft möglich."Die Aktion lädt dazu ein, in der ganzen Karwoche und die Osterzeit bis Pfingsten hindurch – einzeln oder in kleinen Gruppen – ein Stück auf dem Martinusweg zu pilgern.
Dabei sollen eine oder mehrere Personen bewusst im Gebet mit auf den Weg genommen werden.", so Generalvikar Martin Korpitsch, der Obmann der St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt. Konkret kann das jemand sein, der besonders unter der aktuellen Situation leidet, jemand der krank ist oder einfach jemand, dem es gut tut, wenn man an ihn denkt und für ihn betet.
Pilgerinnen und Pilger sind eingeladen ein Foto von sich zu machen und es mit einem kurzen Text für wen sie gehen an die St. Martinus-Gemeinschaft Rottenburg-Stuttgart zu senden. Bilder und Texte werden dann auf der Website www.martinuswege.eu veröffentlicht. "Wenn viele Menschen ihre Bilder und Gebete teilen, entsteht eine virtuelle Wand der guten Gedanken", betont Martin Korpitsch.
Martinusweg im Zeitraffer
Im Jahr 2005 nahm der Europarat die Route des Martinusweges – "via sancti martini" – in die Liste der Kulturwege auf. Dieser führt von Szombathely, dem Geburtsort des Heiligen Martin, über verschiedene Routen nach Tours, wo er Bischof war und begraben ist.
2011 eröffnete Bischof Gebhard Fürst den Martinus-Pilgerweg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Er bildet das Kernstück der neuen Mittelroute, welche von Ungarn durch Österreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien bis nach Frankreich führt.
Am 11. November 2016, anlässlich des 1.700sten Geburtstages des Patrons des Burgenlandes, stellte Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics den "Pannonischen Martinusweg" vor. Dieser entstand, um auch die Martinskirchen des Burgenlandes mit dem Hauptweg zu verbinden.
St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt
In den einzelnen Ländern haben sich Gemeinschaften von Gläubigen etabliert, die sich der Pflege und Gestaltung des Weges annehmen. Seit dem 11. November 2017 hat auch die Martinsdiözese Eisenstadt eine Martinus-Gemeinschaft. Vorsitzender ist der Generalvikar der Diözese Eisenstadt, Martin Korpitsch. Neben Aufgaben der Pflege und Belebung des Pilgerweges ist der Gemeinschaft auch die Vernetzung mit den zahlreichen Pilgerinitiativen, Pfarren und Gemeinden im pannonischen Raum ein zentrales Anliegen.
Kontakt
Fotos von sich selbst beim Pilgern und Bildtexte mit Ihren persönlichen Gebetsanliegen (keine Wegfotos) an: martinusgemeinschaft@drs.de
Weitere Informationen und die Fotogalerie finden Sie hier.
Nora Demattio, BA