Module zum kreativen Umgang mit dem Buch der Bücher
Katholisches Bildungswerk und Pastoralamt der Diözese Eisenstadt bieten theoretische und praktische Impulse für die Begegnung und Auseinandersetzung mit biblischen Texten anlässlich der Einführung des neuen Lektionars und der von der Bischofskonferenz ausgerufenen "Jahre der Bibel"
Eisenstadt – Mit dem Advent 2018 beginnt nicht nur ein neues Kirchenjahr. Auch die neue, revidierte Einheitsübersetzung der Bibel hält in Gestalt des neuen Lektionars offiziell Einzug in die Gottesdienste. Die Österreichische Bischofskonferenz hat deshalb beschlossen, drei "Jahre der Bibel" zu feiern. Das Pastoralamt und das Katholische Bildungswerk der Diözese Eisenstadt greifen den Schwerpunkt "Bibel – Hören. Lesen. Leben" auf und laden im Rahmen von vier Modulen zu einer kreativen und vielfältigen Auseinandersetzung mit biblischen Texten ein, "um Kraft und Stärkung für das Leben zu schöpfen", so Johann Artner vom Katholischen Bildungswerk. Die Module, in denen kompetente Referentinnen und Referenten für Vorträge, Gespräche und Workshops zur Verfügung stehen, können einzeln oder als Seminare gebucht werden und dauern pro Abend zweieinhalb Stunden. Auf individuelle Anliegen wird nicht nur in terminlichen und örtlichen Fragen, sondern auch hinsichtlich inhaltlicher Schwerpunkte eingegangen.
Warum die Bibel?
Das erste Modul beschäftigt sich mit der Frage nach dem "Warum" beim Bibellesen. Vorgestellt werden Leitlinien zur Bibellektüre. Vor allem wird nach Impulsen in den biblischen Texten für das Leben und die konkrete Lebenswelt der Menschen gesucht. Auch das gemeinsame Bibellesen wird ausprobiert. Die Bibel in der Liturgie ist das zentrale Thema des zweiten Moduls, wobei die Leitlinien für die Revision der Einheitsübersetzung sowie die wichtigsten Veränderungen im deutschen Text im Vordergrund stehen. Ein guter Vortrag will gelernt sein und dazu gehören immer auch die im Modul vermittelte Sprechtechnik und die gezielte Vorbereitung auf das Verkünden der jeweiligen Abschnitte.
Umgang mit "Stolpersteinen"
Mit welchen "Stolpersteinen" ist die Leserin bzw. der Leser im Umgang mit der Heiligen Schrift konfrontiert? Dieser Frage wird im dritten Modul der Bildungsreihe zu "Bibel – Hören. Lesen. Leben" gestellt. So manche Passage klingt in den heutigen Ohren unverständlich, etwa Texte, die Gewaltdarstellungen oder Wundererzählungen enthalten. Zur Vorbereitung auf dieses Modul sollten Problemstellen, die beim Lesen der Bibel (wiederholt) auftreten, gesammelt werden, damit sie gemeinsam mit dem Referenten bzw. der Referentin besprochen und Schwierigkeiten des Verstehens gelöst werden können.
Kreatives Erkunden des Buchs der Bücher
Schließlich geht es im vierten Modul darum, die Bibel anhand verschiedener methodischer Zugänge zu erkunden. Dazu gehören etwa Bibliolog, Bibliodrama, Biblische Erzählfiguren, Bibelausstellungen, handwerkliches Gestalten und vieles mehr an kreativen und produktiven Methoden, wie mit biblischen Texten umgegangen werden kann.
"Einladung, Gottes Wort neu zu hören"
Mit dem neuen Lektionar wurde nicht nur das äußerliche Erscheinungsbild der Texte verändert. "Vielmehr werden bedeutende und vertraut klingende biblische Lesungstexte nun in einer veränderten Textgestalt verkündet. Die Texte erhalten dadurch neue Konturen, wodurch sich neue Sinnoptionen erschließen. Vielleicht geht dabei auch so manch vertrautes Bild, das mit einzelnen Formulierungen verbunden war, verloren. In jedem Fall laden die überarbeiteten Texte dazu ein, Gottes Wort neu zu hören", ist Johann Artner vom Katholischen Bildungswerk überzeugt. Anlässlich der Einführung des neuen Lektionars luden das Pastoralamt, das Katholische Bildungswerk und das Katholische Bibelwerk der Diözese Eisenstadt im Bildungshaus St. Stephan in Oberpullendorf zu einem Info-Abend mit der Direktorin des Katholischen Bibelwerks Österreichs, Elisabeth Birnbaum. Die Direktorin verwies unter anderem auf die Sprache der revidierten Einheitsübersetzung: Es sei eine schönere Sprache und eine gehobene Sprache, denn auch das Wort Gottes sei ein gehobenes Wort.
Nähere Informationen zu den Modulen zum Umgang mit der Heiligen Schrift im Rahmen der Initiative "Bibel – Hören. Lesen. Leben":
Johann Artner (Katholisches Bildungswerk)
Tel. 02682/777-281; E-Mail: johann.artner@martinus.at
Daniela Horwath (Referat für Liturgie)
Tel. 02682/777-241; E-Mail: daniela.horwath@martinus.at
Erich Unger (Pastoralamt)
Tel. 02682/777-250; E-Mail: erich.unger@martinus.at