Sternsingen – Die Welt in Kinderhänden
Kinder in prachtvollen Kleidern, mit glänzenden Kronen – in diesen Tagen sind sie endlich wieder auf unseren Straßen zu sehen. Über 4.000 Sternsinger und Sternsingerinnen bringen die frohe Botschaft von der Geburt Jesu und den Segen für das neue Jahr zu den Menschen und setzen dabei auch ein kräftiges Zeichen für eine gerechte Welt.
Nairobi/Kenia
700.000 Menschen leben in Mukuru, einem Armenviertel in Nairobi, auf engstem Raum. Die Hütten bieten kaum Schutz gegen Hitze und Regen. Fehlende Toiletten, Kanalisation und Müllbeseitigung verursachen Krankheiten. Es fehlt an Gesundheitsversorgung, Schulbildung und Jobs.
Leidtragende der bitteren Armut sind vor allem Kinder. Viele haben ihre Eltern verloren und leben auf der Straße, rund 60.000 sind es in ganz Nairobi. Ständig sind sie auf der Suche nach einem wechselnden Schlafplatz und nach Nahrung. Mit kleinen Jobs, Betteln oder Müll sammeln versuchen sie zu überleben.
Vom Slum auf die große Bühne
Eines dieser Kinder war Paul. Ein Jahr lang lebte er auf den Straßen im Slum von Mukuru, suchte im Müll nach Essen und hatte keine Möglichkeit die Schule zu besuchen. MSDP, Partnerorganisation der Dreikönigsaktion, nahm Paul auf, versorgte ihn und unterstützte ihn dabei wieder die Schule zu besuchen und abzuschließen. Aufmerksame Mitarbeiter/innen förderten sein außerordentliches Talent für Akrobatik und Tanz. Paul arbeitet heute als professioneller Tänzer und trainiert Kinder und Jugendliche in Akrobatik. Dank MSDP und der Dreikönigsaktion konnte Paul trotz aller Schwierigkeiten sein Leben zum Besseren wenden.
Sternsingen – Wir taggen* jede Tür
Ob Palast oder Stall – für Caspar, Melchior und Balthasar war es nicht wichtig, wie die Heilige Familie wohnte. Ihren Nachfolger/innen, den Sternsinger/innen ist es ebenfalls egal, wo und wie jemand wohnt. Sie besuchen jedes Haus, bringen die Weihnachtsbotschaft vom befreienden Gott, der Mensch geworden ist zu jeder Tür, und hinterlassen mit ihrem "20 – C+M+B – 20" den Sternsinger-Segenswunsch für das neue, kommende Jahr.
Und hinter jeder Tür stecken Gesichter und Geschichten. Türen sind die Grenze zwischen privat und öffentlich, sie sind auch Verbindung zwischen Menschen. Niemandem stehen so viele Türen offen wie unseren Sternsinger/innen. Darauf sind die Sternsingerinnen und Sternsinger der Katholischen Jungschar natürlich mächtig stolz und zeigen der ganzen Welt: Sternsingen kommt überall hin – ins abgelegenste Tal, ins letzte Stockwerk im Gemeindebau. Wir taggen* jede Tür.
*Was ist tagging?
Das kommt aus dem englischen [ˈtæɡn̩] und heißt soviel wie "mit einem Etikett versehen". Tagging steht für Inhalte mit zusätzlichen Informationen (etwa bestimmten Schlagwörtern, oder Zuordnung von Personen) zu versehen. Tagging dient vor allem dazu, Informationen besser auffindbar zu machen oder zu verknüpfen.